Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
sein Gewehr wieder in die Hand. Rex hörte, wie er sein Mikrofon ausschaltete – also fluchte er gerade lauthals oder schluchzte oder tat sonst etwas, um mit dem Verlust seines Kumpels fertig zu werden. Aber er kam darüber hinweg. Er feuerte auf die Droiden, und nur, wer wusste, was in dem Helm vor sich ging, konnte sich vorstellen, was er gerade durchmachte.
»Rex! Rex!« Ahsoka löste sich von Altis und Callista, die nach wie vor versuchten, die Droiden aufzuhalten. »Nehmen Sie Vere mit, und hauen Sie ab.«
Die Metallmassen drängten sich immer dichter zusammen. Wenn die Blechbüchsen auch nur ansatzweise denken könnten, würden ein paar Trupps aus den hinteren Reihen ausbrechen und einen anderen Weg versuchen. Aber die Bilder, die die Drohne übertrug, zeigten Rex, dass sie das nicht taten. In den Seitenstraßen waren von den Aufständischen Barrikaden errichtet worden.
Wir brauchen eigentlich nur einen Sprengtrupp, um eine Bresche in ihre Reihen zu reißen und dann durchzubrechen. Blechbüchsen denken nicht.
»Er ist tot«, sagte Rex und eröffnete wieder das Feuer.
»Oh.«
»Wir können die Stellung nicht mehr lange halten. Ich brauche nur ein paar Minuten, um ein paar Ladungen anzubringen… Dann verduften wir.«
»Ich könnte sie lange genug aufhalten, sodass alle weglaufen können.«
Rex steckte einen Granatwerfer auf sein Gewehr. Eigentlich gehörte dieser Aufsatz nicht standardmäßig zum DC-15, doch er passte und funktionierte gut. Er zielte auf einen Punkt kurz hinter den vorderen Reihen und schoss. Granatsplitter stoben hoch in die Luft und fielen zischend wieder herab.
»Das ist sehr nobel«, erwiderte er, »aber nutzlos, denn ich kann keinen Jedi unter meiner Obhut verlieren.«
»Ich kann wie jeder andere rennen. Sie wissen das.«
»Mein Kommando«, sagte er und fragte sich, warum er eigentlich überhaupt keine Panik verspürte, sondern nur diese schrecklich erstickende Wut. Er zählte die ihm noch zur Verfügung stehenden Granaten und versuchte abzuschätzen, wie weit die Rolle mit dem hochentzündlichen Detonitband reichen würde. »Meine Entscheidung. Haltet die Stellung, während ich die Ladungen anbringe.«
»Sie werden getötet werden.«
»Bei einem Maximum an Überlebenden. Ihr wisst doch, was Eure Chefs über Bindungen sagen, Kleine. Bindet Euch nicht zu sehr an mich.«
Ahsoka blinzelte kurz, dann wich sie zurück und hob dabei das Lichtschwert, als wäre ihr erst im Nachhinein eingefallen, damit auch Blasterschüsse abzuwehren.
»Erfahrene Captains sind mehr wert als einfaches Kanonenfutter«, sagte Boro. »Warum soll ich nicht…«
»Okay, das Ende der Schlange für heldenmütige Märtyrer befindet sich dort«, gab Rex gereizt zurück. »Hol dir ’ne Wartemarke, und man wird sich dann so schnell wie möglich um dich kümmern.«
»Tut mir leid, Sir.«
»Nein, mein Fehler. Mir tut es leid. Sobald das hier zündfertig ist, schnappen Sie sich Ahsoka und verschwinden von hier, Soldat!«
»Hätten wir das auch getan, wenn es dabei nicht um Pellaeons Freundin ginge, Sir?«
»Ja. Weil es das ist, was andere auch für uns tun sollen.«
Der Boden unter seinen Füßen fing an zu beben. Zuerst dachte er, es würde durch Artilleriebombardement hervorgerufen, doch dann sah er die Risse im Straßenpflaster. Anfangs waren es nur Haarrisse, die sich durch den Permabeton zogen, doch schnell taten sich größere Spalten auf.
»Meister Altis?«, brüllte Rex. »Was passiert da gerade?«
Altis sah nach unten. Die eine Hand war immer noch erhoben, als würde er gegen eine unsichtbare Tür drücken, vor der er als ungebetener Gast stand. Callista und Ahsoka waren in der gleichen Haltung erstarrt.
»Oh, das schon wieder«, sagte er. Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet. »Wir erzeugen so viel Druck, dass wir dadurch eine Absenkung des Bodens hervorrufen.«
Mauerstücke begannen auf beiden Seiten der Straße von den Gebäuden zu brechen. Teile des Schutts stürzten in die Reihen der Droiden. Und was eben noch wie eine Geisterstadt ausgesehen hatte, wandelte sich plötzlich in verzweifelt hektisches Leben, als die Leute haufenweise aus den Eingängen stürmten – all die Einheimischen, die sich versteckt hatten, bis die Kämpfe vorbei waren.
»Ich glaube, Ihr solltet jetzt aufhören und rennen«, meinte Rex.
»Gute Idee«, erwiderte Altis. »Sonst töte ich am Ende noch mehr Unbeteiligte als Feinde.« Der Jedi-Meister packte Callistas Schulter, als wolle er sie aus
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