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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Aufgaben übernimmt, damit du dich ganz deiner bevorstehenden Aszension widmen kannst.«
    »Vielen Dank«, wisperte Sophie. »Dann wirst du das Angebot also annehmen? Und die neue Konsulin werden?«
    Sanft löste Charlotte ihre Finger aus Sophies Händen und griff zu ihrem Federhalter. »Das werde ich«, verkündete sie. »Allerdings unter drei Bedingungen.«
    »Und welche sind das?«
    »Erstens verlange ich, dass ich die Nephilimgemeinschaft vom Londoner Institut aus führen darf, statt mit meiner Familie nach Idris umzuziehen … zumindest für die nächsten Jahre. Denn ich will euch alle nicht hier zurücklassen – und außerdem möchte ich Will auf seine neuen Aufgaben vorbereiten, damit er das Institut leiten kann, wenn wir eines Tages doch umsiedeln.«
    »Will?«, stieß Sophie erstaunt hervor. »Will soll das Institut übernehmen?«
    Charlotte lächelte. »Selbstverständlich«, sagte sie. »Das ist nämlich meine zweite Bedingung.«
    »Und die dritte?«
    Nun verblasste Charlottes Lächeln und wich einem Ausdruck eiserner Entschlossenheit. »Das, beziehungsweise das Ergebnis, wirst du schon morgen sehen, falls man meine Konditionen akzeptiert«, verkündete sie, senkte dann den Kopf und begann zu schreiben.

23
    A LLES Ü BEL UND U NGLÜCK IN DER W ELT
    Wie blass du bist! Von hinnen weiche!
Ich folge, doch mein Herz bleibt hier,
Gebettet gut ist seine Leiche,
Ich bin nun nutzlos für und für.
[…]
Abschiedsgeläute hör ich dröhnen
Wo ich auch bin zu jeder Zeit,
Und »Ave, Ave, Ave« tönen:
Leb wohl, leb wohl in Ewigkeit.
    A LFRED L ORD T ENNYSON , »I N M EMORIAM A.H.H.«
    Tessa zitterte; um sie herum war alles dunkel und kaltes Wasser floss um ihren K örper herum. M öglicherweise befand sie sich ja auf dem Grund des Universums, wo der Fluss des Vergessens die Welt in zwei Hälften teilte? Oder lag sie noch immer in dem Wildbach, in dem sie nach dem tiefen Sturz aus der Kutsche gelandet war – und waren sämtliche Ereignisse danach nichts als ein Traum gewesen? Cadair Idris, Mortmain, die Klockwerk-Armee, Wills Arme um ihren K örper …
    Eine Mischung aus Schuld und Kummer jagte wie ein Speer durch ihren Leib. Sie bäumte sich auf und ihre Hände suchten krampfhaft nach Halt in der Finsternis. Feuer rann durch ihre Adern – Ströme heißer Höllenqualen. Keuchend schnappte sie nach Luft. Plötzlich spürte sie eine Kälte an ihrem Mund, die ihre Lippen öffnete und wie eisige Säure in ihren Rachen floss. Sie begann, zu würgen und zu schlucken …
    Und dann erlosch das Feuer in ihren Adern und wurde durch Eis ersetzt. Ruckartig riss sie die Augen auf, während die Welt sich wie wild um sie drehte und dann langsam zum Stehen kam. Als Erstes sah sie blasse, schlanke Hände, die eine Phiole hielten – die Kälte in ihrem Mund, der Säuregeschmack auf ihrer Zunge –, und dann die Konturen ihres Zimmers im Institut.
    »Tessa«, sagte eine vertraute Stimme. »Dieses Mittel wird dich eine Weile bei Bewusstsein halten, aber du darfst nicht zulassen, dass du wieder in das Reich der Dunkelheit und der Träume zurücksinkst.«
    Sie erstarrte, wagte nicht, in Richtung der Stimme zu blicken. »Jem?«, flüsterte sie.
    Sie hörte, wie die Phiole auf dem Nachttisch abgestellt wurde – und dann einen Seufzer. »Ja«, bestätigte er. »Tessa, bitte schau mich an.«
    Tessa drehte den Kopf … und hielt den Atem an: Jem. Er war es tatsächlich – und dann auch wieder nicht.
    Er trug die pergamentfarbene Robe der Stillen Brüder, unter der am Kragen jedoch ein ganz normales Hemd hervorschaute. Die Kapuze war nach hinten geschlagen und zeigte sein Gesicht. Tessa konnte nun deutliche Veränderungen darin erkennen, die sie im Lärm und im Chaos der Schlacht unter dem Cadair Idris nur flüchtig wahrgenommen hatte. Auf seinen eleganten Wangenknochen prangten die beiden Runenmale, die ihr zuvor schon aufgefallen waren: lange Schnittwunden, die mit den herkömmlichen Schattenjägerrunen nichts gemein hatten. Sein Haar leuchtete nicht länger durchgehend silbern, sondern war von dunklen Strähnen durchzogen – zweifellos die Haarfarbe, mit der er zur Welt gekommen war. Auch seine einst hellen Wimpern schimmerten nun blauschwarz. Sie wirkten wie feine Seidenfäden auf seiner blassen Haut, die jedoch nicht annähernd mehr so bleich war wie zuvor.
    »Wie ist das möglich?«, flüsterte Tessa. »Wie kommt es, dass du hier bist?«
    »Die Kongregation hat mich aus der Stadt der Stille hierher geschickt.« Auch seine

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