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Club Noir - 1

Club Noir - 1

Titel: Club Noir - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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Aber er wandte sich viel zu schnell ab. In ihr wuchs der Verdacht, er hätte etwas zu verbergen. Sie konnte sich nur nicht erklären, was es war.
    Für diese Nacht musste sie einsehen, dass sie ihn nicht halten konnte. Resignierend sank sie zurück.
    „Wann sehe ich dich wieder?“, fragte sie.
    „Komm heute zu mir nach Feierabend in den Club.“
    Der Gedanke ängstigte Jesse. Trotzdem nickte sie zustimmend. Enttäuscht nahm sie wahr, dass Andrew bereits im nächsten Moment verschwunden war.

Drohendes Unheil
    Ein drängendes Pochen hatte von Andrew Besitz ergriffen. Der Hunger! Er raubte ihm jeglichen vernünftigen Gedanken. Blindlings streifte der Vampir durch die Nacht. Sein Weg führte ihn in ruhige schmale Gassen. Schließlich bog er in eine Straße ein, die von den schummrigen Lichtern einer Kneipe schwach beleuchtet wurde.
    Das wilde Tier in Andrew kämpfte bereits um seine Vorherrschaft. Es bahnte sich durch seine Magengegend bis zu seinem Kopf hinauf und ließ seine scharfen Zähne gefährlich aufblitzen. Knurrend blieb Andrew stehen. Er hatte eine Fährte aufgenommen. Eine verlockende, menschliche Spur, die frisches Blut versprach.
    Seine vor Gier glühenden Augen spähten voraus und hefteten sich schließlich auf eine Gestalt, die auf dem Bürgersteig am Außengemäuer einer Kneipe lehnte. Ein Mann in den besten Jahren von einigermaßen kräftiger Gestalt. Er roch nach Alkohol und Schweiß. Seine ungewaschenen Haare hingen ihm strähnig in das aufgedunsene Gesicht. Er war weder tot, noch schlief er. Stattdessen befand er sich im Delirium, verursacht durch zu viel Bier, Whisky und Drogen. Mehrmals versuchte er sich wieder aufzurichten. Doch in seinen Beinen steckte keine Kraft. Schlaff sackte er an der Wand zusammen.
    Andrew erkannte die Gelegenheit. Der Mann war vollkommen weggetreten. Er würde nicht einmal etwas von der Anwesenheit des Vampirs bemerken. Schnell machte er einen Satz auf sein ahnungsloses Opfer zu.
    Der Hunger zerriss Andrew innerlich. Viel länger hätte er sich der Qual nicht beugen können. Er erinnerte sich nicht daran, wann er das letzte Mal so dämonisch über einen Menschen hergefallen war. Das Blut strömte ihm in einem warmen, belebenden Schwall entgegen. Er lechzte danach, schluckte viel zu heftig. Der Mann unter ihm stöhnte leise auf. Sein ohnehin schwacher Körper schien noch weiter in sich einzufallen. Die schlaffe Haut nahm einen gräulichen Schimmer an und seine Augen waren nun weit geöffnet und traten hervor. Es machte ganz den Eindruck, als würde sein Herz im nächsten Augenblick aufhören zu schlagen.
    Andrew stoppte abrupt. Er hatte genug getrunken. Seine Kraft kehrte zurück und seine Gedanken klärten sich allmählich. Erschrocken ließ er den Mann los. Fest hatten sich seine Finger in die Oberarme seines Opfers verkrallt. Beinahe hätte er ihm den letzten Lebensfunken geraubt. Sein Verhalten entsetzte ihn selbst. Ohne weiter über das Schicksal des Mannes nachzudenken, erhob sich Andrew und trat zurück. Er starrte den flach atmenden Menschen sekundenlang an. Dann drehte er sich um und suchte die Gegend nach möglichen Zeugen ab. Wie hatte er nur so die Kontrolle verlieren können? Sein Innerstes wurde von einer Frau beherrscht. Einer menschlichen Frau! Sie beherrschte seine Gedanken und Gefühle, so dass er alles andere vergaß. Ein finsteres Knurren entrang sich ihm. Selbst in diesem Moment, so kurz nach ihrem leidenschaftlichen Zusammentreffen, hätte er sie am liebsten sofort wieder in die Arme geschlossen. Seine Hände wollten ihre samtige Haut streicheln und seine Lippen sehnten sich nach ihrem Geschmack.
    Gewaltsam riss er sich von seinem Gefühlstaumel los. Sein Auto stand noch immer vor Jesses Hotel. Es zehrte an ihm zurückzukehren – und dabei ihre Gegenwart zu meiden.
    Andrew hatte die Anwesenheit der anderen Gestalt nicht gleich wahrgenommen. In einen langen schwarzen Mantel gehüllt verschmolz sie perfekt mit der Dunkelheit. Doch nun schälte sie sich allmählich in die Sichtbarkeit hervor. Rotes Haar glänzte in der fahlen Straßenbeleuchtung auf.
    Michelle lehnte sich in aufreizender Pose gegen seinen Wagen. Nun, da er sich beständig näherte, schob sie wie zufällig ein Bein unter dem Stoff hervor. Mit ihrer Fußspitze zog sie einen Halbkreis über den Boden. Sie stellte ihre nackte Haut verführerisch zur Schau.
    Andrew missfiel es, dass Michelle ihm gefolgt war und den Porsche vor Jesses Hotel entdeckt hatte. Seine Miene zeigte sich

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