Cocktails und heiße Kuesse
dem man den besten Sex seines Lebens genossen hatte.
„Scheint, als hätte es Ärger gegeben“, sprach Owen das Offensichtliche aus.
Bella starrte den roten Wagen an und wusste mit intuitiver Sicherheit, dass sie auf irgendeine Art und Weise dafür verantwortlich war. Immerhin stand das Haus noch.
Als sie ausstieg, traf sie ein überwältigender Gestank. Das Ehepaar aus der unteren Wohnung stand mitten auf dem Rasen im Vorgarten und unterhielt sich mit einigen Feuerwehrleuten. Sie schwiegen, als sie Bella näher kommen sahen. Allerdings versuchten sie gar nicht erst, ihr Grinsen zu unterdrücken. Erst in diesem Moment erinnerte sie sich wieder an ihr Kleid. Was für ein Auftritt.
„Sie haben etwas auf dem Herd vergessen.“ Einer der Feuerwehrmänner trat einen Schritt vor.
Was hatte sie?
„Ich glaube, Sie haben Eier gekocht.“
Oh, verflixt, das hatte sie tatsächlich. Die Schachtel hatte sich bedenklich dem Haltbarkeitsdatum genähert, und sie hatte keine Lebensmittel verschwenden wollen. Deshalb hatte sie den Topf mit den Eiern aufgesetzt, um sie am nächsten Tag essen zu können, und in der Hektik vor dem Auftritt schlicht und einfach vergessen.
Isla, eine der Nachbarinnen, meldete sich zu Wort. „Sie mussten die Tür aufbrechen – wir hatten keinen Schlüssel.“
Die Türen zu den beiden Wohnungen lagen nebeneinander. Nur dass die Tür zu ihrem Apartment nun vollkommen zerstört war. Holzstücke lagen auf dem Boden, und was von der Tür noch übrig war, hing schief in den Angeln.
„Es tut mir sehr leid“, murmelte Bella.
Niedergeschlagen trottete sie die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf und erlitt fast einen Herzinfarkt, als sie den Schaden sah. Auch die Wohnungstür bestand nur noch aus Trümmern. Aus war’s mit ihrer Kaution. Wahrscheinlich würde sie zusätzlich Überstunden im Café schieben müssen, um für den Rest aufzukommen.
Sie starrte in den kleinen Raum, den sie für knapp drei Wochen ihr Zuhause genannt hatte. Möbel gab es kaum, nur einen Sitzsack, auf dem sie sich gerne zusammenrollte oder ein Buch las. Nun lag über allem ein unerträglicher Gestank. Sie konnte sich nicht vorstellen, sich hier jemals wieder wohlzufühlen.
Wieder einmal hatte sie alles verdorben – durch ihre eigene Dummheit.
„Hier kannst du nicht bleiben.“
Sie zuckte zusammen, als sie Owens Stimme hinter sich hörte.
„Nein.“ Zum einen stank es fürchterlich, zum anderen war die Wohnung wegen der aufgebrochenen Türen nicht mehr sicher.
Sie würde ohnehin nicht schlafen können.
Owen sah sich kurz um. Wie karg ihm ihr Heim vorkommen musste. Die Besorgnis in seinem Blick gefiel ihr überhaupt nicht. Sie war kein kleines Hündchen, auf das man aufpassen musste.
„Kann ich dich woanders hinfahren?“
Bei seinen Worten wurde ihr das Herz schwer. Ihre Familie wollte sie auf keinen Fall anrufen. Nachdem sie endlich aus ihrem Käfig ausgebrochen war, wollte sie es alleine schaffen … einen Monat mindestens. Wenn sie jetzt anrief, würden sie ihr nie wieder etwas zutrauen.
In ein Hotel konnte sie auch nicht gehen, sie besaß kein Geld. Sie würde eben hier bleiben müssen, eine Wäscheklammer über die Nase stülpen und ein Ohr an die Tür legen.
Owen machte einen Schritt auf sie zu. „Ich kann dir mein Gästezimmer anbieten.“
Sie schaute ihn an, diesen Fremden, den sie auf so intime Weise kannte und über den sie doch kaum etwas wusste.
„Pack ein paar Sachen, dann verschwinden wir von hier. Wenn du morgen zurückkommst, sieht alles schon nicht mehr so schlimm aus.“
Bella war klar, dass es ein guter Vorschlag war, dennoch war es der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Die Wut, die schon seit Wochen in ihr brodelte, bahnte sich ihren Weg. Plötzlich überkam sie das irrationale Gefühl, er trage an überhaupt allem die Schuld. „Ist Owen dein richtiger Name?“
„Natürlich“, erwiderte er verwundert. „Warum fragst du?“
„Ich habe an der Hotelrezeption nach dir gefragt.“ Sie war zu geladen, als sich darum zu kümmern, was dieses Geständnis ihm vielleicht enthüllte. „Laut Computer hat kein Owen im Hotel eingecheckt.“
Er schwieg einen Moment. „Ich habe nicht im Resort gewohnt.“
Ungläubig starrte sie ihn an.
„Mein Ferienhaus liegt nur wenige Meter entfernt.“
Ein Ferienhaus? An einem der exklusivsten Strandabschnitte Waihekes? Wer, zum Teufel, war er?
„Keine Verpflichtungen“, nahm er den ursprünglichen Faden wieder auf. „Alles, was ich
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