Coconut Caye - Insel der Lust
Wasser.
“Sagt der Mann, der dich dringend nackt sehen muss.”
“Ach so,
der.”
Mehr brachte sie nicht heraus, weil ihr vor Verlangen die Stimme zu versagen drohte. Zudem konnte sie deutlich fühlen, wie erregt er war. Sie trugen viel zu dünne Badesachen, als dass sie irgendwelche Körperregungen voreinander verbergen könnten. Das musste ihm ebenso klar sein wie ihr.
Sie war nicht sicher, was sie als Nächstes tun wollte, deshalb war sie beinahe dankbar, als er etwas sagte.
“Die ersten drei Tage unseres Urlaubs sind schon vorbei, Sydney.”
Sie seufzte. “Ich weiß.”
“Also, normalerweise bin ich die Geduld in Person, aber ich warte immerhin schon geschlagene acht Jahre.” Er legte eine Hand auf ihren Bauch. “Und acht Jahre sind selbst für den geduldigsten Menschen eine verdammt lange Zeit.”
Als ob sie das nicht wüsste! Hatte sie nicht auch diese acht Jahre darauf gewartet, ihn endlich wieder zu berühren, alles über ihn zu erfahren, ihn wirklich kennenzulernen? Sie hatte sich all die Jahre danach gesehnt, ihn ganz nah bei sich zu spüren – so wie jetzt. “Stimmt. Das war eine verdammt lange Zeit. Und ich hoffe für dich, dass sich die ganze Warterei gelohnt hat.”
Einen Moment war es ganz still hinter ihr. Dann legte er auch seine zweite Hand auf ihren Bauch und lachte leise, wobei seine Erregung sie am Po kitzelte.
“Dasselbe könnte ich dir auch sagen.”
“Könntest du”, entgegnete sie lächelnd, “würdest du aber nicht tun.”
Sein Lachen war sehr tief und sehr sexy, als er ihre Hüften umfasste. “Weißt du, was ich jetzt unglaublich gern tun würde?”
“Wag es ja nicht!” Sie ahnte bereits, was er vorhatte.
“Warum nicht?”, antwortete er und ignorierte ihr entsetztes Kreischen, als er sie mit einem Schwung ins Wasser warf.
6. KAPITEL
Am nächsten Morgen war Sydney bestens gelaunt. Der Tag mit Ray in der Lagune war fantastisch gewesen. Sie hatten sich auf dem Wasser treiben lassen, zwischendurch im Wasser gebalgt und das Alleinsein genossen – zumindest bis die anderen ihr Paradies entdeckten.
Heute hatte sie sich schon früh aus dem Haus gestohlen, um ein wenig Zeit für sich zu haben. Sie wollte in Ruhe ihren Gedanken nachhängen und hoffte, einen ungestörten Moment mit Ray zu ergattern.
Vom Festland hallte Donnergrollen herüber. Wahrscheinlich würden sie heute einen der berühmten Sommerstürme bekommen. Sydney ging etwas langsamer und genoss den weichen Sand unter den Füßen. Über ihr hingen die ersten dicken Regenwolken am Himmel und schoben sich immer dichter vor die Sonne.
Der Wind war warm und mild. Aus Erfahrung wusste Sydney, dass auch der Regen warm sein würde.
Sie liebte diese Ruhe vor dem Sturm. Allerdings war sie sich nicht sicher, ob sie es vor dem Guss bis zur Villa zurück schaffen würde. Glücklicherweise lag auf halbem Weg eine kleine offene Pagode im Schutz der Kokospalmen. Dort könnte sie sich notfalls unterstellen.
Wie es um die anderen bestellt war, wusste sie nicht. Lauren und Anton waren am Morgen mit Menga Duarte aufs Festland gefahren. Während Menga frische Lebensmittel besorgte, wollten sie sich die Maya-Ruinen ansehen. Die beiden dürften also keine Schwierigkeiten haben, irgendwo Unterschlupf vor dem Sturm zu finden.
Ob sie sich wieder versöhnt oder lediglich einen Waffenstillstand vereinbart hatten, war nicht klar ersichtlich. Auf jeden Fall waren sie schon ein gutes Stück vorangekommen, wenn sie überhaupt Zeit miteinander verbrachten, statt sich dauernd aus dem Weg zu gehen. Sydney war sich sicher, dass die beiden hervorragend zusammenpassten, und sie hoffte inständig, dass ihre “Einmischung” den gewünschten Erfolg haben würde.
Doug, Jess, Kinsey und Poe waren zum Schnorcheln ans nördliche Ende der Insel gegangen. Anscheinend hatte Doug seine Wasserscheu überwunden, denn er konnte es kaum erwarten, wieder nass zu werden. Und braun. Von allen vier Männern sonnte er sich mit Abstand am meisten, und seine bronzefarbene Haut hob sich inzwischen deutlich von seinem ausgeblichenen Haar ab. Der Surferlook stand ihm sehr gut und verfehlte seine Wirkung auf Kinsey nicht.
Auch Jess und Poe ließen sich kaum aus den Augen, allerdings ging Sydney nicht davon aus, dass daraus viel mehr werden würde. Nach dem gestrigen Gespräch mit Poe rechnete sie Jess keine großen Chancen aus. Poe schien sich eher zurückzuziehen, was den armen Jess sichtlich verwirrte. Dafür tönte er umso lauter, wie toll er sich hier
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