Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
lieber nicht.«
Adrenalin hatte schon etwas Magisches an sich. Hallena schien wieder voller Energie zu sein, als sie auf die Leiter zustürzte, über die man auf die Brücke gelangte – ein Halbkreis aus Durastahlplatten, in dem Sprossen angebracht waren. Während sie hochkletterte, setzten Altis und Ahsoka drei Droiden nach, die versuchten, den Laderaum durch einen Gang zu verlassen. Anakin hörte, wie eine Luke krachend zufiel, und dann das Zischen und Surren von Lichtschwertern, die mit kräftiger Hand geführt wurden. Sie hieben die Luke mit ihren Schwertern auf.
Anakin lief ihnen nicht hinterher, weil er sich gerade mit einem Quarren befassen musste, dessen Kleidung ihn als Piloten auswies und der von der Steuerbordseite aus dazugekommen war. Er tat einen mächtigen Sprung von der Stahlstütze aus über die Rampe, um Hallena vor dem Beschuss des Quarren zu schützen.
Wenn die Rampe erst wieder hoch und geschlossen war, konnte das Schiff abheben. Wenn noch ein paar Separatisten an Bord waren, die man erledigen musste, war das nicht schlimm. Am wichtigsten war, erst einmal abzuheben, Rex und die anderen an Bord zu nehmen und dann die Beine in die Hand zu nehmen.
Als er auf den Quarren zustürmte und mit seinem Lichtschwert ausholte, wurde es im Laderaum plötzlich dunkel. Er hörte das kreischende Drehen von Zahnrädern. Die Rampe hob sich mit doppelter Geschwindigkeit. Hallena hatte es zur Notfallkonsole geschafft. Die Augen des Quarren – die aus diesem Winkel und aus dieser Nähe wie Glaskugeln aussahen – schimmerten blau, während sie das Lichtschwert reflektierten. Anakin stieß ihm das Lichtschwert in die Brust.
Es hätte auch ein weiblicher Quarren sein können. Das wusste Anakin immer erst, wenn er sie sprechen hörte. Doch dieser Quarren bekam keine Gelegenheit mehr dazu. Ihm entfuhr nur noch ein ersticktes Stöhnen, dann war er tot.
Jetzt stand nichts mehr zwischen Anakin und dem Cockpit. Die Hülle vibrierte unter dem Blasterfeuer, das draußen außerhalb des Schiffes abgegeben wurde. Rex sah sich höchstwahrscheinlich einem heftigen Angriff ausgesetzt. Als Anakin ins Cockpit stürzte, tauchten Altis und Ahsoka durch eine Luke auf, durch die man vom unteren Deck nach oben gelangte.
»Ich habe noch nie eins von diesen Schiffen geflogen«, sagte Anakin und legte alle Schalter um. Der Antrieb erwachte heulend zum Leben. »Wie schwer kann das wohl sein?«
»Das Abheben ist das Einfachste daran.« Altis ließ sich auf den Platz des Kopiloten fallen. »Das Schiff gerade zu halten, während die Luke für Rex geöffnet wird – das ist das Schwierige daran.«
Plötzlich war der Umgang mit Altis ganz leicht. Anakin hatte das Gefühl, ihn schon sein ganzes Leben lang zu kennen. Da war ein gemeinsamer Funke in ihnen – vielleicht lag das irgendwie an Qui-Gons Einfluss. Aber das spielte keine Rolle. Im Moment interessierte Anakin nur, dass der Bug des CR-20 hochkam, als er das Steuer nach hinten zog. Ein Schwall roten Blasterfeuers traf das Sichtfenster. Dann stieg das Schiff senkrecht nach oben. Erst nach hundert Metern merkte er es, und Ahsoka wurde zur Seite geschleudert, als sie versuchte, sich an der Lehne seines Sitzes festzuhalten.
Er lenkte nach Steuerbord. Unter ihm auf einem erhöhten Bereich der Straße waren mehrere weiße Uniformen und eine kleine Gestalt in einem weißen Pilotenanzug zu erkennen, die sich einen Schusswechsel mit Droiden am Boden lieferten, während sie immer wieder Deckung hinter ausgebrannten Gleitern suchten. Ein Klonsoldat war gefallen.
Es wäre sinnvoll gewesen, hinter ihnen auf der Straße zu landen. Aber dadurch würden Rex’ Leute ungeschützt sein, weil sie sich umdrehen müssten, um zum Schiff zu gelangen.
Anakin entschied sich dafür, über den Reihen der Droiden runterzugehen, sodass das Schiff einen Schutzschild bildete, während er die Rampe herunterließ.
»Wir sind Jedi«, meinte er. »Wenn wir eine Rampe nicht auf eine Brücke herunterlassen können, während wir schweben, wer dann?«
Zehn
Mit Bindungen ist es wie mit geschlossenen Räumen. Sie können Zuflucht oder Gefängnis sein, doch bei beiden sind die Türen verschlossen. Der feine Unterschied besteht darin, wer den Schlüssel hat und bereit ist, ihn zu drehen – in welche Richtung auch immer.
Meister Djinn Altis, bei einer Unterhaltung mit seinen Schülern
CADAMAN-KÖNIGSPROMENADE, ATHAR
»Geierdroide!«, stellte Joe mit einem Blick nach oben fest.
Es war nur eine
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