Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
sie also zurückkommt, werden wir ihre Unterstützung womöglich brauchen.«
Es zahlte sich nie aus, weiter als bis zum nächsten schier unmöglich erscheinenden Schritt zu sehen, dachte Altis. Einen Sep-Truppentransporter stehlen. Dem Beschuss ausweichen. Den Planeten verlassen. In den Hyperraum springen. Hoffen, dass die Truppen der Republik erst fragen, ehe sie schießen. Ach ja, und hoffen, dass die Leveler nicht vollkommen umsonst hierher zurückkommt, nur um dann festzustellen, dass wir schon weg sind und sie von wütenden Sep-Schiffen umgeben ist. So war der Krieg; ein unüberwindliches Problem nach dem anderen, ohne dass das je ein Ende nahm.
»Die sitzen alle in den Kellern«, meinte Hallena, als würde sie mit sich selber reden.
»Die?«
»Die Zivilisten. Diejenigen, die nicht in die Revolte verwickelt sind. Die verhalten sich ganz still und hoffen, dass alles bald vorbei ist.«
Die Straßen waren wie ausgestorben. Dadurch war es schwieriger herumzulaufen: Die Jedi machten sich allein dadurch verdächtig, dass sie auf der Straße waren – nicht weil sie wie Jedi aussahen. Nur Skywalker trug den typischen braunen Mantel, schaffte es aber irgendwie, ihn unkonventionell wirken zu lassen, indem er ihn sich teilweise unter den Gürtel zog und raffte.
Die Lichtschwerter waren es, die sie verrieten.
Sie kamen am Ende einer Gebäudezeile an und standen plötzlich vor einer breiten Straße, an der man sich erst auf der anderen Seite, wo es Läden und Büros gab, wieder verstecken konnte. Mehrere verbeulte und ausgebrannte Gleiter – die Überreste der Lackierung ließen vermuten, dass sie mal den örtlichen Polizeikräften gehört hatten – qualmten immer noch mitten auf der Straße.
»Ich spüre keine akute Gefahr«, meinte Geith.
Skywalker schaute sich um. »Laufen oder springen?«, fragte er.
Hallena gab ein leises Schnauben von sich. »Ich kann nur laufen, General…«
»Okay. Immer nur einer – tos!«
Altis rannte zu einem der Speederwracks und duckte sich dahinter. Als er wieder ein Stückchen hochkam, um über die Tür hinwegzuschauen und zu sehen, ob er die Straße unbemerkt überqueren konnte, befand er sich plötzlich Auge in Auge mit einer verkohlten Leiche, die alle Gliedmaßen an sich gezogen hatte, als wolle sie sich wärmen. Der Schock raubte ihm kurz den Atem. Er holte tief Luft, um seines Entsetzens Herr zu werden, zählte bis drei und rannte dann weiter auf die Gebäude zu. Geith, Ahsoka und Skywalker waren ein ganzes Stück weiter weg und näherten sich der anderen Straßenseite, doch Hallena blieb in seiner Nähe.
»Jedi-Fähigkeiten sorgen also nicht automatisch für Ausdauer und körperliche Fitness«, meinte sie. »Willkommen in der Welt der geringeren Sterblichen.«
»Ja, aber wir wollen doch nicht vergessen, dass es auch zu unserem Vorteil sein kann, alt auszusehen.« Aber trotzdem hatte sie natürlich Recht: Er musste fitter werden, als er es war, jetzt, wo er mit in den Krieg gezogen wurde. »Schauen Sie zu, wenn ich etwas tue, wofür ein junger, fitter Jedi einen ganzen Korb voller Gedankentricks braucht, um es auch zu bewerkstelligen…«
Sie holten Skywalker an der Gleiterbusstation ein, die dem Sportplatz gegenüberlag. Das Dach der Anlage war eingebrochen und die Fahrzeuge schwelten dicht nebeneinander vor sich hin. Sie waren an Ort und Stelle ausgebrannt. Sogar von hier aus konnte Altis tiefe Löcher und Krater mit frischer Erde auf der Rasenfläche sehen.
Das Positive daran war, dass er auch Truppentransporter sehen konnte.
»CR-zwanzig«, stellte Skywalker fest. »Das klobige graue Ding, das wie ein riesiger Staubsauger mit Triebwerksdüsen aussieht.«
»Dann müssen wir jetzt wohl unsere Überredungskünste hervorkramen, wenn wir an Bord gehen wollen.« Altis konnte sowohl sehen als auch spüren, dass lebendige Wesen unter den Droiden waren. Es handelte sich um Neimoidianer, von denen einige Datenbrillen trugen. Piloten. »Da sind Alter und Hinterlist Jugend und Sachverstand überlegen, mein junger General. Ahsoka? Komm her, mein Kind.«
»Ich fände es besser, wenn Ihr erzählen würdet, was für einen Plan Ihr habt«, meinte Skywalker.
Altis hockte sich hin, um Ahsoka anzuschauen. Sie blickte ihn mit großen Augen argwöhnisch an und zuckte zusammen, als er seinen Schal abnahm und versuchte, ihn ihr über den Kopf zu legen.
»Lass uns deine Lekku bedecken, damit nicht sofort auffällt, dass du eine Togruta bist. Dann werden du und ich, eine harmlose
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