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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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spiralförmig zu Boden getragen wurde. „Ihr wollt sicherlich erfahren, was Wachmeister Dammwild meinem Vater über Freitagnacht erzählt hat“, sagte er und blickte von einem zum anderen.
    Anna kreischte vor Begeisterung und verschwand noch mal schnell in die Büsche, und Milli zog sich etwas Trockenes an. Fünf Minuten später saßen sie wieder gemeinsam auf dem Bootssteg und lauschten Chongs Erzählung:
    „Nachdem Annas Anruf eingegangen war, sind Dammwild und sein langweiliger Kollege Wudovski sofort zum Tatort aufgebrochen. Tatjana Mondstein saß in ihrer Toreinfahrt, im Nachthemd und in dem Liegestuhl, in den ihr sie gesetzt habt. Dammwild hat gleich bemerkt, dass sie nicht ganz beieinander war und mehrere Fotos von ihr gemacht. Seit er seine Frau und Tochter mit ihr im Wald erwischt hat, hat er’s nämlich auf sie abgesehen.“
    „Oh Chong!“ rief Anna entzückt, „Milli und Ben kennen die Geschichte nicht, du musst ihnen erzählen, wobei er sie erwischt hat.“
    „Na gut.“ Chong kicherte und seine Hand machte eine etwas gekünstelte Handbewegung. „Die gute Tatjana gibt alle möglichen Kurse zur Selbstfindung und veranstaltet auch Hexenrituale für Frauen. Dazu bereitet sie einen Tee, den sie allen zu trinken gibt. Danach ziehen sich alle splitternackt aus und tanzen bei Vollmond im Wald herum und beschwören irgendwas. Zufällig kriegt Dammwild mit, dass seine Frau und seine Tochter mit dabei sind und will sie da raus holen, weil er ein tapferer Polizist ist, aber sonst voll borniert. Unter der Einwirkung des Tees haben sie sich natürlich heftig gewehrt, und die anderen Frauen haben begonnen, ihm die Kleider vom Leib zu reißen. Er konnte halbnackt entkommen. Das war Koppelitzer Gesprächsstoff für mehrere Monate. Seitdem hasst er Tatjana Mondstein wie die Pest.“
    Chong erschlug blitzartig eine Mücke auf seinem Arm. „Also - am Tatort kam als erster der Mitarbeiter von Pseudo wieder zu Bewusstsein. Dammwild stellte ihm ein paar Fragen, aber er antwortete immer dasselbe – nämlich, dass ihr Auto kaputt wäre und die Leute in Koppelitz Barbaren seien, und dass er die Frau im Liegestuhl noch nie gesehen hätte. Als dann Tatjana Mondstein aufwachte, behauptete sie, dass sie die Männer nicht kennen würde. Sie hätte aber vom Fenster aus gesehen, wie sie zwei junge Frauen belästigt hätten und da sei sie raus gelaufen, um den Frauen zu helfen. Weshalb sie im Liegestuhl in ihrer Einfahrt saß, weigerte sie sich zu erklären.
    Als letzter kam Pseudo wieder auf die Beine. Er konnte sich an nichts erinnern, schon gar nicht an junge Frauen. Er behauptete aber steif und fest, dass Tatjana Mondstein ihn niedergeschlagen hätte, mangels anderer Verdächtiger. Von einer Anzeige wollte er aber großzügigerweise absehen, da ihm Tatjana Mondstein irgendwie plemplem vorkam. Sein Kumpel wusste eh von nichts und Tatjana Mondstein stritt alles ab, auch, dass sie im Liegestuhl saß. Daraufhin ging Dammwild auf sie los, aber Wudovski konnte ihn beruhigen. Tatjana floh ins Haus … und Wudovski schrieb einen Bericht, der dann zu den Akten kam.“
    „Die Arme … sie wollte uns doch nur helfen“, sagte Milli betreten.
    „Helfen!? Die hat den Falschen niedergeprügelt … so eine dumme Pute!“
    Milli unterdrückte ein Lachen. Mit Anna war in Punkto Hexe nicht zu spaßen.
    „Unsere Aktion war ein voller Erfolg“, stellte Ben zufrieden fest, „niemand hat uns in Verdacht. Spitzenleistung! Wir entwickeln uns zu echten Profis. Nur eine Sache - das mit dem Liegestuhl hab ich nicht ganz begriffen?“
    Chong stieß ein feuchtes Prusten aus.
    „Sie tat uns leid, wir haben sie da rein gehievt“, erklärte Milli schnell.
    Anna rümpfte die Nase. „Dir tat sie leid. Ich habe nur geholfen.“

Anna flippt aus
    Als Biobauer Jahns Leiche freigegeben wurde, löste das bei einigen Mädchen aus Millis Jahrgangsstufe eine seltsame Hysterie aus. Sie redeten über den Tod, was jedem einleuchtete, aber dann schweiften die Unterhaltungen immer mehr Richtung Vampire, Dämonen und Geisterbeschwörungen ab. Die verrückte Sabrina tat so, als kenne sie sich mit dem Unsichtbaren und Dunklen aus. Sie meinte, dass der Einstich am Hals auch von einem Vampir stammen könnte und Biobauer Jahn vielleicht keine Ruhe nach dem Tod finden würde.
    Milli hatte genug gehört. Unter einem Vorwand verdrückte sie sich aus der Cafeteria und rannte draußen planlos im Hof hin und her. Sie musste nachdenken.
    Sabrina und ihre blöden

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