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Cocktails und heiße Kuesse

Cocktails und heiße Kuesse

Titel: Cocktails und heiße Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Anderson
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Zumindest hatte er nicht damit gerechnet, ihr in seinem Lieblingssupermarkt über den Weg zu laufen. Und auf gar keinen Fall hatte er erwartet, sie in diesem lächerlichen Aufzug anzutreffen. Was er aber überhaupt nicht einordnen konnte, war sein plötzlich entbranntes Verlangen! Schließlich war er doch wütend auf sie, oder nicht? Verflixt, er war ein verlassener Liebhaber!
    Owen wollte wirklich wissen, warum sie es getan hatte. Vor allem angesichts der Tatsache, dass er gerade eben noch unmissverständlich sinnliche Sehnsucht in ihren Augen hatte aufblitzen sehen.
    Während also sein rationaler Teil ihm befahl, ihr den Einkaufskorb zu reichen und sich schleunigst auf den Weg zu machen, hieß sein verletztes männliches Ego ihn, den Korb nicht aus der Hand zu geben. Und das prickelnde Verlangen sorgte dafür, dass sein Griff besonders fest war.
    Er marschierte bereits, zwei Tüten in den Armen, aus dem Supermarkt. Bella blieb keine andere Wahl, als ihm zu folgen. Mit jedem Schritt wuchs ihr Zorn. Gleichzeitig führte jedes ihrer „Nimm mich“-Hormone einen kleinen Tanz auf. Zähneknirschend brachte sie die kleinen Teufelchen zum Schweigen. Sie war wütend auf ihn. Schließlich hatte er sich mitten in der Nacht aus dem Staub gemacht.
    Aber sie konnte ihm wohl schlecht die Einkaufstüte aus den Armen reißen. Nicht vor allen Leuten – in ihrer Kostümierung erregte sie bereits genug Aufmerksamkeit.
    Neben ihrem Wagen blieb sie stehen und warf einen Blick in Owens Richtung, um seine Reaktion einzuschätzen. Skeptisch musterte er das Vehikel, wodurch sie sich sofort in die Defensive gedrängt fühlte.
    „Sie heißt Bubbles. Die Kinder lieben sie.“
    „Kinder?“
    „Ich trete als Alleinunterhalterin bei Kindergeburtstagen auf. Die gute Fee.“ Normalerweise lachten die Menschen, wenn sie das sagte.
    Owen nickte langsam. „Deshalb die Flügel.“
    „Und das Kleid.“
    „Machst du auch Partys für Erwachsene?“
    „Das ist das dritte Mal, dass ich das heute gefragt werde“, fauchte sie. „Du stehst kurz davor, die nicht so höfliche Antwort zu bekommen.“
    Zum ersten Mal, seit sie sich wiederbegegnet waren, blitzte sein schelmisches Grinsen auf. Beinahe hätte der Anblick ihr die Sprache verschlagen – wenn sie nicht so wütend auf ihn gewesen wäre, auf „Mister Ich-zahle-für-alles-inklusive-dich“.
    Rasch schloss sie ihren hellblauen, mit bunten Punkten bemalten VW-Käfer auf und warf einen vielsagenden Blick auf die Einkaufstüte in seinem Arm.
    Schweigend reichte er ihr die Tüte.
    „Danke.“ Ob ihr Versuch, mehr Freude als Verbitterung in ihre Stimme zu legen, geglückt war, vermochte sie nicht mit Sicherheit zu sagen. „War wirklich nett, dich wiederzusehen.“ Zuckersüß. Sie stieg ein, bevor sie die Nerven vollends verlor, knallte die Wagentür zu und startete die Zündung.
    Nichts.
    Bella drehte noch einmal den Schlüssel. Der Motor gab ein keuchendes Geräusch von sich. Hatte die lange Fahrt von Auckland nach Wellington dem alten Schätzchen den Rest gegeben? Noch ein Versuch. Wieder nur Keuchen.
    Owen klopfte ans Fenster. Zögernd kurbelte sie es herunter.
    „Probleme?“
    Sie sah ihn nicht an. Sie starrte auf die Tankanzeige. Der Zeiger befand sich auf der falschen Seite der Null. Die Nadel hatte den roten Bereich bereits verlassen und deutete ins Nichts. Kein Benzin.
    Himmel noch mal, was war sie für ein Idiot! Gleichzeitig empfand sie enorme Erleichterung. Sie liebte ihren Wagen nun mal heiß und innig.
    Bella atmete tief ein. War sie nun Schauspielerin oder nicht? Zumindest würde sie es doch schaffen, die nächsten zwei Minuten mit einem Rest von Würde zu überstehen, oder? Sie stieg aus.
    Musste er so ruhig sein? So gelassen, so verdammt selbstbeherrscht? Unterlief ihm nie eine Dummheit?
    „Ich habe etwas vergessen“, erklärte sie knapp. Jetzt fiel ihr ein, dass die Warnlampe an der Anzeige tatsächlich aufgeleuchtet hatte. Wann war das gewesen? Gestern? Vorgestern? Doch sie war wieder ausgegangen, und Bella hatte gedacht, es sei alles in Ordnung. Innerlich gab sie sich einen Klaps auf den Hinterkopf. Als habe der Tank im Kofferraum noch Benzin aufgestöbert, ja, klar.
    Sie hatte ihren Wagen völlig trockengefahren. Wo befand sich die nächste Tankstelle?
    „Was denn?“, fragte Owen in fast gelangweiltem Tonfall.
    Doch sie war sich bewusst, dass er sie nicht für eine Sekunde aus den Augen gelassen hatte. Dabei tat sie alles, um ihn nicht direkt ansehen zu müssen. Denn sie

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