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Cocktails fuer drei

Cocktails fuer drei

Titel: Cocktails fuer drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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sah das freundliche Gesicht der Garderobenfrau.
    »Alles okay«, sagte sie und lächelte etwas bemüht.
    »Sind Sie sicher? Möchten Sie vielleicht ein Glas Wasser?«
    »Nein, wirklich, es geht schon.« Wie zum Beweis begann sie, sich aus ihrem Mantel zu schälen, und bemerkte den bewundernden Blick, den die Frau auf ihre Figur warf. Die schwarze Lycra-Hose mit dem Umhang war so vorteilhaft, wie Schwangerschaftskleidung nur sein konnte. Und doch war es da, direkt vor ihr, wohin sie auch ging. Eine Beule von der Größe eines Heißluftballons. Maggie reichte der Frau ihren Mantel und sah ihr offen in die Augen.
    Wenn sie mich fragt, wann es so weit ist, dachte sie, bringe ich sie um.
    »Wann ist es denn so weit?«
    »Am 25. April«, sagte Maggie munter. »Drei Wochen noch.«
    »Tasche schon gepackt?« Die Frau zwinkerte ihr zu. »Damit sollte man nicht bis zur letzten Minute warten, oder?« Maggies Haut fing an zu kribbeln. Was ging es irgendwen an, ob sie ihre Tasche gepackt hatte oder nicht? Wieso redeten eigentlich alle davon? In der Mittagspause war ein wildfremder Mann im Pub auf sie zugekommen, hatte auf ihr Weinglas gezeigt und gesagt: »Wie kann man nur!« Fast hätte sie es ihm ins Gesicht geschüttet.
    »Es ist Ihr erstes Kind, nicht wahr?«, fügte die Garderobenfrau hinzu, ohne es allzu sehr nach einem Verhör klingen zu lassen.
    So offensichtlich ist es also, dachte Maggie. Dem Rest der Welt ist klar, dass ich, Maggie Phillips – oder Mrs Drakeford, wie man mich in der Klinik kennt – so gut wie noch nie ein Baby im Arm hatte. Geschweige denn, dass ich eins zur Welt gebracht hätte.
    »Ja, es ist mein erstes«, sagte sie und hielt der Frau die Hand hin, um den silbernen Garderobenknopf entgegenzunehmen und endlich dort wegzukommen. Doch die Frau betrachtete nach wie vor liebevoll Maggies prallen Bauch.
    »Ich habe selbst vier«, sagte sie. »Drei Mädchen und einen Jungen. Und jedes Mal waren die ersten paar Wochen etwas ganz Besonderes. Genießen Sie die Zeit, Liebes. Sie geht viel zu schnell vorbei.«
    »Ich weiß«, hörte sich Maggie sagen, mit aufgesetztem Lächeln.
    Ich weiß überhaupt nichts! , wollte sie schreien. Ich verstehe nichts davon. Ich verstehe was von Seitenlayout und Umfangsanalysen und Verlagsbudgets. Oh Gott. Was mache ich nur?
    »Maggie!« Eine Stimme unterbrach sie, und sie fuhr herum. Candice lächelte sie mit ihrem runden, fröhlichen Gesicht an. »Dachte ich mir doch, dass du es bist! Ich habe uns einen Tisch organisiert.«
    »Sehr gut!« Maggie folgte Candice durch die Menge, war sich der Schneise durchaus bewusst, die sie mit ihrem dicken Bauch schlug, und auch der neugierigen Blicke, die ihr folgten. Niemand sonst in dieser Bar war schwanger. Es war noch nicht mal jemand dick. Wohin sie auch blickte, sah sie nur Frauen mit flachen Bäuchen und schlanken Beinen und kecken kleinen Brüsten.
    »Okay?« Candice war am Tisch angekommen und schob ihr vorsichtig einen Stuhl hin. Maggie verkniff sich die Bemerkung, dass sie nicht krank sei, und setzte sich.
    »Wollen wir uns schon was bestellen?«, fragte Candice. »Oder auf Roxanne warten?«
    »Ach, ich weiß nicht.« Maggie zuckte mürrisch mit den Schultern. »Vielleicht warten wir lieber.«
    »Bist du okay?«, fragte Candice ehrlich interessiert. Maggie seufzte.
    »Es geht mir gut. Ich habe es nur satt, schwanger zu sein. Betatscht und getätschelt und wie ein Mutant behandelt zu werden.«
    »Ein Mutant?«, fragte Candice ungläubig. »Maggie, du siehst fantastisch aus!«
    »Fantastisch für eine fette Frau.«
    »Fantastisch. Punkt«, sagte Candice mit fester Stimme. »Hör mal, Maggie – bei mir gegenüber wohnt eine Frau, die ebenfalls schwanger ist. Und ich sage dir, wenn die sehen könnte, wie du aussiehst, würde sie vor Neid platzen.«
    Maggie lachte. »Candice, du bist ein Schatz. Du sagst immer genau das Richtige.«
    »Aber es stimmt!« Candice nahm die Cocktail-Karte – groß, mit grünem Leder und silbernen Troddeln. »Jetzt komm, wir werfen schon mal einen Blick darauf. Roxanne kommt bestimmt bald.«
    Roxanne Miller stand in der Damentoilette der Manhattan Bar, beugte sich vor und zeichnete ihre Lippen mit einem zimtfarbenen Stift nach. Sie kniff den Mund zusammen, dann trat sie zurück und unterzog ihr Spiegelbild einer kritischen Betrachtung, angefangen – wie immer – mit ihren Vorzügen. Hübsche Wangenknochen. Die Wangenknochen konnte einem niemand nehmen. Blaue Augen, etwas gerötet, die Haut nach drei

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