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Coconut Caye - Insel der Lust

Coconut Caye - Insel der Lust

Titel: Coconut Caye - Insel der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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schon.”
    Großer Gott, er wusste, wer sie war! “Ähm, ich wusste auch schon, wer du bist.”
    “Na, so ein Zufall. Dann kennen wir uns also bereits.”
    “Tja, die meisten auf der Schule wissen, wer du bist.” Sie neigte den Kopf leicht zur Seite und betete, dass sie dadurch eher frech als blöd aussah. “Überlegen wir mal. Du hast Football gespielt, warst Jahrgangssprecher und hast bei der Schülerzeitung gearbeitet.”
    Er schlug sich mit der Hand an die Stirn. “Stimmt ja! Ich bin ziemlich berühmt.”
    “Muss ich jetzt einen Knicks machen?”, fragte sie und hatte alle Mühe, nicht gleich vor ihm auf die Knie zu fallen.
    “Wenn du das tust, muss ich mich verbeugen.” Er sah sie an, und seine Augen wichen nicht einmal von ihrem Gesicht, als er einen weiteren Schluck Bier trank.
    “Verbeugen?” Sie brauchte einen Moment, bis sie begriff, worauf er anspielte. Dann musste sie lachen. Er wusste gar nicht, was er gerade an diesem Abend damit bei ihr auslöste.
    “Du bist doch die Eiskönigin, oder?”
    Sie verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. “Nein, bin ich nicht. Es ist nur ein blöder Spitzname, den ich nicht wieder loswerde.”
    Ray ging einen kleinen Schritt auf sie zu und strich ihr eine Locke aus dem Gesicht. “Und wie bist du zu dem Spitznamen gekommen?”
    Sie zuckte mit den Achseln und trank noch einen Schluck. Er hatte ihr Haar berührt, und sie war sich nicht sicher, ob sie seine Frage beantworten könnte, ohne dass ihr die Stimme versagte.
    Außerdem verfluchte sie sich im Stillen dafür, dass sie heute Abend kein ärmelloses Top oder ein T-Shirt mit Spaghettiträgern trug. Dann hätte sie seine Hand auf ihrer Haut gespürt. Stattdessen hatte sie dieses alberne Depeche-Mode-Shirt an, das sie vorhin wahllos gegriffen hatte, als Izzy vor dem Haus hupte und sie noch glaubte, sie würden nur ins Einkaufszentrum fahren.
    “Genau weiß ich das nicht.”
    “Hmm. Wie ich das sehe, könnte es alle möglichen Gründe haben.”
    Sie fand es nett, wie diplomatisch er die Sache anging. Aber sie kannte den wahren Grund, auch wenn sie es ihm nicht verraten hatte. “Welche zum Beispiel?”
    “Nun, du bist sehr blond und hast sehr blaue Augen. Das verbinden die meisten Leute mit Skandinaviern, und die leben mit langen Frostperioden.”
    “Aber wir wissen natürlich beide, dass das nicht der Grund ist”, sagte sie, obwohl sie sich geschmeichelt fühlte, dass er ihr Aussehen ansprach.
    Er grinste und lehnte sich an den Zaun. “Dann muss es damit zusammenhängen, dass du so cool bist.”
    Sie drehte sich zu ihm um und lehnte sich mit der Schulter gegen den Baumstamm. Sie versuchte, aus seinem Gesichtsausdruck schlau zu werden. Mit “cool” hatte ihr Spitzname nicht das Geringste zu tun. Das musste er ebenso gut wissen wie alle anderen. Wenn er vorher ihren Namen und den Spitznamen gekannt hatte, wusste er auch, was alle von ihr dachten. Sie fragte sich, ob er vielleicht nur mit ihr spielte, ihr Hoffnungen machte, um sie anschließend bis auf die Knochen zu blamieren.
    Andererseits passte das so gar nicht zu dem, was sie bisher über Ray Coffey gehört hatte. Also wagte sie den Sprung ins kalte Wasser und entschied sich für die Wahrheit. “Das trifft es beinahe, aber nicht ganz. Gib noch ein paar Minusgrade drauf, dann hast du's.”
    Nun konnte sie nur noch warten. Mit jeder Sekunde, die sie dastand, wurde die Party lauter. Die Musik dröhnte aus den Lautsprechern, das Lachen der anderen glich einem Kreischen, und dann sprangen mindestens ein Dutzend Leute in den Swimmingpool.
    Sie wollte am liebsten weit weg von hier. Das hatte nichts mit den anderen zu tun. Sie gingen ihr zwar gewaltig auf die Nerven, aber nach vier gemeinsamen Schuljahren war sie daran gewöhnt.
    Nein, ihre miese Stimmung lag einzig an dem, was ihre Mutter ihr gesagt hatte. Ihre Vorwürfe und ihre Beschimpfungen waren schuld. Sydney hatte das Gefühl, als wollte Vegas sich nicht nur von ihrem Vater, sondern gleichzeitig auch von ihr scheiden lassen.
    “Hör mal”, sagte Ray nach einer halben Ewigkeit, “ich möchte mir noch ein Bier holen.”
    Sydney rutschte das Herz in die Hose. Also doch! “Ja, geh nur.”
    “Nein.” Er hielt lächelnd die leere Flasche hoch. “Ich hätte gern noch so eins. Der Rest des Sechserpacks ist in meinem Wagen. Möchtest du mitkommen?”
    Ray hatte nie etwas dafür tun müssen, beliebt zu sein. Eigentlich war ihm Beliebtheit nicht einmal wichtig gewesen. Es hatte sich automatisch so

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