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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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Automatisch schloss sie die Augen und schaltete auf ihre optischen Verstärker um. Sie erreichte ihr Ziel, kam schlitternd zum Stehen, drehte sich um fünfundvierzig Grad zur Seite, sprang …
    … und segelte über die hintere Backbordecke des Kommandomoduls hinweg, wo sie glatt auf den Stufen des Zugangs landete.
    Eine Sekunde lang kämpfte sie um ihr Gleichgewicht, warf ihre Hände nach außen und hakte die Daumen in das Geländer, um nicht rücklings die Treppe hinunterzustürzen.
    Diese eine Sekunde lang bot sie ein leichtes Ziel … doch wieder waren die Trofts überrascht. Der Wächter oben an der Treppe vor dem Zugang stand starr vor Schreck da. Er hatte sich immer noch nicht bewegt, als Jins Antipanzerlaser ihn praktisch in zwei Hälften schnitt.
    Eine weitere Sekunde – mehr gab man ihr nicht, bevor die Waffen überall im Raum erneut das Feuer eröffneten -, doch mehr brauchte sie auch nicht. Sie fand ihr Gleichgewicht wieder, nahm die restlichen Stufen mit einem Satz, und einen Augenblick später sprang sie den, wie sie hoffte, richtigen Gang hinunter, der sie zur Brücke führen sollte.
    Der Gang war menschenleer. Zehn Meter später erreichte sie den Hauptmonitorraum unterhalb der Brücke und fand heraus, warum. An die zwanzig Trofts hatten sich hier versammelt. Sie standen in Gruppen rings um die Wendeltreppe und sahen zwei weiteren zu, die sich mit einem Laserschweißgerät an der Luke zu schaffen machten. Sie drehten sich allesamt um, als sie schlitternd zum Stehen kam, und zwanzig Laser richteten sich auf sie.

    Mit einem Donnerschlag, der ihren eigenen Schädel erschütterte, feuerte Jin ihren Disruptor ab.
    Das vielfache Aufblitzen von Laserfeuer erleuchtete den Raum, als eine keilförmige Gruppe der Trofts einknickte und zu Boden ging, und dabei mit zuckenden Händen fast wahllos in die Gegend ballerte. Jin feuerte noch einmal, indem sie ihren Oberkörper zu einem anderen Schusswinkel verdrehte, und noch einmal, und noch einmal, wobei sie die Zähne wegen des Rückstoßes der Schallwaffe zusammenbiss. Und vor allem wegen der wahllos abgefeuerten Schüsse aus den Lasern, deren Besitzer ihre Waffen kaum noch unter Kontrolle hatten. Als sich niemand mehr rührte, war Jin bereits auf den Stufen und hämmerte mit dem Handballen das Drei/Zwei/Vier-Zeichen gegen die Luke, das sie bei Akim hinterlegt hatte.
    Dann wartete sie. Und wartete … und als einige der Trofts unter ihr sich wieder zu bewegen begannen, hörte sie von oben das Geräusch sich lösender Verschlüsse, und plötzlich schwenkte die Luke auf.
    »Jin!«, keuchte Daulo mit aufgerissenen Augen und starrte auf sie herab. »Sind Si…?«
    »Mir geht es wunderbar«, ächzte sie. »Gehen Sie mir aus dem Weg, ja – die können jeden Augenblick wieder feuern.«
    Er trat hastig einen Schritt zurück, und sie sprang die letzten Stufen zur Brücke hinauf. Akim wartete seitlich, und sie hatte die Öffnung kaum verlassen, als er die Luke wieder krachend zuschlug. »Sie sind also zurück«, sagte er und ging in die Hocke, um die Verschlüsse zu sichern.
    »Dachten Sie, ich würde nicht zurückkommen?«, konterte Jin. Plötzlich bekam sie weiche Knie. Sie taumelte zu einem der Sessel und ließ sich hineinfallen.
    Akim trat zu ihr und musterte sie von oben bis unten. »Wir dachten, Sie würden Hilfe holen gehen.«
    »Hilfe? Von wo denn?«, konterte Jin. »Waren wir uns nicht einig, dass wir vor Ablauf mehrerer Stunden niemanden von Ihren Leuten erreichen können?« Ihr Fuß stieß gegen einen metallischen
Gegenstand. Sie lehnte sich zurück und entdeckte fünf Laserpistolen unter dem Schaltpult. »Wollen Sie eine Sammlung aufmachen?«, fragte sie.
    »Wir dachten, es könnte nicht schaden, alle Waffen an einem Platz zu haben«, erklärte Daulo ihr. »Für den Fall, dass … wir waren schließlich nicht sicher, ob Sie zurückkommen würden.«
    »Wieso sind Sie eigentlich zurückgekommen?«, wollte Akim wissen. »Lassen Sie mich ganz ehrlich sein: Ich will nicht zusammen mit einem Feind Qasamas sterben.«
    Jin holte tief Luft, atmete stockend aus. »Mit etwas Glück brauchen Sie das auch nicht. Hat der Kommandant der Trofts versucht, sich mit Ihnen in Verbindung zu setzen?«
    »Er will, dass wir uns ergeben«, warf Daulo von hinten ein und hatte deutlich Mühe, das Beben in seiner Stimme zu unterdrücken. »Er meinte, wir könnten unmöglich gewinnen, und dass sie uns nicht töten wollen, wenn sie nicht müssen.«
    »Kann ich ihnen nicht verdenken«, meinte

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