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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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Monitor und versuchte, sich seine Strategie für das Treffen zurechtzulegen. Aber da waren noch immer zu viele Unbekannte. Er gab auf, schaltete das Fon erneut ein und rief zu Hause an.
    Chrys hob beim zweiten Klingeln ab. »Hi«, sagte sie. Die leichten Stressfältchen in ihrem Gesicht glätteten sich, als sie ihn erblickte. »Wie läuft es?«
    »Langsam, zurzeit«, meinte er. »Ich sitze hier in Niparin herum und warte darauf, dass die Wissenschaftler uns irgendwas Brauchbares an die Hand geben. Cally ist über Nacht mit Niles zurück nach Paleen gefahren, für den Fall, dass es dort auch zu einem Zwischenfall kommt. Es gibt allerdings nicht viele Zugänge in eine Siedlung, die selbst ein durchgedrehter Gantua durchbrechen könnte.«
    »Wie beruhigend.« Chrys schüttelte den Kopf. »Ist Niles’ Bein in Ordnung?«
    »Oh, sicher. Ein paar Beulen zwar, aber er hat bestimmt schon Schlimmeres durchgemacht.«
    Sie lächelte matt. »Hör zu, Jonny. Vor ungefähr einer halben Stunde kam ein Anruf aus Capitalia. Von deinem Bruder Jame.«
    D’arl hatte ihn also tatsächlich mitgebracht. »Und – wie geht es ihm?«

    »Prima, behauptet er. Er wollte wissen, ob du und Gwen euch mit ihm heute Abend um elf zu einem späten Abendessen treffen könntet.«
    Jonny musste schmunzeln. Man stelle sich vor: Jame Moreau, ehedem aus Cedar Lake, Horizon, der mal eben so seine Verwandten dazu einlädt, für ein Essen zweitausend Kilometer weit zu fliegen. Das Leben auf Asgard hatte ihn offenbar völlig verändert. »Was hat Gwen geantwortet?«
    »Sie war sofort einverstanden. Ich musste versprechen, dich rechtzeitig anzurufen, dann hat sie sich ein Air-Mobil nach Capitalia genommen.«
    »Unter Missbrauch meines Amtes als Senator nehme ich an.« Er sah auf seine Uhr: Zwei Stunden noch, dann musste er abfliegen. Nun, er konnte sich die Daten über den Gantua jederzeit per Fon nach Capitalia übermitteln lassen, wenn er sie bis dahin noch nicht bekommen hatte. »Gut«, meinte er zu Chrys. »Willst du versuchen, kurzfristig einen Babysitter für Corwin aufzutreiben, und dich uns anschließen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Jame hat mich das auch schon gefragt, aber ich denke, die Moreaus sollten auch mal unter sich sein. Ich werde ihn schon noch sehen, bevor er Aventine verlässt. Oh, Gwen schlug vor, ihr solltet euch in dem Restaurant treffen, in das wir Cally und sie gestern ausgeführt haben.«
    »Hört sich gut an.« Er schnitt ein Gesicht. »Das ist ein wunderbarer Urlaub für dich, was? Tut mir leid.«
    »Mach dir um mich keine Sorgen«, sagte sie sanft. »Pass lieber auf dich selber auf.«
    »Mach ich. Ich liebe dich, Chrys.«
    »Ich liebe dich auch, Jonny. Grüß Jame von mir.«
    Er unterbrach die Verbindung und sah noch einmal auf seine Uhr. Zwei Stunden … und er konnte nichts tun, um bei der Autopsie des Gantua zu helfen. Was immer sie fanden …
    … war streng für sich genommen noch immer kein Beweis dafür, dass D’arl dahintersteckte.

    Aber vielleicht ließ sich dieser Beweis wenigstens teilweise doch noch auftreiben. Er verließ das Haus, holte sein Air-Mobil ab und flog wieder zurück nach Paleen. Als er und Halloran zu der Stelle zurückkehrten, wo sie den Gantua erlegt hatten, wurde es bereits dunkel, doch dank ihrer optischen und akustischen Verstärker war es dennoch unwahrscheinlich, dass sich selbst ein Stachelleopard unbemerkt an sie heranschleichen konnte. Trotzdem, die Geschehnisse des Nachmittags hatten Jonny ein wenig schreckhaft gemacht, und er war froh, dass ihr Vorhaben nur wenige Minuten beanspruchte.
    Eineinhalb Stunden später flog er über die sternenbeschienene Landschaft zurück nach Capitalia … mit Informationen, die die voreilige Abstimmung im Rat ad absurdum führen würde.
     
    Gwen und Jame hatten sich bereits an einem Tisch niedergelassen, als Jonny im Restaurant eintraf. »Jonny!«, rief Jame, als dieser sich zu ihnen gesellte. »Es hat zwar länger als ein paar Jahre gedauert, aber wie du siehst, sind wir endlich doch gekommen, um dich zu besuchen.«
    Jonny brauchte ein paar Sekunden, bis er die Anspielung verstand. »Ja – richtig. Der Tag, an dem ich Horizon verlassen habe. Du siehst gut aus, Jame.«
    Sein Bruder strahlte. »Harte, aber sinnvolle Arbeit. Dasselbe Rezept, auf das du vertraust. Setzen wir uns doch, oder? Gwen hat schon versucht, mir die Speisekarte zu übersetzen, aber ich fürchte, dafür brauchen wir einen Experten.«
    Sie setzten sich, und während sie sich

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