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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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schützen, und zu wenig auf die Lösung des ernsten Problems, das Senator Moreau aufgedeckt hat. Wenn es tatsächlich dunkle Machenschaften gibt, dann müssen diese unterbunden werden, ganz gleich, wer darin verwickelt ist. Sollte es sich im vorliegenden Fall jedoch um ein rein natürliches Phänomen handeln, wäre es gleichermaßen angebracht, so viel wie möglich darüber in Erfahrung zu bringen, und das so schnell wie möglich.«
    »Natürliches Phänomen?«, schnaubte Jonny. »Komitee-Mitglied, ich hoffe, Sie verzeihen mir meine Skeps…«
    »Skepsis ist ein fester Bestandteil der Wissenschaft«, unterbrach ihn D’arl ruhig. »Doch bevor Sie Ihren Zweifel allzu laut verkünden, schlage ich vor, Sie überprüfen folgende Punkte: erstens,
sind sämtliche Blussapflanzen im Kaskia Valley mit dieser Droge überzogen; zweitens, gibt es Spuren davon auf dem umliegenden Blattwerk; drittens, gibt es Bedingungen, unter denen die Pflanzen eigenständig auf natürlichem Weg eine solche Droge produzieren können; und viertens, sind solche Bedingungen zurzeit gegeben? Die Antworten auf diese Fragen könnten sich als interessant erweisen.« Er erhob sich und nickte Zhu zu. »Wenn Sie gestatten, werde ich jetzt mit der gestern begonnenen Montage der Anlagen fortfahren. Sollte eine spätere Abstimmung ihren Abbau erforderlich machen, kann dieser jederzeit problemlos erfolgen.«
    »Selbstverständlich, Komitee-Mitglied«, stimmte Zhu hastig zu. »Vielen Dank, dass Sie heute gekommen sind, Senatoren. Die Sitzung wird vertagt.«
    Und das war’s. Innerhalb einer halben Minute hatte D’arl seinem Angriff allen Wind aus den Segeln genommen. Einem Angriff, auf den das Komitee-Mitglied bemerkenswert gut vorbereitet war …
    Mit zusammengepressten Lippen sammelte Jonny seine MagCards zusammen und verließ den Raum.
    Halloran, noch immer in Niparin, hörte schweigend zu, als Jonny ihm das Fiasko am Fon beschrieb. »Hört sich an, als wäre er seiner Sache verdammt sicher«, meinte er nachdenklich. »Wie stehen die Chancen, dass er Recht damit hat und es sich wirklich um ein natürliches Phänomen handelt?«
    Jonny atmete hörbar aus. »Schwer vorstellbar, dass er sich auf reine Spekulation hin so weit aus dem Fenster lehnt«, gab er zu. »Aber sollte es tatsächlich der Fall sein, wie wüsste er davon und wir nicht?«
    Halloran zuckte mit den Achseln. »Du schickst schon seit geraumer Zeit Proben und Daten nach Asgard, und dort haben sie weit bessere Test- und Computersimulationsmöglichkeiten, als du hier je zu Gesicht bekommen wirst. Oder vielleicht war es sogar noch einfacher. Vielleicht sind einige Pflanzen während des Fluges ausgetrocknet.«
    »Ausgetrocknet. Du denkst also, es hat etwas mit der Dürre zu tun?«

    »Ich wüsste nicht, auf welche andere Bedingung er angespielt haben könnte. Das ist der einzige Umweltfaktor, der im Moment neu für uns ist.«
    Jonny nagte an der Innenseite seiner Wange. »Die Dürre. Also schön. Wenn das das Problem ist, werden wir es eben einfach ausschalten müssen.«
    Halloran zog eine Braue hoch. »Kennst du einen Regenmacher, der sich darauf spezialisiert hat, Wolken über Gebirge zu transportieren?«
    »Ich weiß sogar noch eine bessere Möglichkeit. Bleib dran.« Er drückte die Haltetaste des Fons und ließ sich mit Rankin verbinden. Chrys kam an den Apparat, und der Bildschirm teilte sich, um ihr Bild aufzunehmen.
    »Hallo, Liebes«, begrüßte er sie. »Ist Gwen da?«
    »Hallo, Jonny, Cally. Ja, sie ist in der Küche. Gwen?«
    Einen Augenblick später ersetzte Gwens Gesicht das von Chrys. »Hallo. Was gibt’s?«
    »Die Ferien sind vorbei«, meinte Jonny. »Ich habe einen kleinen Auftrag für dich und Cally.«
    Die Beschreibung dessen, was ihm vorschwebte, dauerte nur wenige Minuten … wie sich herausstellte, war dies der leichte Teil.
    »Jonny, das ist verrückt «, erklärte Gwen ihm kategorisch. »Hast du überhaupt eine Ahnung, was du da verlangst?«
    »Senator Hemner wird außer sich sein, wenn er sie erwischt«, warf Chrys aus dem Hintergrund ein.
    »Wieso?«, konterte Jonny. »Sie sind doch beide seinem Distrikt zugeteilt, schon vergessen?«
    »Aber sie sind ihm unterstellt, nicht dir«, meinte Halloran.
    »Dann lasst ihr eben eure Fone ausgeschaltet und tut, als wüsstet ihr von nichts«, meinte Jonny achselzuckend. »Was will er denn machen, mich zum C-5 degradieren?«
    »Wahrscheinlich wird er dich verhaften und zum Brückenkopf auf Palatine schicken lassen«, meinte Halloran

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