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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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zuteilwird, und wirst du alles in deiner Macht Stehende tun, um dich ihrer würdig zu erweisen?
    Adele nickte gehorsam. »Ja.«
    Und akzeptierst du diese Engelsrunen, die deine Haut auf alle Ewigkeit kennzeichnen werden, in unauslöschlicher Erinnerung an den Dank, den du dem Erzengel schuldest, und an deine heilige Pflicht gegenüber der Welt?
    Erneut nickte Adele gehorsam und Aloysius’ Herz schwoll vor Stolz. »Ja, ich akzeptiere sie«, bestätigte sie.
    Dann lasst uns beginnen. Eine Stele blitzte in der weißen Hand eines der Brüder auf. Er nahm Adeles zitternden Arm, platzierte die Spitze der Stele auf ihrer Haut und begann zu zeichnen.
    Dicke schwarze Linien flossen aus der Spitze und Adele schaute verwundert zu, wie das Symbol für Stärke auf der blassen Haut ihres Unterarms Gestalt annahm: ein elegantes Symbol aus einander kreuzenden Linien, das sich über ihre Adern erstreckte und ihren ganzen Arm umspannte. Plötzlich verkrampfte sich ihr Körper, ihre kleinen Zähne gruben sich in ihre Unterlippe und sie blickte suchend zu Aloysius auf, der bestürzt erstarrte, als er sah, was ihre Augen erfüllte.
    Schmerz. Zwar gehörte ein leichtes Brennen durchaus zu einem Runenmal, doch in Adeles Augen erkannte er reinste Qual.
    Aloysius sprang so heftig auf, dass sein Stuhl umstürzte und über den Boden rutschte. »Aufhören!«, brüllte er, aber es war bereits zu spät. Die Rune war vollendet. Der Stille Bruder trat einen Schritt zurück und starrte auf die Stele. Blut klebte an der Spitze. Adele wimmerte leise, eingedenk der mahnenden Worte ihres Großvaters, nicht zu weinen. Doch dann verfärbte sich ihre blutige, aufgerissene Haut schwarz, platzte auf und löste sich vom Knochen. Sie brannte förmlich unter der Rune, als stünde sie in Flammen – und Adele konnte den Schmerz nicht länger unterdrücken. Sie warf den Kopf in den Nacken und schrie und schrie …
    L ONDON , 1873
    »Will?« Charlotte Fairchild drückte die Tür zum Fechtsaal des Instituts auf. »Will, bist du hier?«
    Statt einer Antwort ertönte nur ein unterdrücktes Grunzen. Die Tür schwang vollends auf und gab den Blick auf den großen, hohen Raum frei. Charlotte hatte seit ihrer Kindheit in diesem Saal trainiert und kannte ihn in- und auswendig: jede Unebenheit im Parkettboden, die uralte Zielscheibe, die auf das Holz an der Nordwand gemalt war und die fast schon antiken Sprossenfenster, deren Glasscheiben im unteren Bereich dicker waren als am oberen Rand. In der Mitte des Saals stand Will Herondale, ein Messer in der rechten Hand.
    Er wandte Charlotte den Kopf zu und sie wunderte sich wieder einmal, was für ein sonderbares Kind er doch war – obwohl er mit zwölf Jahren eigentlich nicht mehr als Kind bezeichnet werden konnte. Ein recht hübscher Junge, mit dichtem schwarzem Haar, das sich am Kragen wellte und ihm im Moment schweißfeucht an der Stirn klebte. Bei seiner Ankunft im Institut war er von der Sonne und der frischen Landluft gebräunt gewesen, doch nach sechs Monaten in der Stadt hatte seine Haut jede Farbe verloren, wodurch seine geröteten Wangen nun deutlich hervorstachen. Seine Augen schimmerten in einem ungewöhnlich leuchtenden Blau. Eines Tages würde er zu einem attraktiven Mann heranwachsen, sinnierte Charlotte – sofern es ihm gelang, etwas gegen die finstere Miene zu unternehmen, die seine Gesichtszüge ständig überschattete.
    »Was ist denn, Charlotte?«, fauchte er. Will sprach noch immer mit einem leicht walisischen Akzent, der sehr charmant geklungen hätte, wenn sein Ton nicht so mürrisch gewesen wäre. Er wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn und musterte Charlotte ungehalten, die zögernd den Saal betreten, dann aber innegehalten hatte.
    »Ich bin schon seit Stunden auf der Suche nach dir«, sagte sie mit einer gewissen Schärfe, obwohl sie genau wusste, dass man mit einem harschen Ton bei Will nur wenig erreichte. Andererseits erreichte man bei ihm generell sehr wenig, wenn er übler Laune war – und das war er fast ständig. »Hast du vergessen, was ich dir gestern erzählt habe? Dass wir heute einen Neuankömmling im Institut erwarten?«
    »Nein, das hab ich keineswegs vergessen.« Will warf das Messer, das jedoch knapp außerhalb der Zielscheibe in der Holzplatte landete – was seine Miene nur noch mehr verfinsterte. »Es ist mir schlichtweg egal.«
    Der Junge hinter Charlotte gab einen erstickten Laut von sich. Ein Lachen, dachte sie im ersten Moment, aber das konnte doch unmöglich sein,

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