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Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Titel: Clone Wars 3 - Keine Gefangenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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dass sie über ein Kriegsschiff sprachen. »Bringen Sie mich auf ein Schiff?«
    »Die Leveler, Ma’am. Wohin sonst?«
    Gil war wahnsinnig. War er etwa ganz bis hierher gekommen – von wo immer das sein und was immer er getan haben mochte –, um sein Schiff aufs Spiel zu setzen, weil sie in Schwierigkeiten steckte und er ihren Notruf irgendwie aufgefangen hatte? Sie wurde von heftigen Schuldgefühlen erfasst. Man erwartete von Geheimagenten, dass sie die eigenen Leute retteten. Die Vorstellung, dass es auch umgekehrt sein konnte, war nicht sehr weit verbreitet. Es kam zwar vor, aber sie hatte kein gutes Gefühl bei der Sache.
    »Es ist verrückt«, sagte sie zu sich selbst. »Was wird aus euren Leuten, die ihr zurückgelassen habt?«
    Der Sergeant – es musste wohl Coric sein – hielt den Empfänger ein bisschen dichter an den Mund. »Wow. He, seht mal auf eure HUDs. Seid ihr etwa blind oder was? Jetzt seht ihr, warum ihr immer einen oder auch drei Jedi mitschleppen müsst.«
    Hallena hielt es nicht länger aus. »Zeigen Sie es mir«, forderte sie von Ince. »Zeigen Sie mir, was Sie sehen können.«
    Der Klonsoldat griff in seinen Gürtel und zog ein Datapad hervor. Auf dem kleinen Bildschirm waren ruckelnde, chaotische Bilder zu sehen, wie man sie von Verfolgungsjagden auf Holovids kannte. Hier handelte es sich aber offensichtlich um die Helmkamera eines Klons, die filmte, was dieser gerade sah. Massen von Droiden füllten die Straße. Was zunächst wie eine Barrikade aus Schrott wirkte, erwies sich auf den zweiten Blick als die sich auftürmenden Einzelteile von Droiden. Ein paar Meter von dem Haufen entfernt standen zwei Menschen und ein – ein Kind, ja, ein Kind, eine Togruta, die ihre Lichtschwerter gezogen hatten und die freie Hand nach vorn streckten. Blasterfeuer riss Breschen in die Reihen der Droiden. Einen kurzen Moment lang konnte man Gestalten in weißen Rüstungen sehen, als die Kamera einen Schwenk machte. Als sich die Helmkamera senkte – der Klon schaute wohl nach unten –, sah sie einen weiteren Soldaten auf dem Boden liegen. Seine Rüstung war schwer beschädigt und ein anderer versuchte, ihn aus dem Kampfbereich zu ziehen.
    Das passiert alles meinetwegen. Hier geht es nicht um wichtige nachrichtendienstliche Informationen. Ich habe keine.
    Das rechtfertigt nicht all diese Leben. Ich rechtfertige nicht all diese Leben.
    Hallena griff nach Inces Arm, um auf sich aufmerksam zu machen, und musste ihn dafür leicht schütteln. Er beobachtete seine Kameraden, die in Schwierigkeiten steckten, und war hin und her gerissen zwischen seinen Befehlen und dem, was er meinte, eigentlich tun zu müssen.
    »Holt sie dort raus«, sagte Hallena. »Jetzt.«
     
     
    AN DER KAMPFDROIDENFRONT, ATHAR
     
    Veres Blickfeldanzeige war immer noch am linken Rand von Rex’ HUD eingeblendet und er konnte sie nicht ausschalten.
    Er war sich sicher, dass Vere den bewölkten Himmel, den er anzustarren schien, nicht mehr sah.
    »Nichts zu machen, Sir«, sagte Boro. Er versuchte immer noch eine Kanüle an Veres Arm anzulegen. Dafür hatte er die Plastoidteile der Rüstung zur Seite gerissen und den darunter liegenden schwarzen Stoff weggeschoben. »Kein Puls. Nichts.«
    Jede Sekunde, die Boro versuchte, Vere wiederzubeleben, gefährdete sein eigenes Leben. Während Rex wieder eine volle Blasterladung auf die Droiden abgab und dann zum Nachladen in Deckung ging, kämpfte er gegen die immer stärker werdende Wut in ihm an – wegen eines Jungen, dessen aktiver Dienst nur acht Tage gewährt hatte… von dem Moment an, als er Kamino verlassen hatte, um dann hier mit einer von Droidengranaten zerfetzten Rüstung zu enden.
    Acht Tage waren für jeden zu wenig.
    Die Einzigen, die er dafür bezahlen lassen konnte, hatten sich vor ihm versammelt. Schön. Obwohl der Krieg erst einige Monate währte, hatte er schon so viele Männer verloren, dass es keine Rolle mehr zu spielen schien, ob er ihnen nun früher oder später folgte. Denn dann würde er nicht mehr von dem Gefühl gequält werden, sie im Stich gelassen zu haben, und sich keine Gedanken mehr machen müssen, wie viele er wohl morgen verlieren würde.
    »Boro, hör endlich auf damit.« Er packte den jungen Klontruppler am Arm. »Er ist tot, Junge. Wenn du jetzt nicht endlich deine Deeze nimmst und anfängst zu schießen, bist du der Nächste.«
    »Sir, ich habe eine medizinische Ausbildung erhalten. Ich kann…«
    Boro hielt plötzlich inne, setzte sich kurz auf und nahm dann

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