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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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die Tür auf und verschwand.
    „Der hat was vor“, sagte Chong entschieden.
    „Oder er hat was gemerkt“, sagte Anna, „aber, was will er schon tun“, sie lachte und wandte sich wieder den Amerikanern zu, die inzwischen sogar die Fenster geöffnet hatten. Sie lachten und prosteten sich mit Sekt zu. Ein Bulldozer von Mann formte das Peace-Zeichen mit Zeige- und Mittelfinger und hielt es zum Fenster raus, andere Amerikaner taten es ihm nach. Die Geste war ansteckend, immer mehr Menschen jubelten und gaben das Zeichen zurück. Eine Amerikanerin verteilte symbolisch Küsse und brüllte: „I love you … you are great … I love you!“
    Die Demonstranten winkten und sprangen in die Luft. Ziggedorns Gäste klopften sich auf die Schultern und schüttelten sich die Hände. Einige Männer lockerten ihre Krawatten oder nahmen sie ganz ab. Frau Schlotterwald kamen Tränen der Rührung, eine Frau mit Prinz Eisenherzfrisur fing zu schluchzen an, während sie sich von ihrem engen Kostümjäckchen befreite. Sie schwenkte die Jacke wie eine Fahne und warf Handküsse in die Menge.
    „Echt heftig … wie die immer gleich austicken“, entfuhr es Chong.
    Anna saß völlig aufgelöst da und starrte die winkende Frau an. „… und wie die unter den Armen schwitzt …“
    Ben ging irgendwelche Daten an seinem Monitor durch. „Ziggedorn erwähnte doch eine Schallwaffe“, sagte er, „da unten müsste also irgendwo etwas Lautsprecherartiges sein. Wir könnten ein Musikvideo auf den Monitor bringen … vielleicht diesen französischen Onkel mit dem Peace Song.“
    „Michael Jackson?“
    „Bob Dylan oder so …“
    „Ich glaube, er meint Bob Sinclair“, sagte Milli, „na ja, n’ bisschen Mallorca Style.“
    Sie fanden das Video bei YouTube und brachten es auf den Monitor. Der Sound war schön eingängig und lief über Lautsprecher auf Ziggedorns Dach. So konnten alle mithören : Just want to be, to be, to be together - just you and me - to be to be together …
    „Wenn ich die gut gelaunten Leute da unten sehe, komme ich mir hier oben ziemlich isoliert vor“, seufzte Anna. Sie war aufgestanden und an eine Luke getreten. Milli stellte sich dazu. Beim Anblick der feiernden Menschenmenge bekam sie eine Gänsehaut. Chong schwenkte die Linse zu den Autonomen und der Polizei am Vordereingang. Viele Demonstranten hielten verwundert Ausschau nach der unbekannten Musikquelle. Gekämpft wurde nicht mehr. Freundliche Polizisten hatten bereits ihre Helme abgenommen und unterhielten sich mit den Rebellen.
    „Halt!“, kreischte Milli und zeigte auf eine hüpfende Frau mit weinrotem Hut, „zoom da mal ran.“
    Neben der Frau standen Lorenz von Rippel, Batori, Chongs Vater und Dix und ein paar offiziell aussehende Typen. Drei von den offiziellen Typen passierten gemeinsam mit zwei Polizisten die Schranke am Pförtnerhaus und gingen Richtung Haupteingang. Batori und Chongs Vater, die sich mit den Männern unterhalten hatten, blieben zurück.
    Anna und Milli verfolgten die Szene mit offenem Mund.
    Kurz darauf tauchten die Männer auf dem Videobild von der Empfangshalle auf. Sie marschierten durch die Eingangstür, wo sie von zwei amerikanischen Sicherheitskräften nach Waffen durchsucht wurden. Dann gingen sie weiter Richtung Empfang. Zwei der Beamten in Zivil zogen ihre Dienstausweise und sprachen mit dem Sicherheitsmann hinter dem Tresen des Empfangsschalters, der sie scheinbar nicht passieren lassen wollte. Als die Beamten Druck zu machen begannen, erschienen zwei weitere bärenhafte Sicherheitsleute mit Ziggedorn - Logo auf dem Kampfanzug.
    Der Empfangsmensch fühlte sich im Recht und warf den Eindringlingen einen verächtlichen Blick zu. Er griff zum Telefon und wählte eine Nummer. Er sprach - dann wieder nicht - dann wieder doch … so ging das eine ganze Weile. Die drei Beamten in Zivil ertrugen die Geduldsprobe mit steinerner Miene.
    Endlich kam eine junge Frau in Begleitung eines amerikanischen Bodyguards – zumindest sah er so aus - und winkte die Besucher zu sich. Sie ließ sich noch einmal die Ausweise zeigen und verschwand dann mit den Männern im Treppenhaus. Milli fragte sich, warum sie nicht den Fahrstuhl nahmen, aber vermutlich war er aus Sicherheitsgründen nicht in Betrieb. Vom Treppenhaus hatten sie keine Videoüberwachungsbilder. Sie warteten. Als nächstes tauchte die kleine Gruppe im Flur der Chefetage auf.
    „Da flitzte Ziggedorn vorhin auch lang“, sagte Chong, „die gehen jetzt in sein Büro. Da ist die

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