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Cocktails und heiße Kuesse

Cocktails und heiße Kuesse

Titel: Cocktails und heiße Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Anderson
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dass ich in manchen Vorstellungen auch die Hauptrolle spielen werde.“
    Owen lachte noch immer. „Das ist ja fantastisch. In welchem Theater läuft das Musical? Wann?“
    Ihr Lächeln fühlte sich plötzlich ein bisschen aufgesetzt an. „Wir gehen auf Tournee.“
    „Auf Tournee?“ Er ließ ihre Arme los.
    Bella strich eine vorwitzige Strähne hinter ihre Ohren. „Die Proben finden in Christchurch statt. Dort beginnen auch die Vorstellungen, danach gehen wir auf Tour. Wenn das Musical in Neuseeland ein Erfolg ist, kommt anschließend Australien an die Reihe.“
    „Wow.“ Immer noch lächelnd trat er einen Schritt zurück.
    Er ging zum Kühlschrank und holte eine Flasche heraus. „Das muss gefeiert werden.“
    Laut knallend flog der Korken aus der Flasche. Bella sah zu, wie Owen zwei Gläser einschenkte. Sie starrte auf das Etikett. Diesen Champagner kannte sie nur von Werbeanzeigen in sehr, sehr teueren Illustrierten.
    Er reichte ihr ein Glas. „Wann ziehst du nach Christchurch?“
    „Ende der Woche.“
    „Wie lange dauern die Proben?“
    „Fast sechs Wochen, glaube ich. Wie lange ich auf Tournee sein werde, weiß ich noch nicht.“
    Unablässig stellte er ihr Frage um Frage; Bella blieb gar keine Zeit, an etwas anderes als die Antworten zu denken.
    „Du hast es geschafft!“
    „Ja.“ Sie konnte es selbst kaum fassen. Endlich fasste sie den Mut, das Thema anzuschneiden, das ihr auf der Seele brannte. „Es tut mir leid, dass ich die Räume unten jetzt noch nicht brauche.“
    „Oh, mach dir deswegen keine Sorgen. Das war nur eine Idee. Und davon habe ich jede Menge.“
    Seine Worte versetzten ihr einen kleinen Stich. Dann war es ihm also wirklich gleichgültig.
    „Ich freue mich sehr für dich“, sagte er. „Das sind wirklich tolle Nachrichten.“
    Bella wusste, was für eine Chance diese Entwicklung für sie bedeutete. Und für ihn bedeutete es, einen sauberen Schlussstrich ziehen zu können. Sie war diejenige, die Luftschlösser gebaut hat. Trotzdem tat es weh, sie einstürzen zu sehen.
    Owen sah, wie sich ein Schatten über ihr Gesicht legte. Es brach ihm das Herz – das er gerade erst gefunden hatte. Er erkannte die Frage in ihren Augen und schaffte es nicht, ihr eine Antwort zu geben.
    Er würde sie nicht zurückhalten, nur damit sie ihn in sechs Monaten, einem Jahr dafür hasste. Er würde ihr keine Steine in den Weg legen.
    Sie musste gehen, und zwar ohne einen Gedanken an ihn zu verschwenden. Also überspielte er seine Traurigkeit mit Worten. Versicherte ihr, wie wundervoll er es fände, dass ihr Traum endlich wahr wurde, wie sehr er sich für sie freue.
    Nicht einmal erwähnte er, wie sehr es ihn innerlich zerriss, sie fortgehen lassen zu müssen. Nicht einmal sagte er, wie sehr er sich wünschte, dass sie bei ihm blieb. Er stellte sie gar nicht erst vor die Wahl. Natürlich war er ihr im Moment wichtig. Doch sie verdiente ihre Chance.
    Einen Moment hatte er geglaubt, ihnen gehöre eine gemeinsame Zukunft, aber das Schicksal hatte gegen sie entschieden.
    Der Champagner schmeckte bitter. Er hatte die Flasche in den Kühlschrank gestellt, um etwas ganz anderes zu feiern. Er hatte sein Dasein als Feigling beenden und das Risiko in seinem Leben willkommen heißen wollen. Hatte sich seinen Gefühlen und seiner Verantwortung stellen wollen.
    Und jetzt wurde er zu einer noch viel mutigeren Tat gezwungen: Er musste Bella gehen lassen.
    Die Ironie war kaum zu ertragen.
    Bella arbeitete bis zum letzten Tag im Café. Auch Owen nahm keine Stunde frei. In gewisser Hinsicht empfand sie es als Erleichterung. So flog zumindest die Zeit dahin. Und bevor sie wusste, wie ihr geschah, war der letzte Abend gekommen.
    In den Nächten unterhielten sie sich, scherzten und schliefen miteinander. Der Sex war immer großartig. Doch nun liebten sie sich zum allerletzten Mal, morgen würde sie abreisen.
    Es gab nichts mehr zu sagen. Nichts, was sich jetzt noch ändern ließ.
    Und so streichelte sie Owen in völligem Schweigen. Sie wollte nicht aufhören, ihn zu küssen, damit sie nicht in Versuchung geführt wurde, ihm doch noch die Geheimnisse anzuvertrauen, die tief in ihrem Herzen verborgen lagen. Dass sie sich in ihn verliebt hatte. Mit ihm zusammen sein wollte. Bei ihm bleiben wollte.
    Als sie schließlich die Rollen tauschten und er sie mit Zärtlichkeiten verwöhnte, konnte sie nicht aufhören zu denken. Konnte die Lust, die er ihr schenkte, nicht richtig genießen. Konnte sich an dem letzten Mal nicht so

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