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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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gesagt“, kam es aus Bens Ecke. Sein Gesicht war im Schatten, man sah nur seine Hand, die er mit gespielter Bescheidenheit in die Höhe hob, als würde er sich in der Schule melden. Sein Ton war herablassend. „Ich habe im Internet in alten Zeitungsartikeln herumgestöbert und bin da auf etwas gestoßen. Das Labor von Tom Fischer hatte zwei Ein- und Ausgänge, video- und elektronisch überwacht. Wie hätte er dort ungesehen mit einer Maschine oder Satellit durchflutschen können. Er betrat sein Labor mit einem Wissenschaftler aus London. Der erscheint aber nicht auf der Videoaufzeichnung, obwohl ihn die Sekretärin gesehen hat. Weder er noch der geheimnisvolle Mann verlassen das Labor jemals wieder. Dafür kann es nur eine Erklärung geben, entweder beide Männer haben sich in Luft aufgelöst, oder Ziggedorn-Insider, die nachträglich von den Bändern gelöscht wurden - oder jedenfalls Leute, die mit der Security von Ziggedorn zusammengearbeitet haben - haben die Männer und die Maschine verschleppt.“
    Kurze Zeit herrschte Schweigen. Alle Augen waren nun auf Milli gerichtet. Ein Junge mit langen Zottelhaaren sagte: „Wenn dein Vater Tom Fischer ist, dann hat er den Satelliten von Ziggedorn eingesackt und ist nie erwischt worden. Dein Vater ist also berühmt.“
    „Einige behaupten auch, dass Fischer im geheimen weiter forscht“, erklärte ein Junge aus Lucretias Entourage. „Die ganze Geschichte ist nur inszeniert, um die Investoren abzuzocken, die Anteile am Konzern halten.“
    Lucretias Lächeln ließ keinen Raum für Zweifel, dass er endgültig in Ungnade gefallen war.
    Milli schluckte und blickte hilfesuchend zu Ben.
    „Tom Fischer hat über Hintergrundenergie gearbeitet und wichtige Beiträge zur Quantengravitation veröffentlicht. Er behauptet, dass wir Bewusstsein in die Quantenphysik einbringen müssen - gerade auch, wenn wir intelligente Computer bauen wollen - sonst kommen wir nicht weiter“, sagte ein Mädchen, entspannt und selbstbewusst. Sie war älter und studierte zweifellos schon, und sie hatte mehr Piercings als Leberflecken im Gesicht. Sie trug einen randvollen Teller mit Nudelsalat.
    „Er war Raumfahrtingenieur“, sagte Milli leise, während ihr Blick im Nudelsalat versank, „mit dem Bewusstsein meinte er, dass alles lebt ... auch der Äther.“
    „Ja, schon. Aber er hat einen Paradigmenwechsel vorbereitet, eine neue Struktur von Begriffen. Die wichtigsten Theoretiker arbeiten heute über dunkle Materie, dunkle Energie, den dunklen Fluss und so weiter und entwickeln ein neues Konzept der klassischen Vorstellung vom Äther. Ich geh nächstes Semester ans MIT zu Lymphater,“ sagte sie beiläufig, „sag mal! Du musst doch Lymphater kennen? Hat er nicht mit deinem Vater zusammengearbeitet, bevor er ans MIT ging.“
    Milli stand der Mund offen. Lymphater war Russe und hatte ihr manchmal selbstgebackene Kekse mitgebracht. Man sagte, er habe in einer Nacht die Weltformel gefunden und wieder zerstört und sei dann im Untergrund verschwunden. Sie freute sich, zu hören, dass er offenbar ein Auskommen in Amerika gefunden hatte. Sie ging ein paar Schritte rückwärts und ließ sich in einen der Korbsessel fallen.
    „Freut mich, dass dir mein Nudelsalat schmeckt“, murmelte sie und lächelte.
    „Oh - ah ja, der ist klasse“, beteuerte das Mädchen.
    Hinten kicherte jemand.
    „Nina! Hast du’s immer noch nicht kapiert? Ihr Vater wurde vor vier Jahren verschleppt!“
    „Oh – und ich dachte, er wäre wieder aufgetaucht ...“
    Lucretia stieß ein Fauchen aus und biss sich auf die Lippen. Aus ihrem Gesicht war inzwischen der letzte Rest Farbe gewichen. Nun sah sie aus wie ein echter Vampir. Schön und bleich.
    „Verschleppt!? Das ich nicht lache!“, sagte sie eisig. „Tom Fischer … der Vater dieser Hüpfschnepfe“, und vor Zorn und Verachtung zitterte ihre Hand, als sie auf Milli zeigte, „hat das Vertrauen meines Vaters missbraucht und uns bestohlen. Dafür wird er bezahlen! Er oder seine Familie.“ Sie drehte sich um und ging langsam zum Haus zurück. Nach anfänglichem Zögern folgten ihr zwei ältere Jungs.
    Milli war sprachlos. Lucretia hatte ihr ganz offen gedroht. War das ein Witz, oder sollte sie sich jetzt Sorgen machen?
    „Der Vamp spinnt“, knurrte Ben. „Leere Drohungen - aufgeblasenes Geschwätz. Nimm’s dir nicht zu Herzen, Milli.“
    Milli fühlte sich ein wenig wie betäubt.
    „Alles okay?“, fragte Anna.
    Millis nickte stumm.
    „Habt ihr schon gesehen?“,

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