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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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Überraschung erholt hatten und zu feuern begannen. Laserstöße schlugen neben und hinter ihm ein, während er im Zickzack über das offene Gelände rannte. Das bringt euch Schweinen vermutlich wertvolle Messdaten, dachte er, dann zwang er seine Beinservos erneut, bis an die Grenze zu gehen, und nahm die letzten zwanzig Meter im Blitzsprint. Eine Sekunde später waren sie um die Gebäudeecke herum und außer Reichweite.
    Jonny rannte weiter, hielt auf eine verlassene Fabrik einen kurzen Block weiter zu. »Irgendwelche Vorschläge, wo wir uns verstecken können?« rief er Ilona zu.
    Sie machte sich nicht mal die Mühe, ihr Gesicht von seiner Schulter zu heben. »Laufen Sie einfach weiter«, sagte sie, und selbst während des Laufens konnte er spüren, wie heftig sie zitterte.
    Also rannte er weiter, wechselte ständig die Richtung und hielt nach Gebäuden oder Straßen Ausschau, die er kannte. Ungefähr einen Kilometer später kam er an eine ihm bekannte Straßenkreuzung, bog nach Norden ab und steuerte eines der sicheren Fone des Untergrunds an. Sie waren noch immer einen Block entfernt, als sie das Geräusch eines näher kommenden Kopters hörten. Jonny schätzte Entfernung und Geschwindigkeit, beschloss, nichts zu riskieren, und trat in den nächsten Hauseingang. Er war natürlich verschlossen, aber nach dem, was sie gerade durchgemacht hatten, war eine verschlossene Tür kaum der Beachtung wert. Sekunden später waren sie drinnen.
    »Sind wir hier sicher?«, erkundigte sich Ilona, als Jonny sie absetzte. Sie rieb sich die Rippen und spähte durch das mit Maschendraht gesicherte Fenster nach draußen.
    »Nicht so ganz, aber im Augenblick muss es genügen.« Jonny fand einen Stuhl, setzte sich – und zuckte zusammen. Jetzt, da die Gefahr fürs Erste gebannt war, fand er endlich Zeit, den Zustand
seines Körpers zu überprüfen. Ganz so unverletzt, wie er angenommen hatte, war er nicht davongekommen. Mindestens fünf kleinere Brandwunden auf Armen und Oberkörper deuteten auf Beinahetreffer der Trofts hin. Sein linker Knöchel fühlte sich wegen des Hitzestaus in seinem Antipanzerlaser an, als stünde er in Flammen – einer der Konstruktionsfehler, stellte er fest, vor denen Bai sie gewarnt hatte. Jeder einzelne seiner Muskeln schien zu schmerzen, überall hatte er blaue Flecken, und an manchen Stellen wusste er nicht recht, ob die kalte Feuchtigkeit in seiner Kleidung auf Schweiß oder Blut zurückzuführen war. »Wir werden warten müssen, bis die Spähkopter einem bestimmten Muster folgen, durch das ich mich hindurchschlängeln kann, aber dann sollte ich eigentlich in der Lage sein, ein Fon zu finden und den Untergrund zu alarmieren. Dort wird man wissen, wo Sie sich verstecken können, während ich zurück zur Villa gehe.«
    »Während Sie was tun?« Sie fuhr herum und sah ihn an. In ihrem Gesicht spiegelte sich die seltsame Eindringlichkeit ihrer Stimme wider.
    »Während ich zurückgehe«, wiederholte er. »Sie wussten es nicht, aber die Trofts haben uns nur entkommen lassen, um Daten über meine Ausrüstung im Einsatz zu sammeln. Ich muss versuchen, an diese Aufzeichnungen ranzukommen.«
    »Das ist Selbstmord!«, fuhr sie ihn an. »Da wird es jetzt nur so von ihnen wimmeln.«
    »Hier draußen wimmelt es viel mehr von ihnen, denn sie suchen nach uns«, erinnerte er sie. »Die Villa selbst ist möglicherweise noch eine Weile nicht sehr gut gesichert, und wenn ich schnell genug bin, kann ich sie vielleicht überraschen. Ich muss es wenigstens versuchen.«
    Sie schien etwas erwidern zu wollen und schürzte die Lippen. »In dem Fall können Sie sich wahrscheinlich auch nicht die Zeit nehmen, den Untergrund anzurufen. Wenn Sie zurückwollen, dann am besten gleich.«
    Jonny starrte sie an. Kein Widerspruch, kein wirklicher Protest … und plötzlich wurde ihm klar, dass er eigentlich überhaupt
nichts über sie wusste. »Wo, haben Sie gesagt, wohnen Sie?«, fragte er.
    »Ich hab gar nichts gesagt. Was hat das damit zu tun?«
    »Eigentlich nichts … mir ist nur gerade aufgefallen, dass ich hier entschieden im Nachteil bin. Sie wissen, dass ich ein Cobra bin, und daher wissen Sie auch, auf wessen Seite ich stehe. Aber ich weiß gar nichts über Sie.«
    Sie starrte ihn einen Augenblick lang an … und als sie weitersprach, war der übliche sarkastische Unterton aus ihrer Stimme verschwunden. »Wollen Sie mir unterstellen, ich hätte mich an die Trofts verkauft?«, fragte sie ruhig.
    »Verraten Sie es mir. Ich weiß

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