Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
Männer allein kämpfen lassen?«
»Ich habe nachgegeben, weil es so deutlich war, dass sie es tun wollten«, erklärte Geith. »Und wenn ich sie dazu gezwungen hätte, etwas anderes zu tun, hätte ich mich genau wie der Rat der Jedi schuldig gemacht, weil ich ihnen keine Wahl ließ.«
»Genau. Es geht hier um den Seelenfrieden der Klontruppen, nicht um deinen. Sich zu entscheiden ist nicht so einfach, wie es scheint, nicht wahr?«
»Ach, da werde ich mich jetzt so viel besser fühlen, wenn sie getötet werden.«
»Jetzt erkennst du das wahre Wesen schlechter Entscheidungen«, sagte Altis. »Auch wenn wir nicht diejenigen sind, die sie machen, zwingen uns Fehlentscheidungen von anderen – wenn sie schlimm genug sind – zu weiteren falschen Entscheidungen, weil sie den Lauf der Dinge beeinflussen. Aber wir können uns nicht von ihnen distanzieren, indem wir uns weigern, an der Welt, die sie erschaffen, teilzuhaben. Das wäre unverantwortlich.« Er richtete den Blick auf Callista. »Du bist auf einmal so still.«
»Ich schäme mich, Meister.« Das tat sie wirklich. Sie war sich ihrer Grundsätze so sicher gewesen, doch in dem Moment, als sie gefordert waren, hatte sie nicht Stellung bezogen. Es war viel leichter, das Richtige zu tun, wenn man wusste, was das Richtige war. »Und mir fällt auch keine Alternative ein.«
»Dann macht aus dieser Situation das Beste, wie ich es auch tun werde, denn auch ich bin einen Kompromiss eingegangen.«
Altis ging. Callista hatte nie gefragt, wie alt er war, aber er war immer noch fit und sein Schritt flott, als er die beiden allein im Halbdunkel des Konferenzraumes zurückließ. Sie fragte sich, ob Meister Yoda seinen Gefolgsleuten wohl jemals gesagt hatte, er hätte keine Ahnung, was er als Nächstes tun solle, und genauso voller Fehler und unwissend wie sie selbst wäre. Das war nicht unbedingt das, was die meisten bei einem Anführer suchten. Und doch bot Djinn Altis trotz seines offensichtlichen Mangels an Klarheit Führung.
»Mach das Beste aus einer schlechten Sache«, sagte Callista. »Füge keinen Schaden zu. Das ist unser Dilemma. Ich erkenne, warum die orthodoxen Ansichten der Jedi populärer sind. Sie sind klarer.«
»Gehorche, vergiss diese beunruhigenden Gefühle, und stell keine unangenehmen Fragen. Ja, da gibt es keine Existenzängste.«
»Du bist ziemlich aufgebracht wegen dieser Sache, nicht wahr?«
»Eines Tages werden wir vielleicht gefragt werden, warum wir es zugelassen haben oder warum wir nichts getan haben, um es zu verhindern. Und was wird dann unsere Antwort sein?«
Callista hatte keine Antwort darauf und er auch nicht. Das war es, was ihn ärgerte. Er hatte überhaupt nichts dagegen, Verantwortung zu übernehmen, aber bei dieser Sache hier gab es nichts Greifbares.
»Lass uns als Erstes daran denken, wie wir Agentin Devis retten können«, meinte sie.
Geith sah so aus, als wolle er wieder etwas sagen, aber dann nahm er ihre Hand und sie schlenderten durch den Gang zum Hangardeck. Um sie herum atmete und pulsierte das Schiff. Sie erlebte es durch ihre Machtsensitivität fast schon als etwas Lebendiges. Jedes Lebewesen konnte nur eine Entscheidung nach der anderen fällen, von Augenblick zu Augenblick, und sich um die beste Wahl bemühen.
Leider sahen manche Möglichkeiten völlig identisch aus – egal aus welchem Blickwinkel man sie betrachtete.
»Kopf hoch!«, ertönte eine Stimme hinter ihnen. Einer von Rex’ Männern, den die Abzeichen auf seiner Uniform als Sergeant auswiesen, überholte sie. »Wenn man zu so einem Einsatz aufbricht, das ist das beste Gefühl überhaupt! Nachher gibt’s Bier in der Messe, okay, Sir? Ma’am?«
Pfeifend und mit unter den Arm geklemmtem Helm ging er weiter.
Callista gab es auf, Klarheit finden zu wollen, und nahm sich einfach vor, alles zu tun, was erforderlich war, damit alle – Klon, Agentin oder Jedi – am Leben blieben.
LEERES VERWALTUNGSGEBÄUDE, IRGENDWO SÜDLICH DER BARRIKADEN, ATHAR
»Was ist da draußen los?«, fragte Merish.
Shil schaute aus dem Fenster. Blitze erhellten sein Gesicht. Es war das einzige Licht außer dem schwach gelb schimmernden Leuchtstab, der auf dem Boden neben Hallenas Füßen lag.
»Das ist das Problem, wenn man den Sender ausschaltet«, meinte Shil. »Ich weiß es verkrifft noch mal nicht. Wir müssen warten, bis ein Meldegänger vorbeikommt. Ich kann nur sehen… Ja, alles ist bei der Brücke stehen geblieben. Sie blockieren uns den
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