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Codename Merlin - 3

Codename Merlin - 3

Titel: Codename Merlin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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als an dem Euren. Wohin auch immer Ihr geht, es sollte auf jeden Fall ein Ort sein, den er so bald nicht aufsuchen wird. Das trifft auf Emerald nicht gerade zu, und ich glaube, bald wird Gleiches auch für Corisande gelten. Damit bleiben also nur noch irgendwelche Ziele auf dem Festland. Und wenn wir sowieso auf das Festland müssen, dann wäre Zion das einzig logische Ziel.«
    »Ich weiß, ich weiß! Sie haben mir Ihre Argumentation schon oft genug erläutert.«
    Mahntayls Kiefer mahlten, als er erneut einen Blick zurück zu der Stadt warf, von der er gehofft hatte, sie würde bis zu seinem Lebensende ihm gehören. Und das ist die eigentliche Ursache des Problems, ging es Walkyr durch den Kopf. Mahntayl war nicht nur darüber erbost, dass ihm das Objekt seiner Begierde so unsanft aus den Händen gerissen wurde, nein, er war sich seiner Sache so sicher gewesen, dass er keinerlei Vorkehrungen für den Fall getroffen hatte, Charis könne den Kampf gegen dieses Bündnis, das die ›Vierer-Gruppe‹ so zusammengeschmiedet hatte, tatsächlich gewinnen.
    Und ich habe nicht die Absicht, ihm von den Vorbereitungen zu berichten, die ich sehr wohl getroffen habe, rief er sich erneut ins Gedächtnis zurück.
    »Nun, ich kann mir kaum jemanden vorstellen, den der Kanzler und der Großinquisitor im Augenblick lieber sehen würden als Euch«, sagte er stattdessen. »Den Beleg dafür, dass nicht der gesamte Adel von Charis Caylebs Ketzerei unterstützt, werden sie sehr willkommen heißen, und ich bin mir auch sicher, dass sie Eure Anstrengungen, Hanth so schnell wie möglich wieder zu befreien, durchaus unterstützen werden.«
    Erneut schnaubte Mahntayl, doch zugleich hellte sich seine Miene ein wenig auf. Trotz seiner streitsüchtigen Stimmung konnte auch er sich nicht gegen den Gedanken verschließen, die Schatzkammern des Tempels seien reichlich genug gefüllt, um ihn in dem Maße zu unterstützen, an das er sich mittlerweile gewöhnt hatte. Vorausgesetzt, natürlich, dass er für die Kirche eine hinreichend wertvolle Galionsfigur abgeben konnte.
    »Nun«, sagte er schließlich und wandte seiner ehemaligen Hauptstadt, die in der Ferne kleiner und kleiner wurde, mit einer gewissen Endgültigkeit den Rücken zu, »nichts von all dem kann ich etwas entgegensetzen. Und tatsächlich«, fuhr er mit der Miene eines Mannes fort, der sich etwas von der Seele zu reden hatte, »hätte ich schon sehr viel früher auf dich hören sollen.«
    Wenigstens das hast du verstanden, dachte Walkyr säuerlich.
    »Es ist niemals einfach, sich selbst dazu zu bringen, lediglich die eigenen Verluste zu vermindern«, sagte er dann laut. »Ich weiß das, und das gilt besonders für jemanden, der so lang und so hart gearbeitet hat, wie Ihr eben um Hanth gekämpft habt. Aber nun müsst Ihr Euch darauf besinnen, dass Ihr eines Tages zurückkehren werdet. Und vielleicht wollt Ihr auch über Folgendes nachdenken: Ich bin mir sicher, dass Ihr der erste charisianische Adelige sein werdet, der Zion erreicht − der erste Sohn dieses Landes, der sein Schwert in den Dienst von Mutter Kirche stellt. Wenn es schließlich so weit sein wird, sämtliche dieser verräterischen, gottlosen Adeligen zu ersetzen, die sich dafür entschieden haben, sich Cayleb und Staynair anzuschließen, dann ist es sehr wohl möglich, dass Ihr mit einem Mal der wichtigste aller denkbaren Kandidaten sein werdet. Und wenn das der Fall ist, dann wird Hanth nicht alles sein, was Ihr als Entschädigung für Eure Verluste und als redlich verdiente Belohnung für Eure Treue erhalten werdet.«
    Wieder nickte Mahntayl; er wirkte sehr ernst, und seine Miene verriet wahrhaft noble Entschlossenheit.
    »Sie haben Recht, Styv. Sie haben recht.« Er streckte den Arm aus und drückte seinem Gegenüber die Schulter. So blieb er einige Sekunden lang stehen, dann atmete er langsam und bedächtig aus.
    »Sie haben recht«, wiederholte er, »und ich werde es auch nicht vergessen. Wenn die Zeit jemals kommt, da ich in eine Position gelange, die es mir gestattet, Sie angemessen zu entlohnen, werde ich das auch tun, das verspreche ich Ihnen. Aber in der Zwischenzeit werde ich wohl unter Deck gehen. Irgendwie …« − er verzog die Lippen zu einem freudlosen Lächeln − »… kann ich den Ausblick von Deck im Moment nicht sonderlich genießen.« »Dieser gottverdammte Mistkerl! Keinerlei Mumm in den Knochen!«, fauchte Mylz Halcom, als er sah, wie die Segel der Südwind über den dunkelblauen Wellen der Bay immer

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