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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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ihm die Tüte wieder vor die Füße, setzte sich zu Ben auf den Beckenrand und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    Milli trat zu ihnen ans Wasserbecken. Sie spülte sich oberflächig die Hände und trocknete sie an ihrer Jeans ab. Schade, dass sie ihrem Vater nichts über ihren ersten Flug erzählen konnte. Alles war gut gelaufen, wenn man von dem kleinen Zwischenfall mit Elizas Parkplatz am Touristenmarkt mal absah. Gern hätte sie ihm ein paar Fragen gestellt: Wie stand er zum Beispiel zu Mitfliegern? Ob er davon ausgegangen war, dass sie Eliza nur allein flog? Sollte sie womöglich niemanden ins Vertrauen ziehen? Milli stellte die Fragen laut.
    „Glaub ich nicht“, antwortete Ben rasch. „Dein Vater schreibt, dass auch andere Eliza fliegen können, wenn auch eingeschränkt, weil sie nicht mental mit ihr verbunden sind. Du kannst also auf jeden Fall Leute mitnehmen oder sie ans Steuer lassen.“ Ben trommelte mit den Fingern auf seinen Oberschenkeln und lächelte charmant. „Du darfst auf jeden Fall mich … und vielleicht auch Chong oder Anna mal fliegen lassen.“
    „Oh danke, dass du auch mich und Anna berücksichtigst“, stimmte Chong ihm grimmig zu, dann wandte er sich an Milli. „Dein Vater hat’s dir nicht verboten. Er will nur nicht, dass jemand erfährt, dass er einem nicht volljährigem Mädchen … sozusagen einem Laien, so ein Wahnsinnsflugding überlässt.“
    Milli nickte seufzend. Die Antwort hätte sie sich auch selber geben können. Inzwischen hatte sie ihre Freunde ja auch schon ins Vertrauen gezogen, und im Moment verband sie eine so schöne stille Übereinkunft, die sie auf keinem Fall missen wollte. Ihre Köpfe waren voller Ideen. Mit Eliza waren sie völlig frei; sie konnten jeden Ort der Welt besuchen.
    Ben sprach von einem großen Spielcasino in Las Vegas und einem besonderen Bauwerk in Brasilien; Milli und Anna stellten sich die gewaltigen Wasserfälle von Iguazu vor und Machu Picchu hoch in den Bergen von Peru; und Chong malte sich einen Felsvorsprung im Himalaja aus - wo sonst niemand hinkam - auf dem er bei Sonnenaufgang saß und über das Chi meditierte. Denn Shaolin und Meditation wäre ungefähr so, wie das Dotter vom Ei -, hatte er irgendwann mal Milli erklärt.
    Eine kalte, überhebliche Stimme holte sie in die Realität zurück.
    „Die Nüssefresser!“ Wido Bismarck grinste so angestrengt, dass die Sehnen unter seinem blonden Haarschopf hervortraten. Lucretia, die schräg hinter ihm gestanden hatte, machte einen Schritt nach vorn und schmiss ihre langen schwarzen Haare zurück.
    „Na Schlaumeier, war die Gebrauchsanleitung fürs Gruppensolarium auf Japanisch?“ Sie sah in die Runde und grinste. Ihr Blick blieb an Chong hängen. Sie fragte sich, ob sie was verpasst hatte. Chong erwiderte steinern ihren Blick.
    „Schlaumeier nix japanisch. Schlaumeier chillen an weiße Strand von Galapagos mit große helle Sonne“, schnarrte Milli.
    Lucretia kriegte einen Lacher und prustete: „Wer hat dich denn gefragt? Galapagos! Dann wohl nur mit Überschallgeschwindigkeit. Oder hat große Sonne Emilie Fischers Gehirn weggebrannt?“
    „Nix Überschall. Schlaumeier können Slipstream“, erklärte Anna schwärmerisch.
    Ben stieß einen leisen Pfiff aus und warf Anna einen Blick zu, den sie nicht einordnen konnte. Chong beobachtete sie scharf, dann gähnte er und sprach wie zu sich selbst: „Ein feuerroter Sonnenaufgang im Himalaja - die schlauen Meier wie Slipstreamer im Wind - Stille im Geist und grenzenlose Weite. Ich sehe das Streamslip vom Chi.“
    Lucretias Miene blieb ausdruckslos, nur die berühmte matte Blässe ihres Gesichts bekam einen leicht rosa Ton.
    „Du bist bekifft“, zischte sie, „pass bloß auf! So was kommt ganz schnell raus.“ Ihre kalten großen braunen Augen wurden zu Schlitzen. Schweigend blickte sie nun auf Chong herab. Als er nicht reagierte, hob sie resigniert ihre Schultern und stakste von dannen. Die Bademeister hinterher.
    „Zurück zu den Tatsachen, dem Vamp sei Dank“, sagte Ben mit offensichtlicher Erleichterung. „Noch hat das Ziggedorn-Gesinde meinen Minispion in der Garage nicht entdeckt. Pseudo, Seifert und Grabbauer streiten sich andauernd. Die sind schon soweit, dass sie ihre Untersuchungsberichte fälschen wollen. Im Moment schrauben sie am Van herum und wollen bestimmte Teile isolieren. Außerdem hat Pseudo -“ Ben blickte über ihre Köpfe hinweg und brach ab. Julia Hutter kam mit roten, verheulten Augen angelaufen und schmiss sich in

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