Coconut Caye - Insel der Lust
aus.
Sie erbebte vor Verlangen und Wonne und gab sich ganz dem Augenblick hin. Alles um sie herum verwob sich zu einem überwältigenden Bild höchster Sinnlichkeit: der Regen, der auf das Dach trommelte, der schwülwarme Tropenwind, der ihre Haut streichelte, die Wellen, die auf den Strand schlugen, und Ray, der Sex und Erotik zu etwas so unglaublich Wunderbarem machte.
Schon bald erreichte sie einen fantastischen Höhepunkt. Sie schrie vor Verzückung und ergriff mit beiden Händen seine Hüften, während er sich weiter zwischen ihren Beinen bewegte und sich an ihr rieb.
Dann beschleunigte er seinen Rhythmus, bis er wenige Augenblicke später ebenfalls zum Orgasmus kam. Anschließend standen beide eine Weile regungslos da und hielten einander fest.
Ray legte einen Arm um ihre Schultern, als sie hinaus in den strömenden Regen traten. Nachdem sie langsam wieder zu Atem gekommen waren, hatten sie noch einige Zeit in der kleinen Pagode gewartet, dass der Sturm sich legte. Doch den dichten Wolken nach zu urteilen, würde das Unwetter so bald nicht vorübergehen, und allmählich begann Sydney zu frieren.
Die dünnen Rollos boten zu wenig Schutz, und sie beide waren inzwischen genauso nass wie bei ihrer Ankunft. Sie mussten zur Villa laufen und sich abtrocknen. Außerdem war es beinahe Mittag, und Ray hatte einen Riesenhunger. Sex machte ihn immer hungrig, selbst wenn er nicht besonders aufregend war. Sex mit Sydney allerdings war extrem aufregend, und entsprechend war Ray kurz vorm Verhungern.
Er erinnerte sich nicht, je einen Höhepunkt erlebt zu haben, der derart befriedigend und im selben Moment angsteinflößend gewesen war. Er fragte sich, wie es mit ihnen beiden weitergehen sollte. Nur so viel wusste er: dass er genau das immer wieder mit ihr erleben wollte. Er musste sie bei nächster Gelegenheit in ein Bett bekommen, wo er sie richtig lieben könnte. Und dann? Verdammt, er wusste selbst nicht, was danach sein würde. Also konnte er ebenso gut aufhören, darüber nachzudenken, und den Augenblick genießen.
Der Regen prasselte erbarmungslos auf sie herab. Sydney hatte ihren Arm um seine Taille gelegt und schmiegte ihren Kopf an seine Schultern. Mein Gott, sie war einfach wunderbar! Und damit meinte er nicht nur ihre atemberaubende Figur. Sie war groß und schlank, mit Kurven, von denen alle Männer träumten. Doch das war es nicht, was ihn an ihr so maßlos faszinierte. Ihre innere Schönheit war schuld daran, dass ihn sein Verlangen in ihrer Gegenwart regelmäßig übermannte.
Er war hingerissen von der Art, wie sie sich der Menschen um sie herum annahm, wie sie für jeden da war. Sie hatte dafür gesorgt, dass Chloe wieder an die Uni gehen konnte, um ihre Ausbildung abzuschließen. Sie beklagte sich nie, wenn Macy zu ihren albernen monatlichen Spielabenden einlud oder wenn Lauren in ihrem Loft Besprechungen abhielt, die, soweit er gehört hatte, ihren Zweck regelmäßig verfehlten. Am Ende musste Sydney jedes Mal die ganze Arbeit allein tun.
Ja, selbst hier auf der Insel bürdete sie sich stets zusätzliche Arbeit auf, indem sie darauf bestand, Auralie so viel wie möglich zu helfen. Dabei schien sie gar nicht auf den Gedanken zu kommen, dass die Haushälterin für ihre Dienste großzügig bezahlt wurde. Sydney stand dauernd in der Küche, während sie nebenher die perfekte Gastgeberin spielte.
All diese Dinge bewunderte er an ihr. Doch am allermeisten beeindruckte ihn, wie sie auf seine Berührungen reagierte. Er hatte nie daran gezweifelt, dass sie sehr leidenschaftlich sein konnte. Das wusste er seit acht Jahren. Aber damals war er selbst in manchen Dingen noch unerfahren gewesen. Er hatte nicht geahnt, welche grenzenlosen Möglichkeiten sich ihm mit dieser Frau eröffneten. Heute wusste er es – sehr gut sogar. Und bis heute erfüllte es ihn mit einem seltsamen Stolz, dass er der erste Mann sein durfte, dem sie sich hingegeben hatte.
Sydney Ford war ein ganz besonderer Mensch. Natürlich war sie nicht unkompliziert, aber unkomplizierte Menschen langweilten ihn sowieso. Sie hatte viele verschiedene Seiten, die zu entdecken ungeheuer spannend sein würde.
Warum sie ausgerechnet ihn ausgesucht hatte, um sich in die Geheimnisse der körperlichen Liebe einführen zu lassen, wusste er nicht. Vielleicht war er einfach der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen. Doch das störte ihn nicht. Eigentlich war es egal, denn für ihn zählte nur sein Glück, dass sie jene Abschlussparty mit
Weitere Kostenlose Bücher