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Coconut Caye - Insel der Lust

Coconut Caye - Insel der Lust

Titel: Coconut Caye - Insel der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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ihm verlassen hatte.
    Manchmal glaubte er allerdings, dass er sie besser würde verstehen können, wenn er wüsste, was damals wirklich in ihr vorgegangen war. Und das wiederum würde ihm helfen, sie endlich aufzugeben.
    Denn dass er sie aufgeben musste, stand außer Frage.
    Bei dem Gedanken zog er sie instinktiv näher zu sich heran. Mit ihr zusammen war alles viel zu schön, sie war ihm viel zu nah. Und sie weckte in ihm ein Verlangen nach etwas, das er nie haben konnte.
    Als sie gestern in der Lagune gewesen waren, hatte er bereits erkannt, dass er sich auf gefährlichem Terrain bewegte. Sie hatten herumgetobt, einander geneckt und herumgealbert. Dabei waren sie sich auf natürliche Weise nahe gewesen, hatten sich gegenseitig auf unbeschwerte und zugleich erregende Weise provoziert. Doch gerade diese Nähe war riskant.
    In seinem Job konnte er sich keine emotionalen Bindungen leisten. Er hatte nicht das Recht, Sydney oder irgendeiner anderen Frau Versprechungen zu machen, die er nicht halten konnte. Wer wusste denn, ob er von seinem nächsten Einsatz lebend zurückkehrte?
    Das Risiko eines solch schmerzhaften Verlustes konnte er niemandem zumuten. Schon gar nicht Sydney.
    Eher wollte er verzichten. Woher er die Kraft dazu nehmen sollte, war ihm allerdings schleierhaft.

7. KAPITEL
    Acht Jahre früher …
    Sydney konnte nicht fassen, wie naiv sie war. Sie hatte tatsächlich geglaubt, im Abschlussjahr würde alles anders werden. Sie hatte gedacht, wenn das College näher rückte, würden ihre Klassenkameraden endlich vernünftig werden. Von wegen. Gerade mal der Hälfte ihres Jahrgangs war zuzutrauen, den Sprung ins College zu schaffen. Der Rest schien hoffnungslos in einer High-School-Zeitschleife gefangen und würde nie erwachsen werden.
    Sydney konnte getrost vergessen, dass ihre Klassenkameraden jemals ihre Vorurteile über sie ablegen würden. Dass sie begreifen würden, dass sie weder arrogant noch gefühlskalt war, sondern einfach nur schüchtern. Selbst ihre Mutter dachte ja so von ihr. Sie hatte es ihr vorhin direkt ins Gesicht gesagt, kurz bevor Izzy sie zu dieser Party abholte.
    Aber eigentlich war das auch egal. Ihre Mutter hatte sowieso von nichts eine Ahnung, außer wie man anderen das Leben sauer machte, während man sich selbst auf einen Sockel hob. Vegas Ford war wunderschön, aufregend und ansteckend lebenslustig. Sie verkörperte alles, was Sydney nie sein würde, ganz gleich wie sehr sie sich anstrengte.
    Zu allem Überfluss hockte sie nun auch noch auf dieser dämlichen Party, umgeben von einem Haufen verwöhnter Dummköpfe.
    Und das war ganz allein ihre Schuld.
    Sie lehnte an dem hohen Holzzaun im Schatten einer riesigen alten Eiche und hatte einen Plastikbecher mit Bier in Hand. Das Zeug schmeckte widerlich, deshalb hatte sie nur einmal daran genippt. Der Abend war warm und windstill, und Sydneys Jeans war unangenehm klamm, weil sie schwitzte.
    Warum hatte sie sich von Izzy überreden lassen, mit hierher zu kommen?
Weil du dringend von zu Hause wegmusstest, darum.
Und sie würde nicht eher wieder nach Hause fahren, bevor sie bewiesen hatte, wie falsch ihre Mutter lag. Aber so, wie sich ihr Leben derzeit gestaltete, konnte das leicht ein bis zwei Jahre dauern.
    Diese Party war gewiss nicht die Sorte Abschlussfeier, die sie sich ausgemalt hatte. Weder für ihren eigenen Schulabschluss noch für den von irgendjemandem sonst. Da machte Schlafen eindeutig mehr Spaß. Aber sie konnte nicht nach Hause, weil sie sich dann wieder von ihrer Mutter anhören dürfte, was für eine Versagerin sie war.
    Und wahrscheinlich hielt man sie gerade deshalb für eine Versagerin, weil sie überall lieber wäre als auf dieser Party. Außer Izzy hatte sie noch niemanden gesehen, der ihrer Mutter nicht auf der Stelle zustimmen würde. Sie alle hätten ihr Foto im Jahrbuch bestimmt mit “Kalter Fisch” betitelt. Stattdessen hatten sie lieber gar nichts dorthin geschrieben.
    Die Jungen, die die Party veranstalteten, kannte sie kaum. Soweit sie wusste, gehörte das Haus Boom Dailys Eltern, aber ihn selbst hatte sie noch nicht gesehen. Izzy war sich auch nicht sicher, deshalb waren sie vom Parkplatz aus einfach den anderen gefolgt. Wie geistlose Lemminge, hatte Sydney gedacht.
    Die Boxen der Stereoanlage hatte jemand auf die Terrasse getragen, wo Tische mit Chips, Keksen und Sandwiches standen. Außerdem gab es Unmengen alkoholfreier Getränke in Flaschenkühlern sowie ein kleines Fass Bier, das eine Gruppe älterer

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