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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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nickte. »Verstehe. Und ich würde dich nicht darum bitten, wenn es anders ginge.«
    »Klar.« Er hob seinen Becher, trank den Rest seines Kahve und stand auf. »Ich rufe dich an, sobald ich etwas weiß.« Er nickte den beiden zu und ging.
    Jonny ließ sich mit einem erleichterten Seufzer zurücksinken. Wenn es funktionierte …
    »Ich hoffe, du weißt, was du tust.«
    Er sah hinüber und merkte, dass Gwen ihn anblickte. »Wenn es funktioniert, dürfte ich zumindest genug indirekte Beweise haben, um Zhu und den Rat zum Nachdenken darüber zu zwingen, was sie Aventine antun.«
    »Und wenn nicht«, erwiderte sie leise, »hast du James Karriere aufs Spiel gesetzt und vielleicht ruiniert – für nichts.«
    Jonny schloss die Augen. »Erinnere mich nicht daran.« Eine Weile blieb er so sitzen und spürte, wie die Anspannung des Tages der Müdigkeit wich, die ihm in die Knochen kroch. »Nun«, sagte er, öffnete die Augen und stand auf, »passiert ist passiert. Ich hole den Wagen und bringe dich ins Hotel.«
    »Und du?«, fragte sie, als sie auf den Ausgang zusteuerten.
    »Ich gehe ins Büro im Haus des Imperiums«, erklärte er erbittert. »Mir ist gerade eingefallen, dass ich dort Informationen
habe, die möglicherweise jemand für stehlenswert hält. Fast hoffe ich, dass es jemand versucht.«
    Doch das Paket vom Wissenschaftlerteam in Niparin war unberührt, als er eintraf, und außer beunruhigenden Träumen störte nichts seinen Schlaf.
     
    Bald war klar, dass Zhu, ob mit Absicht oder nicht, Jonny die bestmögliche Einstiegsmöglichkeit geschaffen hatte. Die anderen Senatoren lauschten aufmerksam – geradezu gespannt -, als Jonny den Kampf mit dem Gantua schilderte. Seit Wochen war ihm nicht mehr so viel Aufmerksamkeit zuteilgeworden, und wenn dies unterstrich, wie sehr Aventine die Stärke der Cobras brauchte, so erinnerte es sie mit Sicherheit auch daran, dass der gute Wille der Cobras gleichermaßen entscheidend war. Ein fairer Handel, entschied Jonny.
    »Die entscheidende Frage ist natürlich«, sagte er, als er geendet hatte, »was einen Gantua dazu veranlassen könnte, sich so zu verhalten. Seit gestern Abend kennen wir die Antwort.« Er hielt inne, blickte kurz zu D’arl hinüber. Das Komitee-Mitglied lauschte ebenso aufmerksam wie die anderen, und falls ihm schwante, dass sich sein finsterer Plan in Nichts auflöste, so war das seinem Gesicht nicht anzumerken. »Es scheint so«, fuhr Jonny fort, »als wäre der Gantua absichtlich mit einer halluzinogenen Chemikalie unter Drogen gesetzt worden, die man direkt auf seine Nahrung gesprüht hat.«
    Er hielt ein weiteres Mal inne, doch zu dem dramatischen Gefühlsausbruch, den er sich erhofft hatte, kam es nicht.
    »Das ist lächerlich«, sagte Jor Hemner laut und deutlich in die Stille hinein. »Warum sollte jemand so etwas tun?«
    Jonny holte tief Luft. Der Augenblick war gekommen. »Vielleicht«, sagte er und sah dabei D’arl in die Augen, »um uns zu bewegen, eine Cobra-Präsenz hinzunehmen, die wir in Wirklichkeit gar nicht brauchen.«
    D’arl hielt seinem Blick stand. »Sie beschuldigen mich, ich hätte Ihre Gantuas unter Drogen gesetzt, Senator?«

    »Haben Sie überhaupt irgendwelche Beweise?«, fügte Zhu bissig hinzu, bevor Jonny antworten konnte. »Denn wenn nicht, möchte ich Ihnen verdammt nochmal davon abraten, auch nur darauf anzuspielen, Komitee-Mitglied D’arl könnte etwas damit zu tun haben.«
    Der Beweis befindet sich an Bord seines Schiffes, wollte Jonny sagen … doch bevor Jame sich nicht mit ihm in Verbindung setzte, wagte er es nicht, irgendwelche prüfenden Blicke in diese Richtung zu ermuntern. »Ich beschuldige niemanden ausdrücklich, Gentlemen«, sagte er und blickte abwechselnd zu Zhu und D’arl. »Doch da allem Anschein nach ein Verbrechen begangen wurde – und die Existenz des unter Drogen gesetzten Gantua zumindest indirekt Einfluss auf die gestrige Abstimmung hatte -, möchte ich vorschlagen, dass die Abstimmung annulliert und keine neue durchgeführt wird, bis die Fakten über diesen Fall offenliegen.«
    »Welche zusätzlichen Fakten erwarten Sie zu finden?«, warf ein älterer Senator ein. »Oder sollte ich sagen, hoffen Sie zu finden? Mir scheint, Sie haben nichts weiter als eine Seifenblase voll…«
    »Gentlemen«, sagte D’arl leise, aber mit scharfem Unterton, der dem Senator mitten im Satz das Wort abschnitt. »Wenn ich einen Vorschlag machen darf. Mir scheint, Sie legen zu viel Gewicht darauf, meine Ehre zu

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