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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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vorenthalten. Nur meinetwegen habt ihr alle in furchtbarer Gefahr geschwebt. Ich war dazu bestimmt, dich zu lieben … doch ich habe nichts anderes getan, als dein Leben zu verkürzen.«
    Will holte gequält Luft. Der Eissplitter war wieder da und bohrte sich weiter in sein Herz und er hatte das Gefühl, als müsste er um ihn herumatmen. Doch nicht Eifersucht peinigte ihn, sondern ein Kummer, der schmerzhafter war und tiefer ging, als er je erlebt hatte. Er dachte an Sidney Carton: So denken Sie hin und wieder daran, dass es einen Menschen gibt, der bereitwillig sein Leben hingäbe, um ein Leben, das Sie liebt, an Ihrer Seite zu erhalten. Genau das hätte er auch für Tessa getan: Er hätte den Tod gewählt, um diejenigen am Leben zu erhalten, die sie an ihrer Seite brauchte. Und das Gleiche galt für Jem – er hätte dasselbe für ihn oder für Tessa getan, genau wie Tessa dies für sie beide getan hätte. Das Ganze bildete ein fast unbegreifliches Wirrwarr, doch eines stand zweifelsfrei fest – ihnen dreien mangelte es nicht an Liebe.
    Ich bin stark, ich kann das, ermahnte Will sich und hob sanft Tessas Hand. »Das Leben dreht sich um mehr als nur ums nackte Überleben«, sagte er. »Es geht auch um Glück. Und du kennst doch deinen James, Tessa. Du weißt, dass er sich immer für die Liebe entscheiden würde statt für eine Verlängerung seines Lebens.«
    Doch Tessa wälzte den Kopf unruhig auf dem Kissen hin und her. »Wo bist du, James? Ich suche nach dir in der Dunkelheit, kann dich aber nirgends finden. Du bist mein zukünftiger Mann; wir sollten durch ein Band verbunden sein, das sich nicht trennen lässt. Und doch war ich nicht bei dir, als du im Sterben lagst. Ich habe mich nie von dir verabschieden können.«
    »Welche Dunkelheit? Tessa, wo bist du?« Will umklammerte ihre Hand. »Hilf mir, dich zu finden.«
    Plötzlich warf Tessa den Kopf in den Nacken; ihr ganzer Körper bäumte sich auf und ihre Hand krallte sich um Wills Finger. »Es tut mir leid!«, keuchte sie. »Jem … es tut mir so leid … Ich habe dir Unrecht angetan, schreckliches Unrecht …«
    »Tessa!« Will sprang auf, doch Tessa war bereits kraftlos auf die Matratze zurückgefallen. Ihre Atmung ging flach und stoßweise. Will konnte sich nicht mehr zurückhalten: Er schrie nach Charlotte wie ein Kind, das aus einem Albtraum erwacht, schrie nach ihr, wie er es sich während seiner Kindheit nie erlaubt hatte, wenn er nachts in dem unbekannten Institut hochgeschreckt war und sich nach tröstenden Worten gesehnt hatte, obwohl er genau wusste, dass er diese nicht annehmen durfte.
    Und Charlotte kam zu ihm, hastete durch das Institut, so wie er es tief in seinem Inneren immer gewusst hatte, dass sie zu ihm kommen würde, wenn er nach ihr rief. Atemlos und zutiefst besorgt stieß sie die Tür auf, warf einen Blick auf Tessa und auf Will, der ihre Hand umklammerte, und der Ausdruck schlimmster Befürchtungen in ihren Augen wich einem Blick unendlicher Trauer. »Will …«
    Sanft löste Will seine Hand aus Tessas Umklammerung und drehte sich zur Tür. »Charlotte«, sagte er. »Ich habe dich bisher nie darum gebeten, deine Position als Institutsleiterin dazu zu nutzen, mir zu helfen …«
    »Meine Position kann Tessa auch nicht heilen.«
    »Doch, das kann sie. Du musst dafür sorgen, dass Jem herkommt.«
    »Das kann ich nicht von den Brüdern verlangen«, erwiderte Charlotte. »Jem hat seinen Dienst in der Stadt der Stille gerade erst angetreten. Während des ersten Jahres dürfen Novizen die Gebeinstadt eigentlich überhaupt nicht verlassen …«
    »Er hat an der Schlacht gegen Mortmain teilgenommen.«
    Charlotte schob sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Manchmal wirkte sie sehr jung, so wie in diesem Moment; doch nur kurz zuvor, beim Gespräch mit dem Inquisitor im Salon, war das keineswegs der Fall gewesen. »Nur auf Bruder Enochs ausdrücklichen Wunsch.«
    Entschlossen richtete Will sich auf und straffte die Schultern. So viele Jahre lang hatte er die Gefühle seines eigenen Herzens infrage gestellt, doch nun zweifelte er keine Sekunde mehr. »Tessa braucht Jem«, sagte er. »Ich kenne das Gesetz und ich weiß, dass er nicht nach Hause kommen darf, aber … Die Brüder der Stille sollten eigentlich alle Verbindungen zu dieser Welt lösen, ehe sie der Bruderschaft beitreten. So steht es ebenfalls im Gesetz geschrieben. Doch das Band zwischen Tessa und Jem wurde nicht zertrennt. Also wie soll sie in diese Welt zurückkehren, wenn sie Jem

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