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Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)

Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)

Titel: Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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an Daniel, umfing seinen Oberkörper fester mit den Armen. Sein kräftiger Körperbau verhinderte beinahe, die Hände vor seiner Brust zu verschränken. Sie legte sich an seinen Körper gepresst in die Kurven, schloss die Augen und warf sich vor, dass sie sich einem fast Unbekannten hingab, sich vertrauensselig irgendwohin führen ließ, sich in eine unverantwortliche Situation brachte. Ihre Pragmatik war dahin, ihr Sinn für Tatsachen, die Realität. In Daniels Nähe eröffnete sich eine andere Welt, ein fernes Universum. Nichts behielt seine Gültigkeit, alle Sinne gehorchten exotischen Gesetzen, nahmen intensiver und mit ungewohnten Reaktionen fremde Eindrücke auf, unbekannte Impressionen. Niemals wäre sie auf die Idee gekommen, einem Mann gleich beim ersten Date blind zu folgen, ihm grenzenlos zu vertrauen. Ihr Verstand predigte, dass es falsch war. Gefährlich. Untragbar. Und doch wusste sie es besser.
    Es war richtig.
    Die Geschwindigkeit der Fahrt nahm ab, sie stoppten. Holly hob den Blick, versuchte, in der Dunkelheit etwas zu erfassen. Links von ihr ein Kieshaufen, daneben ein Betonmischer. In ein paar Metern Entfernung erfasste sie ein Baugerüst und blickte daran hinauf. Es erstreckte sich in weite Höhe und verlor sich in der Nacht.
    „Was ist das? Wo sind wir hier?“
    „Das wird mein Zuhause werden. Ein ehemaliger Wasserturm. Er wird gerade umgebaut.“ Daniel half ihr, vom Motorrad abzusteigen.
    Sie nahm den Helm ab, legte ihn auf den Sitz. „Wäre es nicht sinnvoller, du würdest mir das bei Tage zeigen?“
    „Ja und nein. Das werde ich noch.“ Er griff nach ihren Händen und zog sie rückwärtsgehend sachte voran. „Aber was ich dir jetzt zeige, ist auch nicht schlecht.“
    Eine Brise umfuhr Holly, strich warm und von schwerem Blütenduft durchzogen um ihren Körper. Lau und angenehm, würzig und verlockend. Das Versprechen auf ein traumhaftes Erlebnis.
    Sie kletterten über Bohlen und Metallstangen. Daniel schob eine Plastikplane beiseite und ein Eingang schälte sich aus der Dunkelheit.
    „Vorsicht, hier kommen drei Stufen.“
    Er drückte ihre Finger fester und stützte sie mit einer Sicherheit, die ein Stolpern nicht in Betracht kommen ließ. Die Schwärze verdichtete sich im Turminneren. Daniel wartete, bis sich ihre Augen den Lichtverhältnissen angepasst hatten, dann ging er weiter. Er legte seinen Arm um ihre Taille, strikt darauf bedacht, dass sie nicht strauchelte. Dazu hätte nicht viel gefehlt – ein unerwartetes Hindernis hätte nicht mehr Anlass geben können als seine Nähe. Seine unglaubliche Ausstrahlung. Holly atmete flach, versuchte, das aufgeregte Pochen ihres Herzschlags unter Kontrolle zu bringen. Was, wenn er doch nichts Gutes im Schilde führte? Wenn er gegen ihren Willen … wenn er …
    Unfug! Wie konnte sie nur so etwas denken?
    Sie stiegen eine Wendeltreppe hinauf. Daniel ließ sie an der Wandseite entlanggehen, während er die ungesicherte Außenseite betrat. Sie stellte sich den Blick in die Tiefe vor, und hätte sie ihn erfassen können, wäre sie bestimmt in Panik verfallen. So gelangte der Abgrund, die Gefahr, nur vage in ihr Bewusstsein und sie streifte die Besorgnis kurzerhand ab. Der Aufstieg schien endlos.
    „Wenn der Umbau fertig ist, wird es einen Aufzug geben.“
    Plötzlich leuchtete der Mond über ihnen, fahles, weiches Licht flutete eine Plattform. Daniel geleitete sie an den Rand des Turms. Eine dicke Steinmauer bot Schutz vor einem Absturz. Bei Tage musste man einen phänomenalen Fernblick genießen, egal, wo sich das Gebäude befand. Es konnte nicht besonders einsam liegen, Lichter verströmten Vertraulichkeit in nicht allzu weiter Entfernung. Laternen, die die nächtlichen Straßen säumten, vereinzelte Wohnhäusern. Doch die Geräusche schienen dem Trubel der Stadt entrückt. Ein Rabe krächzte, der laue Wind raschelte leise in den Bäumen.
    Daniels Hand strich an ihrem Arm entlang und fasste nach ihren Fingern. Holly ließ sich in die Mitte der Ebene führen. Auf dem Boden lag eine große Matratze.
    „Schließ die Augen“, bat Daniel.
    Sie folgte seiner Aufforderung, erlag jedoch der Versuchung, heimlich zu blinzeln. Rund um die Liegeflächeflammten Kerzen auf, Teelichter in bunten Gläsern. Waren sie alle gleichzeitig aufgeflackert? Wie hatte Daniel das gemacht? Sie kam nicht dazu, nachzudenken. Er schob sie einen Schritt nach vorn.
    „Setz dich zu mir.“ Daniel zog sie auf ein seidenes Tuch. Es schimmerte bordeauxrot im flackernden

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