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Code Freebird

Code Freebird

Titel: Code Freebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Seiten durch hohe Wälle begrenzt war. »Gleich sind wir da«, kündigte Rico an.
    Vor ihnen war eine einstöckige Baracke mit einem angrenzenden Parkplatz zu sehen. Ein Mannschaftswagen und mehrere Jeeps waren dort geparkt. Unter ihnen auch vier zivile Wagen. Rico stoppte gleich neben ihnen. »Gehen Sie dort rein«, sagte er und steckte sich eine Zigarette an. »Sie werden erwartet. Ich warte so lange auf Sie.«
    Levy tat, wie ihm geheißen, und näherte sich der Baracke. Beim Aussteigen erkannte er das Emblem einer springenden Forelle auf den Türen der Zivilfahrzeuge. Clearwater Securities.
    Als er den Raum betrat, wurde er von sechs vermummten Gestalten empfangen. Ihre Gesichter waren schwarz geschminkt, ihre Kampfanzüge trugen das Emblem der Forelle. Die Männer, durch die Bank groß und allem Anschein nach kräftig, überprüften die Funktionsweise ihrer Waffen. Das metallische Schnalzen der Verschlüsse kurzläufiger Schnellfeuerwaffen begleitete Levy bis hin zu einem Tresen, wo ihn ein Soldat empfing.
    »Mein Name ist Balthasar Levy. Ich bin mit Sergeant O’Brien verabredet.«
    Der Soldat prüfte Name und Uhrzeit in einem Buch, das aufgeschlagen auf dem Tresen lag. Levy blickte auf die Eintragungen. Der Name Clearwater tauchte immer wieder auf.
    »Levy, Balthasar, Zivilist«, antwortete der Soldat. »Bitte setzen Sie sich dort drüben hin, Sergeant O’Brien wird Ihnen gleich zur Verfügung stehen.« Er reichte ihm einen Ausweis mit einem blauen V für Visitor, den er sich ans Revers heften sollte.
    Levy tat es und setzte sich auf eine Bank, von wo aus er jenseits des Tresens in den angrenzenden Raum blicken konnte. Dort hingen zahlreiche Monitore, die Bilder aus verschiedenen Perspektiven ein und desselben Hauses zeigten.
    Die Einrichtung war karg, hier und da ein Stuhl, ein Tisch oder Schrank. Alles in einem mitgenommenen Zustand, so wie Wände und Türen, die von Geschosseinschlägen gezeichnet waren. In einem Raum lag jemand am Boden, Gesicht und Oberkörper zur Decke gewandt, neben ihm eine Waffe. Der Mann zeigte kein Lebenszeichen.
    Das gleißende Licht einer Blendgranate erhellte plötzlich den Raum, gefolgt von weißem Rauch, der die Szenerie schnell vernebelte. Kurz darauf ratterten Pistolen- und Gewehrsalven über die Lautsprecher, Kommandos wurden geschrien, und dünne Lichtstrahlen suchten ein Ziel.
    Die Aufmerksamkeit der sechs Clearwater-Leute war geweckt. Sie erhoben sich und schauten wie Levy durch die Tür auf die Monitore. Durch den sich zaghaft auflösenden Nebel huschten Gestalten, schwer bewaffnet und mit Helm und schusssicheren Westen ausgestattet. Immer wieder gellten ihre Kommandos durch die Lautsprecher. Ihre Vorgehensweise wiederholte sich von Raum zu Raum. Blendgranate, Kommandos, Gewehrsalven.
    Als sie den Raum mit dem am Boden liegenden Körper erreichten, schien alles seinen gewohnten Weg zu gehen.
    Levy erkannte einen Soldaten, wie er sich mit gezückter Waffe durch den Rauch bewegte und den am Boden liegenden Körper zwar wahrnahm, ihm aber weiter keine Aufmerksamkeit schenkte.
    Levy hörte es zuerst aus der Gruppe der Clearwater-Leute, dann streng und laut über die Lautsprecher. »Stopp!«
    Aus dem Hintergrund trat ein Mann ins Bild und rüffelte den Soldaten eindringlich. Die Clearwater-Leute schüttelten verständnislos den Kopf. Einer beschimpfte ihn gar als Anfänger.
    Auf dem Bildschirm sah Levy, wie die Szene unter Anleitung des Kommandierenden nachgestellt wurde. Sie wiederholte sich, bis zu dem Punkt, als der Soldat an dem totgeglaubten Körper vorbeiging. Doch jetzt legte er seine Waffe auf ihn an, trat ihm auffordernd an den Kopf, und als nichts weiter geschah, verpasste er ihm zwei Schüsse in die Brust und einen in den Kopf. Diese Vorgehensweise fand Zustimmung bei allen Anwesenden.
    »Death-Check«, sagte einer der Clearwater-Leute. »Zwei in die Brust, einen zur Sicherheit in den Kopf. Damit haltet ihr euch den Rücken frei. So einen Fehler will ich nachher bei uns nicht erleben.«
    Zustimmendes Raunen.
    Ein Kommando beendete die Übung. Die Clearwater-Leute griffen zu ihren Waffen und gingen hinaus.
    Ein Mann, der Kommandierende, öffnete die Tür der Baracke.
    »O’Brien«, sagte der Diensthabende und zeigte auf Levy, »Besuch für dich.«
    »Einen Moment«, antwortete er, steckte eine Münze in den Cola-Automaten, entnahm ihm die Dose und bedeutete Levy, ihm nach draußen zu folgen.
    Der Rest seiner Truppe saß im Gras und rauchte Zigaretten. Hinter der

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