Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
los!«
Die Droiden, die sich unterhalb der Straße befanden, hatten keine Möglichkeit zum freien Schuss, während der CR-20 ihre Sicht behinderte. Doch dem Geier konnte man nicht so leicht ausweichen. Das Ding konnte landen und seine Flügel drehen, sodass sie zu Beinen wurden. Rex hatte schnell gelernt, die Geierdroidenjäger mehr zu fürchten als die SKDs, jene sperrigen Superkampfdroiden, die die normalen Modelle wie Kinderspielzeug aussehen ließen. Ein Geier war schlau, hartnäckig und praktisch überall einsetzbar – zu Lande, in der Luft oder auch im All. Rex fragte sich einen Moment lang, ob die verdammten Dinger eigentlich auch schwimmen konnten. Wäre er irgendwo in der Nähe eines Flusses gewesen, hätte er die Theorie gern überprüft und das Mistding höchstpersönlich untergetaucht.
Dieser Droiden-Sternenjäger war so beweglich und penetrant wie seine gesamte Sippschaft. Er landete quietschend und kreischend auf der Straße und kam mit schussbereiter Kanone klappernd auf die Fahrzeugwracks zu. Sie innerhalb von Sekunden in Holzkohle zu verwandeln, wäre eigentlich nicht schwierig gewesen. Aber der Droide kam einfach nur immer näher geschlichen.
Warum? Was will er nicht zerstören? »Ross«, befahl Rex, »ab mit dir. Los!«
»Sir…«
Rex konnte den oberen Teil des auf sie zukommenden Geiers sehen. Er war jetzt nur noch ein paar Meter entfernt. Rex konnte sogar das leise Zischen und Sirren der Gelenkmechanismen hören, als der Droide pirschend näher kam. Er war jetzt auf gleicher Höhe mit ihm – ein Fremder auf der anderen Seite einer Mauer aus Metall.
Wie jedes Ding mit Waffen musste der Droide mit seiner Kanone und den scharfkantigen Flügeln wohl gut umgehen können. Rex hatte einem Geier nie so nahe kommen wollen, dass er sich mit ihm ganz persönlich anlegen konnte, aber die Tatsache, dass er sogar bereits den leicht grasigen Geruch des Schmieröls roch, ließ in ihm die Frage aufkeimen, ob er es nicht einmal darauf ankommen lassen sollte.
Auge in Auge.
Er gab Ross ein Zeichen. Rückzug. Langsam.
Was für ein Gesicht Ross hinter dem Visor machte, ließ sich nur raten, aber Rex hörte, wie er leise Luft holte. Ross ging in die Hocke, damit sein Kopf nicht über den Schutzwall hinausragte, während er sich langsam zu dessen Ende vorarbeitete, das sich fast in einer Höhe mit der Rampe des CR-20 befand.
»Rex, warum dauert das so lange?« Skywalkers Stimme ertönte in seinem Helm. »Wir kriegen ganz schön was ab.«
»Ich habe Gesellschaft bekommen«, erwiderte Rex. »Ein Geier, am Boden, pirscht herum. Gebt mir noch etwas Zeit.« Er gab Ross wieder ein Zeichen. Er konnte den Droiden sehen, während dieser an den Ritzen und Löchern eines demolierten Gleiters vorbeiging.
Ich kann auf ihn draufspringen.
»Ross, auf mein Zeichen…«
»Was haben Sie vor, Sir?«
»Ich will ihn nur ködern. Auf los geht’s los.« Ross’ Glaube an seinen Captain war rührend. »Ich kann auch der Köder sein, Sir.«
»Na gut… Los!«
Es waren leise Geräusche zu hören, als Ross sich in der Hocke zum Ende des Schutzwalls bewegte. Sein Gewehr hielt er mit beiden Händen in Schulterhöhe fest. Der Droide erstarrte, surrte leise, und dann war das Tapp-tapp-tapp seiner Flügelspitzen auf dem Permabeton zu hören, als er sich in Richtung des Geräusches bewegte.
Rex nahm sein Seil in die eine Hand und den Blaster in die andere.
Tapp-tapp-tapp.
Als der Geier eine Lücke im Schutzwall verdunkelte, rollte Rex sich oben über den Flitzer, schleuderte den Greifhaken aus nächster Nähe zwischen die Beine des Droiden und löste dann die Kurbel über einen Schalter an seinem Gürtel aus. Der Geier, der sich bereits im Seil verfangen hatte, drehte sich um. Rex wurde durch den Motor der Winde so abrupt über den Schutzwall gerissen, dass er mit voller Wucht gegen die Außenhülle des Droiden krachte und dann zur Seite geschleudert wurde. Über den Haken und das Seil war er aber noch immer mit ihm verbunden.
Rück ich dir etwa zu sehr auf die Pelle, Kumpel? Wollen wir doch mal sehen, wer zuerst den Schwanz einkneift.
Rex klammerte sich wie ein Besessener an einem der Beine fest, während der Droide herumwirbelte und versuchte, ihn abzuschütteln. Dabei verwickelte er sich immer mehr in dem Seil. Der Geier konnte seinen Laser nicht einsetzen, weil das Zielobjekt einfach zu nah war, und jetzt konnte er nicht einmal mehr fliegen. Er versuchte zu rollen, bockte und wirbelte herum, doch Rex ließ nicht locker. Auf
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