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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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staubigen Boden schlängelte und in den Spalten versickerte, sprach Sem ein schnelles Lebewohl. »Eliam vin mortast.«
    Sein Herz schlug heftig. Er begriff den Satz, den er gerade gesagt hatte, als »Kehre zurück zum Begründer«, doch seltsame Laute drangen aus seinem Mund. Es war eine neue Sprache, eine, die er nie zuvor gehört hatte. Er versuchte, sich an den Klang seiner Muttersprache zu erinnern, doch nur Bruchstücke davon kamen ihm in den Sinn. Die meisten Worte und mit ihnen ihre Macht waren aus seinem Verstand getilgt.
    Als Sem vor seine Männer trat, fand er sie desorientiert und kopflos vor. Wie er selbst sprachen auch sie alle eine neue Sprache, doch nicht jeder dieselbe. Sem hörte mindestens zehn verschiedene Dialekte heraus. Sich mit Gesten verständigend, teilte er die einzelnen Gruppen dem Klang nach ein. Unter den mehreren hundert Männern fand er nur dreiunddreißig, die seine eigene, neue Sprache verstehen und sprechen konnten.
    Er ließ den Blick über seine Armee gleiten, die sich zusammengefunden hatte, um die Heiligkeit der Sprache zu bewahren, welche nun aufgespalten war. Konnten sie jemals wieder zusammenarbeiten? Dies ist Nimrods Werk , dachte Sem. Er hat die Worte des Begründers geschändet, und nun sind die Zungen der Menschen verwirrt.
    Seine Männer warteten auf Anweisungen, aber er wusste, dass nur dreiunddreißig seine Worte verstehen würden. Also hob er stattdessen die Hände in demütigem Flehen zum Himmel. Es war ein Zeichen, das alle begriffen. Wie ein Mann fielen sie auf die Knie und beteten in dreiundzwanzig unterschiedlichen Sprachen.

VERLOREN
    1 2009
    Während er floh, gerann das Blut auf seinem Körper. Der Geruch nach schmutzigen Kupferpfennigen überdeckte den Duft der Kiefernnadeln im Wald. Er stolperte voran, dankbar, noch am Leben zu sein, doch von furchtbaren Schmerzen gepeinigt. Seine verheilenden Verletzungen brannten, als ob sie in Flammen stünden.
    Er kletterte einen Hügel hinauf, wobei er auf der dicken Schicht von Kiefernnadeln und feuchten Blätterresten immer wieder ausglitt und zurückrutschte. Er hatte bereits das Unmögliche überlebt, aber wenn ihn seine Verfolger erwischten, wäre das Leben nicht mehr lebenswert. Für sehr lange Zeit nicht.
    Also rannte er trotz aller Schmerzen weiter.
    Er setzte über die Kuppe hinweg, ließ sich auf der anderen Seite hinuntergleiten und hielt nach einem Fluchtweg Ausschau. Doch er sah nichts außer den Baumriesen, die ihn von allen Seiten umgaben und hoch in den strahlend blauen Himmel ragten.
    Mit einem Mal bekam er wieder richtig Luft. Er hockte sich hin und fühlte sich gleich viel besser, allerdings konnte er immer noch nicht den Kopf drehen, um seine Verletzungen zu inspizieren. Das Brennen ließ nach, wurde nun aber von einem intensiven Jucken abgelöst.
    Eine entfernte Explosion brachte ihn wieder auf die Beine. Die Schlacht ging ohne ihn weiter, doch sie würde bald zu Ende sein, und dann kämen sie ihn suchen. Bergab rennend schlängelte er sich zwischen den Bäumen hindurch, bis er eine Art Wildwechsel entdeckte. Er folgte dem Pfad durch die wuchernde Vegetation.
    Minuten später sah er etwas Weißes in der Ferne schimmern und schöpfte neue Hoffnung. Beim Näherkommen erkannte er, dass es sich um einen Bretterzaun handelte, und lächelte. Dahinter erstreckte sich eine hellgrüne Rasenfläche, die lange nicht gemäht worden war, dann kamen ein großes Haus und eine fast ebenso große Garage. Er wartete, lauschte und beobachte die Umgebung so lange, wie er es wagte. Die Zeit lief ihm davon. Als er keinerlei Bewegung ausmachte, lief er am Zaun entlang und sah sich das Haus von der Seite an.
    Die Einfahrt war leer. Auf einer langen, überdachten Veranda an der Vorderseite schwang eine von der Decke hängende Schaukel leise in der sommerlichen Brise. Sonst regte sich nichts. Am Straßenrand stand der Briefkasten, offen und mit Post vollgestopft.
    Hier war schon eine ganze Weile niemand mehr gewesen. Urlaub, dachte der Mann und ging um die große Vierfachgarage herum. Durch eine unverschlossene Seitentür schlüpfte er hinein. Zwei Stellplätze waren leer, aber auf dem dritten entdeckte er, von einer Plane abgedeckt, eine dunkle Silhouette. Sein Puls beschleunigte sich, während er darauf zueilte. Die Plane glitt zur Seite und enthüllte einen auf Hochglanz polierten, schwarzen 57 er Pontiac Star Chief, dessen Chromteile im Licht der Leuchtstoffröhren an der Decke bläulich funkelten. Es war kein schnelles

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