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Clockwork Orange

Clockwork Orange

Titel: Clockwork Orange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Burgess
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Nicht von ihrem Tisch aufgestanden sind sie, oder wir hätten es gesehen.«
    »Wir fragten nur«, sagte der andere Bulle. »Wir haben unsere Arbeit zu tun wie jeder andere.« Aber sie warfen uns einen unverschämten warnenden Blick zu, bevor sie sich verzogen. Als sie rausgingen, machten wir ihnen ein bißchen von der alten Lippenmusik: brrrrzzzzrrrr. Aber was mich anging, ich war ein wenig entäuscht über die Dinge, wie sie in jenen Tagen waren. Es gab nichts, wogegen man richtig kämpfen konnte. Alles war so leicht. Immerhin, die Nacht hatte noch kaum angefangen.
     
     
2
     
    Als wir aus dem >Duke of New York< kamen, sahen wir im Licht der Straßenlaternen einen brabbelnden alten Piahnitsa oder Wermutbruder, der lallend die schmutzigen Lieder seiner Väter heulte und zwischendurch blerp blerp machte, wie wenn er ein schmutziges altes Orchester in seinen stinkenden, verfaulten Därmen hätte. Ein Ding, das ich nie vertragen konnte, war dies. Ich fand es immer widerlich, einen schmutzigen besoffenen Veck herumfallen zu sehen, egal wie alt er sein mochte, besonders dann, wenn er wie dieser hier richtig stari war. Er hielt sich an der Hauswand fest, halb daran hängend, und seine Platties waren eine Schande, ganz zerknautscht und unordentlich, voll Kacke und Dreck und Schmutz und Zeug. Wir faßten ihn an den schmierigen Ärmeln und polierten ihm die Visage mit ein paar guten Horrorschau-Tollschocks, aber er sang immer noch weiter, als ob er überhaupt nichts merkte. Das Lied ging: Krumm war die Nas' und aufgestülpt, Und überquer das Kinn; Wo man den Mund vermutete, Da lag ihr Auge drin.
    Und ich komm zurück zu dir, Mein Liebling, mein Liebling, Wenn du, mein Liebling, bist tot.
    Aber als Dim ihm ein paar in sein schmutziges Schlabbmaul gab, hörte er auf zu grölen und fing an zu kakeln: »Na los, schlagt mich tot, ihr feigen Bastarde, ich will sowieso nicht mehr leben, nicht in einer stinkenden Welt wie dieser.« Dann sagte ich Dim, er solle sich ein bißchen zurückhalten, denn manchmal interessiert es mich, zu sluschen, was diese verkalkten Ruinen über das Leben und die Welt zu sagen hatten. Ich sagte: »So? Und was ist daran stinkend?«
    »Es ist eine stinkende Welt, weil sie die Jungen auf den Alten rumtrampeln läßt, wie ihr es mit mir macht«, schrie er. »Und weil es keinen Anstand und keine Ordnung mehr gibt, und kein Gesetz.« Er fuchtelte und machte richtig Horrorschau mit den Slovos, bloß kam immer wieder das alte blerp blerp aus seinen Kischkas dazwischen, wie wenn irgendwas da drinnen raus wollte. Der alte Veck schüttelte seine Gichtkrallen vor unseren Litsos und schrie: »Das ist keine Welt mehr für einen alten Mann, und das bedeutet, daß ich kein bißchen Angst vor euch habe, meine Jüngelchen, denn ich bin zu besoffen, um die Schmerzen zu fühlen, wenn ihr mich verprügelt, und wenn ihr mich umbringt, dann macht es mir auch nichts, weil ich froh sein werde, tot zu sein.« Wir smeckten und grinsten, sagten aber nichts, und dann rief er: »Was ist das überhaupt für eine Welt? Menschen auf dem Mond und Menschen, die um die Erde fliegen wie Motten um eine Lampe, und hier unten geht alles vor die Hunde, und keinen kümmert es. Also tut was ihr wollt, ihr schmutzigen feigen Rowdies.« Dann gab er uns ein bißchen Lippenmusik - »Prrrrzzzzrrr«-, wie wir es gerade bei den zwei Bullen getan hatten, und dann fing er wieder zu singen an.
    O Vaterland, ich focht für dich In diesem großen Krieg, Standhaft in Not und Tod blieb ich, Und brachte dir den Sieg - Also scheuerten wir ihm noch ein paar, aber er grölte immer weiter. Dann stellte Georgie ihm ein Bein, und er fiel flach auf den Bauch, und eine Eimerladung Bierkotze schoß in einem Schwall aus ihm raus und über das Pflaster. Das war ekelhaft, und so gaben wir ihm den Stiefel, jeder einmal, und dann war es Blut, nicht Gesang oder Kotze, was aus seinem schmutzigen alten Rüssel kam. Dann gingen wir weiter unseres Wegs.
    Es war hinter dem städtischen Kraftwerk, wo wir auf Billyboy und seine fünf Droogs stießen. Nun war es in jenen Tagen so, meine Brüder, daß wir uns meistens zu viert oder zu fünft zusammentaten, denn so viele hatten bequem in einem Auto Platz, und sechs war die obere Grenze für eine Bande. Manchmal gingen mehrer Banden gemeinsam und machten kleine Armeen, wenn ein Krieg fällig war, aber gewöhnlich war es am besten in diesen kleinen Gruppen herumzustreifen. Billyboy war ein Kotzbrocken für mich, ic h brauchte nur sein

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