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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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große freie Rasenfläche zum hinteren Gartentor, weil sie keine Lust auf den Verfolger hatten. Chong hatte gesehen, dass es offen stand. Hinter dem Tor ging es einen Meter die grasbewachsene Böschung hoch zu einem schwach beleuchteten Feldweg.
    „Und Maria?“, erkundigte sich Milli.
    „Die ist noch gaga, kann aber wieder normal laufen“, sagte Anna. „Sie hat vier große Becher Kaffee getrunken und zwei Tafeln Schokolade in sich reingestopft. Sie fährt bei Etta und Julia mit. Etta wohnt auch in Schwalbenwalde; ihre Mutter holt sie im Auto ab.“
    „Und morgen wird sie sich an nichts mehr erinnern können?“
    „Hängt von der Droge ab“, erklärte Anna fachmännisch, „wenn’s K.-o.-Tropfen waren, dann vermutlich nicht. Aber ihr ist ja nichts passiert. Wir haben gut auf sie aufgepasst. Ganz besonders Chong, nicht wahr?“ - sie sah sich nach ihm um.
    „Ja“, sagte er und schmunzelte in sich hinein.
    Der Feldweg führte an einem lichten Kiefernwäldchen vorbei. Auf der anderen Seite gab es Gärten, Wohnhäuser, Apfel- und Pflaumenbäume und Wiesen. Schwalben schossen fiepend durch die Luft und schnappten nach Insekten. Die Nacht brach herein und am Nordosthimmel wurde es schon dunkel. In der Ferne hörte man das Dröhnen von Philips Lautsprechern. Erleichtert sog Milli den Duft der Kiefern ein. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Philip und sein mafioso-stylish Zuhause; nein, mit ihm tauschen wollte sie nicht. Trotz allem Wohlstand strahlte sein Elternhaus etwas aus, das auf die Seele drückte. Sie war froh, wieder weg zu sein.
    Sie waren in einer Gegend, wo die Sträßchen zwischen den gepflegten Einfamilienhäusern Blumennamen hatten, als Chong plötzlich eine Vollbremsung machte. Milli landete mit ihrem Vorderrad in seinem Hinterreifen und stieß einen Schrei aus. Anna fuhr verträumt weiter, aber Ben bremste geistesgegenwärtig. Chong und Ben drehten sich um. Milli folgte ihrem Blick. Sie waren grade an einem silberfarbenen Lieferwagen mit Rostocker Kennzeichen und einem großen ‘Atomkraft Nein Danke’ Aufkleber vorbeigefahren.
    „Unser Van. Anderer Aufkleber, anderes Nummernschild“, brummte Chong.
    „Ich geh mir das mal angucken“, sagte Ben gedämpft. Er tat so, als hätte er etwas auf der Straße verloren, und latschte in Richtung des Vans. Er kam schnell zurück. „Unser Van - hundertpro!“
    Anna hatte inzwischen gedreht und guckte die Jungs verblüfft an.
    „Ziggedorns Lieferwagen“, beantworte Ben ihre unausgesprochene Frage.
    „Wir biegen da vorn rechts ab“, kommandierte Milli und schwang sich aufs Rad. „Hier können wir nicht stehen bleiben.“
    An der Abzweigung stand, nicht weit von der nächsten Laterne, eine dunkelhaarige schlanke Gestalt und zündete sich eine Zigarette an. Anna wurde langsamer und fuhr ganz nah an die Person heran.
    „Oh - hallo Nouri“, stieß sie gepresst hervor und hielt neben ihm an.
    „… aus Berlin zurückgekommen“, hörte Milli Nouri zu Anna sagen. Sie sah nur kurz sein Gesicht und wusste, dass er log.
    „Arme Anna - sie hat den ganzen Abend auf ihn gewartet“, flüsterte Ben.
    Der Van kam unerwartet um die Ecke geschossen. Er fuhr viel zu schnell und musste scharf bremsen, weil sie mit den Fahrrädern mitten auf der Straße standen. Nouri bückte sich, um seine Schuhe zuzubinden. Der Van machte einen Schlenker auf die andere Fahrbahnseite und hupte verspätet. Milli erkannte den Pseudo am Steuer. Sie drehte ihm den Rücken zu und sah in die verblüfften Gesichter von Chong und Ben. Der Van verschwand um die nächste Kurve. Nouri richtete sich wieder auf und sah sie an.
    „Habt ihr Pseudo -“, Chong fing Millis Blick auf und brach ab.
    „Ich muss sofort nach Hause“, sagte sie.
    Auch Chong und Ben erklärten, ganz schnell nach Hause zu müssen. Anna lächelte schüchtern und blieb stehen. Nouri fingerte an einem Bändchen herum, das ihm aus der Tasche hing und wurde rot. Er blinzelte mit den Augen und stieß einen Seufzer aus, dann sah er Anna ins Gesicht.
    „Ich bring’ dich nach Hause“, sagte er leise. „Tut mir leid, dass du auf mich gewartet hast, aber ich kann das erklären.“
     
    „Habt ihr seine Turnschuhe gesehen?“, zischte Ben durch die Zähne, als Nouri und Anna außer Hörweite waren. „Er hat gar keine Schnürsenkel drin.“
    Chong schüttelte den Kopf.
    „Klettverschluss. Er hat sich nur gebückt, damit Pseudo ihn nicht erkennt“, bekräftigte Milli. „Cool war das nicht.“
    „Und in der Tasche“, sagte

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