Coaching mit DreamGuidance

Welche Überschrift gebe ich ihm? Ganz einfach: Ankommen und weitergehen.
    NICOLE MANKEL ■
    Worddropping – oder wie Sie …, indem Sie …, um zu …
    Anhand der Hauptüberschriften in diesem Buch ist Ihnen vielleicht schon eine Eigenart aufgefallen, die zu einer wesentlichen Technik von DreamGuidance gehört. Einer kurzen, prägnanten Aussage folgt ein »oder wie ich …«, »oder warum ich …«, »oder wodurch ich …«, »indem ich …«, »zu erkennen daran, dass ich …«. Zu genau solchen Aussagen rege ich die Coachees am Ende jeder Sitzung, aber auch nach einzelnen Techniken an – und ich ernte regelmäßig erstaunte Gesichter, wenn ich auf diese Weise zu fragen beginne – und faszinierte Blicke, wenn diejenigen merken, wie effektiv sie auf diese Weise zu Klarheit und neuen Einsichten kommen. Spiralförmig bewegt sich ein Satz mit jeder neuen Kausalwendung weiter in die Tiefe, zum Kern dessen, worum es im Leben oder in der aktuellen Fragestellung gerade geht. Worddropping führt auf spielerische Weise zur Essenz.
    Sinn oder tieferer Gehalt der Aussagen erschließt sich dabei nicht unbedingt gleich – oft bleibt er auch gänzlich verborgen. Doch die Aussagen decken den Kern dessen auf, wer die Person zu diesem Zeitpunkt wirklich ist oder was zu tun ihr wichtig ist. Was transportiert wird, ist ein Lebensgefühl, eine für die KlientInnen wesentliche Stimmung, die das wachrufen kann, was für sie zählt.
    ■ »Übermut oder wie ich am schönsten einen Berg runterkomme« habe ich das erste innere Bild genannt, das mir während der Tagtraumreise erschien. Es berührt ein Kindheitserlebnis voller Vitalität und Freude: Die Hänge sind grün und saftig, die Festung ragt dunkel über sie hinweg. Es ist ein schöner Sommertag und die Luft liegt warm auf der Haut. Voller Freude rennen wir den Abhang hinauf und legen uns ins Gras, um hinabzurollen. Die Welt dreht sich und es geht schneller und schneller hinab, es macht Spaß, es macht Angst, es macht Spannung … und am Ende liegen wir atemlos und lachend im Gras, bereit, eine neue Runde zu starten …
    BEATE KUBNY-LÜKE ■
    Lassen Sie mich das Prinzip am besten anhand eines (fingierten) Beispiels noch etwas genauer erläutern, damit Sie es selbst anwenden können. Dabei mache ich Sie gleich mit einer Technik vertraut, die ich üblicherweise in Phase eins, bei der Positionsanalyse, nutze: Take the View. Vielseitige Persönlichkeiten stellen sich dabei buchstäblich ins Zentrum ihres Könnens. Umringt vom Besten, das in ihnen steckt, erkennen und benennen sie ihre Kernkompetenz. Diese später überzeugend nach außen zu kommunizieren, ist das Ziel. Sie können diese Übung gleich ausprobieren – oder Sie warten damit, bis Sie einige tiefere Erfahrungen mit der Positionsanalyse gemacht haben und ein stärkeres Bewusstsein für die Vielfalt Ihrer Qualitäten haben. Beides kann interessant sein.
    Take the View und Worddropping
    ▶ Nehmen Sie Karteikarten oder Moderationskarten zur Hand und schreiben Sie alles auf, was Sie an sich schätzen, was Sie für Ihre Kompetenz, Stärke, Gabe, Ihr Vermögen halten. Auf jede Karte eine Eigenschaft.
    Suchen Sie sich einen Platz im Raum, an dem Sie gut stehen können, und legen Sie die Blätter um sich herum aus. Wie steht es sich so inmitten all dieser »Gütesiegel«? Spüren Sie dem nach, lassen Sie sich Zeit für Ihre Wahrnehmung.
    Nun beginnt das Worddropping: Ordnen Sie Ihrem Grundgefühl zu diesem Potenzial spontan eine Farbe oder einen Begriff zu. Schreiben Sie sie auf und lassen Sie einen ganzen Satz daraus werden. Zum Beispiel: »Schönheit«.
… oder wie ich, womit ich, wodurch ich …
    Sie ergänzen: … oder wie ich lernte, Mut zu schöpfen.
… indem Sie …
    Sie schreiben weiter: … indem ich mich in Ruhe umschaute.
… um so …
    Sie beenden den Satz: … um so in der Freude für die nächsten Schritte aufzutanken.
    Der Satz, der Ihnen in diesem Beispiel aus Ihren Fähigkeiten und Qualitäten zufloss, lautet nun: »Schönheit, oder wie ich lernte, Mut zu schöpfen, indem ich mich in Ruhe umschaute, um so in der Freude für die nächsten Schritte aufzutanken.« Machen Sie den Satz, den Sie erhalten, zu Ihrem Motto. ◀
    Diese Art, zu für Sie wesentlichen Aussagen zu kommen, können Sie natürlich auch außerhalb dieser speziellen Übung anwenden, und Sie werden ihr in diesem Sinne auch in den folgenden Kapiteln noch ab und an begegnen. Sie könnten sich beispielsweise sogar mitten im Alltag nach einer