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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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erfreut, entwand sich seinem Griff und floh zu Chong.
    Philip lachte siegesgewiss und zeigte zur Terrasse, „dort gibt es zu Essen und zu Trinken … bedient euch, ich komme gleich.“
    „Lass dich bloß nicht von dem einwickeln“, knurrte Chong, aber weiter kam er nicht. Zwei Kumpels aus seiner Volleyballmannschaft steuerten auf ihn zu. Milli stellte ihren mitgebrachten Nudelsalat ab. Sie nahm sich von der Fruchtbowle und sah sich ein wenig um.
    Lebensgroße Gipslöwen am Pool, weiße Ledermöbel im Wohnraum, ein goldgefasster Marmortisch, ein Leopardenfell mit Kopf vor dem Kamin, konventionelle Gemälde an der Wand, riesige Vasen und für Europäer angefertigte afrikanische Holzfiguren - so stellte sie sich die Wohnung eines Mafiabosses vor, aber Platz gab es genug. Ein paar Möbel zur Seite gerückt und die Tanz AG könnte hier locker proben.
    Nach ihrem Rundgang hielt sie nach Chong Ausschau. Er hockte neben Maria Frost unterm Sonnenschirm, trank ein Bier und sah den älteren Mädchen beim Baden zu.
    „Ich habe keine Badesachen dabei“, sagte Milli.
    „Von mir aus könnt ihr ruhig nackt baden“, meinte Chong.
    „Das ist aber großzügig von dir“, sagte Maria kühl.
    Von der Auffahrt kam ein neuer Stoß Leute. Ein dünner Mensch mit halblangem Haar und zerschlissener Jeans begrüßte die Ankömmlinge.
    „Philips älterer Bruder“, sagte Chong verächtlich, „wenn der hier rumhängt, sind garantiert Drogen in Umlauf.“
    Immer mehr Gäste trafen ein. Mittlerweile waren fast alle aus Millis Klasse da. Lucretia stolzierte mit Wulf und Wido herum. Sie hatte sich wie ein Vamp gestylt. Jeder guckte sich nach ihr um, jeder kannte sie. Jeder wollte mit ihr gesehen werden. Milli holte sich noch eine Bowle und setzte sich zu Etta und Tobi.
    „Sie haben schon den Teppich weggerollt“, sagte Tobi, „wir können gleich unsere Show aufführen.“
    „Bist du verrückt!“, riefen Etta und Milli gleichzeitig.
    „Seid mal selbstbewusst“, versetzte Tobi, „wir sind verdammt gut!“
    Im selben Moment kam auch Irma angeschossen. „Da habt ihr euch also versteckt. Leute, wir sind gleich dran. Ich hab alles schon geregelt, und die richtige Musik habe ich auch dabei.“
    Milli bekam ein langes Gesicht. Sie sah sich nach den anderen Gästen um. „Hör mal Irma“, sagte sie dann, „die Leute hier wollen sich unterhalten und selber tanzen … außerdem ist Sabrina nicht da.“
    „Irrtum – sie hat schon gesagt, dass sie mitmacht“, fuhr Irma unbekümmert fort. Ihre Augen blitzten und sie zitterte vor Ungeduld.
    „Irma Pietsch, du bist eine wahre Strapaze“, sagte Etta verzweifelt, „immer musst du dich groß hervortun.“
    „Red nicht so ’n Stuss!“, erwiderte Irma barsch, „das ist die Gelegenheit.“
    „Irma, hilf mir mal“, drang Sabrinas kratzige Stimme von der Terrassentür zu ihnen. „Ich suche unsere spezielle CD …“
    Irma sprang auf. „Na los! Jetzt kommt schon!“
    Philips Stimme ertönte über die Lautsprecher: „Alle mal herhören! Ihr seht jetzt eine Chor Geografie von unser Tanztruppe -“
    „Nicht Geografie, du Schwachkopf - Choreografie!“, kreischte Irma und riss ihm das Mikro aus der Hand.
    „… eine Aufführung, die wir einstudiert haben. Ich wünsche euch viel Spaß.“
    Milli fühlte sich wie ein Ferkel auf dem Weg zur Schlachtbank. Aus Platzgründen stellten sie sich auf wie die Fünf auf einem Würfel. Sabrina und Irma vorn, Tobi in der Mitte und Milli mit Etta hinten.
    „Mach aber schön laut!“, rief Irma Philip zu.
    Als Milli die ersten Tanzschritte gemacht hatte, war all ihre Befangenheit verflogen. Wenn sie tanzte, fühlte sie sich vollkommen sicher. Ihr Blick streifte Lucretia, die augenfällig woanders hinguckte - äußerlich verriet ihr Gesicht keinerlei Emotion. Milli musste lachen. Nur Philips Blick, den sie mit merkwürdig feierlicher Verehrung auf sich ruhen fühlte, brachte sie beinahe aus dem Takt. Einmal hörte sie Tobis missbilligendes Zischen, als sie seine Bahn kreuzte, aber sonst waren sie perfekt.
    Sie ernteten rasenden Applaus.
    „Zugabe, Zugabe!“, rief jemand. Andere stimmten ein.
    „Gut … dann zeigen wir euch jetzt einen selbst entwickelten Multi-Kulti-Stilmix, der aber noch nicht ausgereift ist“, verkündete Tobi und fuchtelte in der Luft herum auf der Suche nach dem richtigen Ausdruck, „sozusagen ein Crossover. Chinesischer Kriegstanz kombiniert mit Minimal Dance und klassischem Hip Hop.“
    „Nicht quatschen … anfangen,

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