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Coaching - Eine Einfuehrung fuer Praxis und Ausbildung

Titel: Coaching - Eine Einfuehrung fuer Praxis und Ausbildung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Schreyoegg
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geäußerten Präferenzen wird der Coach gezielte Fragen nach Anliegen entwickeln, die die
     Gruppe nun genauer verhandeln möchte.
    In
nachfolgenden Sitzungen
reicht es zu Beginn einer jeweiligen Veranstaltung, alle Teilnehmer nach ihrer aktuellen Befindlichkeit und ihren aktuellen
     Themen zu fragen. Dabei erweist es sich übrigens als nützlich, wenn die Teilnehmer schon im Vorfeld einer Sitzung ihre Themenpräferenzen
     überlegt haben. Auch hier ist jeweils darauf zu achten, dass jeder genügend Raum zur Artikulation seiner Statements erhält
     und alle anderen nur passiv zuhören.
     
    (b)
Die Themenfindung:
Nun muss die Gruppe aus den eingangs präsentierten Themen das oder die Themen auswählen, die in einer jeweiligen Sitzung verhandelt
     werden sollen. Zur Strukturierung dieses Themenfindungsprozesses kann der Coach an die Teilnehmer zweierlei Fragen stellen:
     Welches Thema ist von hoher persönlicher Dringlichkeit, und/oder welches Thema sollte aus praktischen Gründen möglichst schnell
     bearbeitet werden? Auf diese beiden Fragestellungen geben die Teilnehmer meistens flüssig Feedback und verständigen sich auf
     ein Thema. Bei einer größeren Zahl von Teilnehmern ergeben sich gelegentlich konkurrierende Themen. Dann ist es Aufgabe des
     Coach zu fragen, welches die Gruppe aktuell präferiert. Die nun folgenden Statements bzw. Feedbacks wird der Coach paraphrasieren
     und verbalisieren, bis eine Einigung zustande kommt. In manchen Fällen handelt es sich um ein Thema, das ein einzelner Protagonist
     der Gruppe vorstellen möchte. In anderen Fällen geht es um Themen, die von mehreren Protagonisten ins Zentrum gestellt werden.
     
    (c)
Die Grobstrukturierung des Themas:
Das gefundene Thema muss nun von dem oder von den Protagonisten grob vorstrukturiert werden. Der oder die Klienten berichten
     jetzt, was sie zur Thematisierung veranlasst, was zur Thematisierung geführt hat, was sie bisher zur Auseinandersetzung |252| mit dem Thema unternommen haben und welche Ziele er/sie mit der Thematisierung verbinden. Diesen Statements hören alle anderen
     Teilnehmer samt Coach wieder nur aufmerksam zu.
    Die eigentliche Arbeitsphase
    Nun ist das Thema zur gemeinsamen Beschäftigung freigegeben. Hierbei empfiehlt es sich, schrittweise vorzugehen:
Zunächst bittet der Coach, Fragen zu stellen, um fehlende Informationen einzuholen oder um auf fehlende Informationen aufmerksam
     zu machen.
Nachfolgende Fragen zielen auf subjektive Phänomene, wie z. B. Sichtweisen und Bewertungen der Protagonisten im Hinblick auf
     ihre Einschätzung der Situation, ihre eigene Problemformulierung usw. Derartige Fragen zu stellen erfordert im Prinzip eine
     komplexe innere Landkarte, über die die Teilnehmer in der Regel nicht verfügen. Der Coach aber muss eine solche entwickeln
     und das kollektive Fragen entsprechend moderieren.
Die Antworten der Protagonisten zu diesen Fragen spiegeln oft den zentralen Kern eines Themas, weshalb der Coach in diesem
     Stadium durch eigene, weiter präzisierende Fragen Unterstützung geben sollte.
Wenn nun die Ausführungen der Protagonisten durch Nachfragen und entsprechende Antworten komplettiert sind, wird die Thematik
     freigegeben für Feedbacks und zum Stellen von »Entwicklungsfragen«. Hierbei hat der Coach Sorge zu tragen, dass die Feedbacks
     keine wildwüchsigen Interpretationen und vor allem keine verletzenden Konfrontationen enthalten. Entsprechend seiner inneren
     Landkarte, die er allerdings durch den bisherigen Prozess der Bearbeitung laufend ausdifferenzieren muss, wird der Coach diesen
     gruppalen Feedback-Prozess durch eigene Feedbacks begleiten. In einer neu etablierten Coaching-Gruppe muss er auch deutlicher
     Initiative ergreifen im Hinblick auf eigene Feedbacks und eigene Lernfragen als in einer länger bestehenden.
Für die Bearbeitung mancher Themen, insbesondere solcher, die das zukünftige Handeln von Protagonisten berühren, reicht allerdings
     das bisher beschriebene sprachliche Handwerkszeug bei weitem |253| nicht aus. Dann muss der Coach in diesem Stadium des Prozesses die Anwendung ergänzender methodischer Maßnahmen vorschlagen.
     Die dafür maßgeblichen Arbeitsformen stelle ich in den beiden nachfolgenden Kapiteln dar.
Die eigentliche Arbeitsphase in der Gruppe ist dann beendet, wenn der oder die Protagonisten den Eindruck gewonnen haben,
     dass sie anhand der Themenbearbeitung einen für sie relevanten Lernfortschritt machen konnten.
    Die Abschlussphase
    Den

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