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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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viele Tausende Kilometer zwischen den Bauwerken. Sollen die Menschen wirklich gegen 2500 vor Christus an ganz unterschiedlichen Orten unabhängig voneinander die nötige Technologie entwickelt haben, um riesige Steine über große Entfernungen zu befördern? Blödsinn, sage ich. Und wir wissen noch nicht einmal genau, wie sie es gemacht haben.«
    Alexander deutete nach vorne. »Wir sind da.«
    Lauren stieg hart auf die Bremse und hielt neben einem grünen Acker, in dessen Mitte ein dunkler Krater klaffte.
    Sie stiegen aus und liefen über das Feld. Das zehn Meter große Loch bohrte sich im Winkel von fünfundvierzig Grad in die Erde. Man konnte nichts erkennen, aber von tief drunten drang ein dumpfes Rumpeln an die Oberfläche.
    King trat einen Schritt vor und wandte sich zu Lauren. »Am besten verständigen Sie die Behörden. Sie sollen Stonehenge räumen.«
    »Was? Warum?«
    »Weil dieser Tunnel nach Südosten führt und das Rumpeln hier nicht so stark fühlbar ist wie dort. Wer immer diesen Tunnel gegraben hat, er befindet sich jetzt unter Stonehenge.«
    Laurens Augen weiteten sich, bevor sie sie misstrauisch zusammenkniff. »Hey, was ist aus Ihrem Akzent geworden? Sie klingen wie ein Yankee.«
    Alexander betrat den Tunnel. »Er ist ein Yankee.«
    King nahm Lauren bei den Schultern und sah ihr eindringlich in die Augen. »Egal, wer ich bin oder woher ich komme, Sie müssen alles versuchen, um Stonehenge räumen zu lassen.«
    »Aber ich verstehe nicht, warum.«
    »Weil sonst wahrscheinlich alle dort sterben werden.«
    Ein Ausdruck von Entsetzen trat auf Laurens Gesicht, als sie begriff, dass King und Alexander wesentlich mehr über die Vorgänge wissen mussten, als sie preisgaben. Sie rannte zu ihrem Bus zurück und hoffte, nur irgendwelchen Irren aufgesessen zu sein. Tief in ihrem Inneren wusste sie allerdings, dass dem nicht so war. Und das ängstigte sie. Denn es bedeutete, dass sich etwas Riesenhaftes, Bösartiges und Tödliches direkt unterhalb von Stonehenge befand.
    48 Unbekannter Ort
    Fiona kam mit pochenden Kopfschmerzen zu sich. Obwohl sie nicht so benommen war wie bei ihrem letzten Erwachen, war der Schmerz, den sie diesmal spürte, fast schlimmer als die damalige Orientierungslosigkeit. Tatsächlich wünschte sie sich schon nach dem ersten Blick auf ihre neue Zelle, der Realität wieder entfliehen zu können.
    Es handelte sich um einen Würfel von etwa zweieinhalb Metern Kantenlänge, der aus feuchtem grauen Fels herausgearbeitet worden war. Es gab keine sichtbaren Fugen, wo der Boden auf die Wand oder die Wand auf die Decke traf. Ein richtiger Eingang existierte auch nicht, nur ein etwas mehr als einen Meter langer und fünfzehn Zentimeter hoher, horizontaler Schlitz, der frische Luft und ein wenig Licht in den ansonsten hermetisch versiegelten Raum ließ.
    Sie lag auf dem Rücken auf dem kalten Steinboden. Die Luft war kühl, aber erträglich, obwohl sie nur ihren schwarzen Pyjama trug, der inzwischen völlig verdreckt war.
    Als sie die pochenden Kopfschmerzen zurückdrängte, bemerkte sie, dass ihr der ganze Körper weh tat – sie fühlte sich unnatürlich krumm und verrenkt. Sie sah an sich herab und erkannte, dass man ihr die Handgelenke an die Fußknöchel gefesselt und sie dann einfach liegengelassen hatte.
    Wieder durchzuckte der Schmerz ihren Kopf, und sie ließ sich auf den Steinboden zurücksinken. Während sie an die kahle Decke emporstarrte, gingen ihr noch einmal all die Gräuel durch den Kopf, deren Zeuge sie geworden war. Die Wände um sie herum waren zum Leben erwacht. Es hatte kein Entrinnen für die Gefangenen gegeben. Fiona hatte mit ansehen müssen, wie einige von ihnen zertrampelt, andere von steinernen Fäusten zerquetscht und wieder andere, darunter die arme Elma, in Stücke gerissen wurden.
    Aus irgendeinem Grund war sie selbst als Einzige verschont worden. Einer der Golems hatte sogar bewusst einen Bogen um sie geschlagen. Tränen liefen ihr aus den Augenwinkeln und tropften ihr in die Ohren. Das Kitzeln an den Ohrläppchen machte sie wütend, und ihre Trauer verwandelte sich in Zorn. Sie stieß einen Schrei aus und zerrte an den Fesseln. Ihr Schrei verstummte so schnell, wie der Schmerz wieder zuschlug.
    Warum , dachte sie. Warum verschonen sie mich? Was unterscheidet mich von all den Menschen, die getötet wurden?
    King.
    Ich bin ein Köder oder ein Faustpfand. Eine Geisel .
    Bevor sie das Bewusstsein verlor, hatte sie einen Augenblick lang gedacht, ihn im Eingang der Höhle

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