Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cocktails und heiße Kuesse

Cocktails und heiße Kuesse

Titel: Cocktails und heiße Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Anderson
Vom Netzwerk:
Selbstmitleid versinken oder sich zum Gespött ihrer Familie machen. Jetzt war die Zeit zum Handeln gekommen. Viele Dinge würden sich ändern müssen.

5. KAPITEL
    In drei Wochen und einem Tag konnte eine Menge passieren. Lebensverändernde Entscheidungen konnten getroffen und Pläne in die Tat umgesetzt werden. Bella war endlich aus dem elterlichen Nest ausgezogen – jetzt musste sie lernen zu fliegen. Bislang hangelte sie sich allerdings eher mühsam von Tag zu Tag.
    Noch am Tag ihrer Rückkehr aus Waiheke hatte sie Auckland den Rücken gekehrt und war nach Wellington gezogen. Hier wurden die großen Filme gedreht. Hier gab es Theater. Hier existierten Kunst und Kultur.
    Eine winzige Wohnung zu finden war kein Problem. Zwar lag sie im Schatten des Mount Victoria und war ein bisschen feucht, doch es würde schon gehen. Endlich war sie unabhängig.
    Sie fand eine Anstellung in dem Café derselben Kette, bei der sie auch schon in Auckland gearbeitet hatte. Der Manager war hocherfreut, eine Mitarbeitern einstellen zu können, die bereits alle notwendigen Handgriffe beherrschte. Und sie trat bei Kindergeburtstagen auf. Einige Eltern aus Auckland hatten sie an Bekannte in Wellington weiterempfohlen, sodass sie heute bereits ihre zweite Party absolvierte. Die Arbeit war nicht gerade glamourös, aber Bella machte ihre Sache ziemlich gut.
    Dummerweise gab es immer den lüsternen Onkel. Immer. Der jüngere Bruder der Mutter, der Cousin des Vaters, der auf Frauen im Feenkostüm stand. Auch diesmal hatte sie so ein Typ bedrängt, als sie gerade nach dem Auftritt zusammenpackte.
    „Erfüllst du mir meinen Wunsch? Geh mit mir essen.“
    Wie oft hatte sie diesen Satz schon gehört? Dann ließ er seine Finger ihren Arm entlanggleiten. Sie fühlten sich wie ein lebloses Reptil an. Ein letztes höfliches Lächeln in Richtung der Gastgeber, und Bella flüchtete. Hastig, weil sie wusste, dass er ihr folgte, sprang sie in ihren Wagen und brauste davon. Sie nahm sich nicht einmal die Zeit, ihr Kostüm auszuziehen. Zu allem Überfluss war bei dem übereilten Manöver auch noch einer der mit niedlichen Rüschen verzierten Ärmel abgerissen, sodass das Oberteil nun beständig ins Rutschen zu geraten drohte.
    Das Kleid war ihr in den vergangenen Wochen ohnehin ein bisschen zu eng geworden – Schokoladenkekse hatten nun mal diesen Effekt auf die menschliche Anatomie. Deshalb standen jetzt noch ein Besuch im Supermarkt und der Einkauf von richtigem Essen auf dem Plan. Vollständig kostümiert lenkte sie den Wagen auf den Parkplatz.
    Normalerweise würde sie nie verkleidet einkaufen gehen. Doch heute fühlte sie sich so müde und traurig, dass ihr die verwunderten Blicke der anderen Kunden egal waren. Hatten sie noch nie eine Frau in einem silbernen Feenkleid mit Flügelchen, buntem Make-up und einer ganzen Tube Glitzergel in den Haaren gesehen?
    Fünfzehn Dollar steckten in ihrer Tasche. Also galt es, sorgfältig zu planen. Auf jeden Fall Schokolade. Nur die zweiliterpackung Eiscreme für die Seele, damit noch fünf Dollar für den Wein übrig blieben.
    Sie marschierte zum Weinregal und spähte nach den gelben „Im Angebot“-Schildern. Gerade als sie eine sehr dubios aussehende Flasche ausgewählt hatte, ertönte hinter ihr eine bekannte Stimme.
    „Und du hast mir erzählt, du magst den zuckersüßen Prinzessinnenteil nicht.“ Einen Moment gelang es ihr noch, den Wein festzuhalten, dann entglitt die Flasche ihren plötzlich kraftlosen Fingern. Klirrend prallte sie auf den Boden und zersplitterte in tausend Scherben.
    Na toll. Warum musste immer ihr das passieren? Angestrengt betrachtete sie die sich rasch kreisförmig ausbreitende rote Flüssigkeit, damit sie die Blicke der anderen Kunden nicht zu sehen brauchte. Vor allem nicht … War er es wirklich?
    „Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.“
    Länger hielt sie es nicht aus, sie schaute auf. Ja, er war es. Genau hier, genau vor ihr. Und so atemberaubend attraktiv, wie sie ihn in Erinnerung hatte.
    „Oh, nein.“ Die Worte entschlüpften ihren Lippen, bevor sie sich zurückhalten konnte. „Was tust du denn hier? Ich dachte, du lebst in …“ Sie brach ab. Eigentlich hatte sie keine Ahnung, wo er wohnte. Über Details hatten sie nie gesprochen, über nichts, was wirklich wichtig war.
    Er beugte sich vor und hob die Scherbe auf, auf der das Etikett klebte.
    „Nein, nein, nein und nochmals nein.“ Owen, wenn er denn wirklich so hieß, schüttelte den Kopf.
    „Nur zum

Weitere Kostenlose Bücher