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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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wütend, und er fragte sich, ob Alexanders Einfluss so weit ging, dass er das Schachteam mit Missionen fütterte. Wie weit reichte das Netz, das dieser Mann gesponnen hatte, wie groß war sein Einfluss? Fragen für später , entschied er. »Sprechen Sie weiter«, meinte er an Davidson gewandt und legte die Mappe neben sich aufs Bett.
    »Auf die Berichte in diesen Dokumenten gründend scheinen die Golems nur für kurze Zeit mit ausreichender Energie ausgestattet zu sein. In jedem Fall kehrten sie nach fünfzehn Minuten wieder in den unbelebten Zustand zurück. Ohne von ihrem Schöpfer ständig neu ›besprochen‹ zu werden, können sie nicht weiterleben, Verzeihung, existieren.«
    »Wie eine andauernde Stromversorgung?«, fragte King.
    »Nein, eher wie ein Wiederaufladen. Etwas, das sie mit frischer Energie versorgt. Möglicherweise handelt es sich einfach um eine Wiederholung der Phrase, mit der sie erschaffen wurden. Ich bin nicht sicher. Aber der Zeitfaktor scheint ihre Schwäche zu sein. Und der Verstand beziehungsweise der Mangel daran. Ich würde sie mit antiken Raketen vergleichen. Sie können gestartet und auf ein Ziel ausgerichtet werden, aber irgendwann geht ihnen der Treibstoff aus, und außerdem kann man sie überlisten.«
    Die Zusammenfassung des Professors klang zutreffend, aber King hatte sich mehr erhofft. Angesichts der besorgten Seitenblicke, die Davidson Alexander zuwarf, schien er das zu wissen.
    »Sie haben eine Probe erwähnt«, sagte Davidson zu Alexander.
    Alexander griff in die Tasche und brachte den kleinen Splitter Blaustein aus Stonehenge zum Vorschein. Kings Missfallen wuchs. Alexander schien alles vorauszuplanen, während seine eigene Rolle immer nebensächlicher wurde. Das gefährdete Kings persönliches Interesse daran, Fiona zu finden. Und da Fiona die Zeit davonlief, konnte jede Verzögerung tödlich sein.
    Davidson nahm den Stein und untersuchte ihn. »Ist das tatsächlich das Bruchstück eines Golems, der aus den Steinen von Stonehenge erweckt wurde?«
    »Allerdings«, bestätigte Alexander.
    Davidson hielt sich den Stein dicht vor Augen und starrte ihn fasziniert an. Das Sonnenlicht, das durchs Fenster fiel, schimmerte auf den blauen Flecken. »Wir brauchen ein Labor.«
    Alexander erhob sich. »Es erwartet Sie bereits.« Er ging zur Tür.
    Davidson folgte ihm enthusiastisch.
    King zögerte einen Moment lang. Konnte er Alexander trauen? Konnte er ihn stoppen, falls er sich als Feind entpuppte? Da die Antwort auf beide Fragen ein eindeutiges »Nein« war, nahm er noch eine Handvoll Pommes und schloss sich den beiden an.
    Das Labor wirkte imposant und gleichzeitig improvisiert. Die Geräte waren neu oder zumindest kaum benutzt, aber das kleine Lagerhaus, das es beherbergte, lag in einem ziemlich heruntergekommenen Viertel. Die Einrichtung sah so aus, als wäre sie eigens für diesen einen Zweck hierhergebracht worden und könnte im Handumdrehen wieder abgebaut werden.
    King gefiel es nicht, dass er seit den Ereignissen in Rom völlig außerhalb des US -Radarschirms agierte, aber er konnte nicht bestreiten, dass er Fortschritte gemacht hatte. Auch wenn die Resultate gerade jetzt auf sich warten ließen. Die heiße Mittelmeersonne brannte auf die Blechwände der Halle herab und heizte sie auf wie einen Backofen. Selbst der mächtige Herkules hatte sein Jackett abgelegt und die obersten Hemdknöpfe geöffnet.
    »Zu schade, dass Ihre Leute nicht an eine Klimaanlage gedacht haben«, bemerkte King.
    »Beim nächsten Mal werde ich darauf achten«, gab Alexander trocken zurück.
    King begriff, dass dies tatsächlich ein improvisiertes Labor war.
    Seine Ungeduld wuchs. Wenn sie nicht bald eine Spur entdeckten, würden die Nachforschungen im Sand verlaufen. Er sah auf die Uhr. Tag vier seit Fionas Entführung war schon weit fortgeschritten. Er umfasste die Kanten des Labortisches und beugte sich vor, während er mühsam seinen Zorn unterdrückte.
    »Ich habe etwas gefunden«, verkündete Davidson schließlich und trat von einem Mikroskop zurück, über das er sich die letzten zehn Minuten gebeugt hatte.
    King richtete sich gespannt auf.
    »Auf den ersten Blick wirkt die Probe wie jeder andere Stein und verhält sich auch so – nämlich überhaupt nicht. Aber auf mikroskopischer Ebene, nun, sehen Sie selbst.« Davidson tauschte die Objektträger aus. »Das hier ist ein normaler Stein.«
    King kam Alexander zuvor und warf einen Blick durchs Okular. Er sah ein wirres Muster aus

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