Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
nicht vollständig, aber über unser HUD kommen wir an sie ran. Und überhaupt Informationen zu haben ist besser, als völlig nichtsahnend runterzugehen.«
»Deshalb sollten wir es tun«, sagte Geith. »Das soll keine Beleidigung sein, Captain, aber wir haben unsere besonderen Fähigkeiten. Wir können aus uns selbst heraus Dinge tun, für die Sie eine Menge Geräte brauchten.«
Rex strahlte ein gewisses Misstrauen in der Macht aus. Er musterte Geith mit einem abschätzenden Blick. »Plötzlich will jeder, dass wir uns einen Tag freinehmen.«
»Ihnen bleibt keine andere Wahl«, meinte Geith. »Ich mache es. Deshalb sagen Sie mir jetzt, was getan werden muss, damit ich…«
»Damit wir«, unterbrach ihn Callista.
»Das ist sehr aufmerksam von Ihnen, aber das ist mein Job.« Trotz seiner zur Schau gestellten entspannten Miene war Rex von der Unterhaltung zutiefst beunruhigt. Vielleicht störte es ihn, dass Geith meinte, er brauche in irgendeiner Weise Hilfe. »Ich bin nicht dafür ausgebildet, irgendetwas anderes zu tun.
Wie Ihr sehen könnt, würde ich mir nie meinen Lebensunterhalt mit Haareschneiden verdienen können.«
»Wir sind unser ganzes Leben lang für solche Einsätze ausgebildet worden, Ma’am«, sagte einer von ihnen. Callista hätte gern seinen Namen gewusst, doch die Klonkrieger trugen keine sichtbaren Namensschilder wie die anwesenden Offiziere der Leveler, die alle keine Klone waren. »Wir meinen es ernst, wenn wir sagen, dass wir den Job machen wollen.«
Es klang so, als wäre er noch nie auf einem Einsatz gewesen. Geith wirkte niedergeschlagen. Altis beobachtete alles nur und hielt sich genau wie Pellaeon mit Äußerungen zurück Angesichts von Agentin Devis’ Notlage fragte sich Callista, ob die Offiziere die Diskussion vielleicht für eine unverantwortliche Zeitverschwendung hielten. Aber sie wusste, dass dies der eigentliche Kern der Sache war. Das hatte Altis ihr beigebracht. Man durfte keine ethischen Grundsätze außer Acht lassen, irgendetwas einfach abtun und Versprechungen machen, um etwas Verkehrtes nur dieses eine Mal zu tun, weil die Umstände so dringend waren. Denn es gab nie nur dieses eine Mal. So etwas wurde Gewohnheit.
»Sie werden sich schlecht fühlen, wenn Sie es nicht tun, stimmt’s?«, fragte Geith.
»Ja, Sir.« Die anderen Klone nickten Rex zustimmend zu. »Das werde ich eindeutig. Das werden wir eindeutig.«
Pellaeon schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Na gut, dann wollen wir jetzt mal weitermachen. Was ist mit Eurem ursprünglichen Einsatz, Meister Altis?«
»Der kann ohne uns fortgeführt werden«, meinte Altis. »Und wir werden uns den anderen wieder anschließen, sobald unsere Arbeit hier getan ist.«
Die Versammlung brach so schnell auseinander, dass Callista fast das Gefühl bekam, alle würden lieber fliehen, als sich einen weiteren Schwall von Geiths Argumenten anzuhören. Sie bildete es sich wahrscheinlich nur ein; denn der Grund für den eiligen Aufbruch war wohl eher die Zeit, die drängte. Ahsoka raste hinter Rex aus dem Raum und hielt für einen Sekundenbruchteil noch einmal inne, um zu Geith und Callista zu schauen. Sie wirkte jetzt nicht mehr wie ein Kind, sondern eher wie ein eingesperrtes Tier, das flüchten will.
»Jetzt hast du es mir gezeigt«, sagte Altis. Er schenkte Geith dieses wundervolle Lächeln, bei dem das Netz aus Falten in seinem Gesicht, welches Alter und Weisheit gewoben hatte, für ein ganzes Leben voller Entdeckungen stand. Es war nicht das Lächeln eines Lehrers, der es geschafft hatte, dass eine seiner Lektionen im Kopf des Schülers haften geblieben war, sondern das eines Mannes, der etwas Kostbares gelernt hatte. »Danke, Geith. Ich hatte dich gebeten, dafür zu sorgen, dass ich Zeuge werden darf, wenn du einmal eine moralische Entscheidung treffen musst.«
Geith wirkte nicht sonderlich glücklich. »Aber ich habe es nicht getan. Ich habe mich einverstanden erklärt. Und Ihr auch, Meister.« Er schaute Callista vorwurfsvoll an. »Und auch du. Wir alle. Wir haben nachgegeben. Warum sind Rex und seine Männer entbehrlich und sollen unter Einsatz ihres Lebens jemanden retten, der kein größeres Recht hat zu leben als sie?«
»Das lässt sich auf alle Soldaten anwenden, nicht nur auf diese Männer. Du denkst, das war es, worum es bei deiner Entscheidung ging?«
»Ja.«
»Warum hast du dann nachgegeben? Und was hättest du stattdessen getan – hättest du dich geweigert, beim Einsatz mitzumachen, und diese
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