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Codename Merlin - 3

Codename Merlin - 3

Titel: Codename Merlin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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kommen?
    Bedauerlicherweise hatte das nun einmal nicht sein sollen, und so konnte Hektor sich nicht auf Prinzessin Irys verlassen, sondern musste sich mit seinem Namensvetter begnügen.
    »Pass gut auf!«, sagte er jetzt kühl und warf dem Jungen einen recht gestrengen Blick zu. »Es sind Männer gestorben, um dieses Schiff hier nach Hause zu bringen, Hektor. Vielleicht kannst du ja etwas aus dem Beispiel, das sie uns gegeben haben, lernen.«
    Angesichts dieser öffentlichen Rüge schoss dem jüngeren Hektor das Blut ins Gesicht. Mit einer gewissen Befriedigung nahm sein Vater sein Erröten zur Kenntnis, doch dann rief er sich wieder ins Gedächtnis zurück, dass es wahrscheinlich keine gute Idee war, das Kind, das eines Tages selbst auf seinem Thron sitzen und über dieses Fürstentum herrschen würde, öffentlich zu demütigen. Prinzen, die sich an derartige Dinge erinnerten, neigten dazu, das an ihren eigenen Untertanen auszulassen, und die Ergebnisse konnte man sich schon im Vorhinein ausmalen.
    Auch wenn die Chancen nicht allzu gut standen, dass dieser Kronprinz hier auch nur die Gelegenheit haben würde, irgendetwas in jener Art überhaupt zu tun. Und das hatte auch viel mit dem Schaden zu tun, den die angeschlagene Galeere genommen hatte, auf der Hektor hier stand.
    Er machte auf dem Absatz kehrt und blickte der Länge nach über das Deck des Schiffes hinweg. Dieses Schiff in den heimatlichen Hafen zu schaffen musste ein wahrer Albtraum gewesen sein. Selbst jetzt noch, obwohl die Lanze längst vor Anker lag, arbeiteten die Lenzpumpen mit aller Kraft. Die lange Heimreise vom Darcos-Sund, fast siebentausend Meilen, hatte diese Galeere nur im Kriechtempo hinter sich bringen können: ein Schiff, dessen Rumpf unter der Wasserlinie mindestens ein Dutzend Mal durchschlagen worden war und von dessen Besatzung die charisianische Artillerie mindestens ein Drittel abgeschlachtet hatte. Das war der Stoff, aus dem Legenden gemacht wurden. Hektor hatte nicht einmal versucht, die Einschläge oberhalb der Wasserlinie zu zählen, doch er hatte sich bereits fest vorgenommen, Captain Zhoel Harys eine Beförderung angedeihen zu lassen.
    Wenigstens sind ja für eine Beförderung jetzt wieder genügend Planstellen frei, nicht wahr?, ging es Hektor durch den Kopf, während er die dunklen Flecken an Deck der Lanze betrachtete; das Blut zahlloser Menschen war tief in das Holz eingezogen.
    »Also gut, Hektor«, sagte er. »Ich denke, wir können jetzt gehen. Du kommst sowieso schon zu spät zur Fechtstunde.« Einige Stunden später saßen Hektor, Admiral Tartarian, Sir Lyndahr Raimynd − Hektors Schatzmeister − und Graf Coris − der Leiter seiner Spionageabteilung − in einem kleinen Ratszimmer, von dessen Fenster aus man den Hafen einblicken konnte.
    »Wie viele ergibt das, Mein Prinz?«, fragte Graf Coris.
    »Neun«, antwortete Hektor deutlich harscher, als er eigentlich beabsichtigt hatte. »Neun«, wiederholte er dann in deutlich ruhigerem Ton. »Und ich bezweifle, dass wir noch viele weitere von denen sehen werden.«
    »Und laut der letzten Nachrichten, die uns vom Großherzog erreicht haben, hat es bislang noch keine der von Zebediahnern bemannten Galeeren nach Hause geschafft.«
    »Das ist mir nicht entgangen.«, gab Hektor zurück.
    Und es überrascht mich auch nicht sonderlich, dachte er. Allzu viele waren das ohnehin nicht − und was auch immer Tohmys sagen mag, ich wäre dennoch bereit zu wetten, dass seine geschätzten Captains sich fast ebenso rasch ergeben haben wie Sharleyans Chisholmer. Er verkniff sich ein spöttisches Schnauben. Schließlich lieben die mich ja fast genauso wie Sharleyan selbst.
    Eigentlich ist das ein wenig ungerecht, sinnierte er. Mehr als zwanzig Jahre waren vergangen, seit er den letzten Prinzen von Zebediah besiegt, abgesetzt und dann hatte hinrichten lassen. Und der war schon vor der Eroberung seines Reiches kein sonderlich guter Regent gewesen, auch mit seinem Kopf, wie selbst die hartgesottensten Patrioten von Zebediah eingestehen mussten. Hektor mochte vielleicht eine gewisse Skrupellosigkeit an den Tag gelegt haben, wenn es darum ging, potenziellen Widerstand auszumerzen und dafür zu sorgen, dass die gesamte bisherige Dynastie ein für alle Mal ausgerottet wurde, und er hatte sich auch gezwungen gesehen, seitdem an dem einen oder anderen allzu ehrgeizigen Adeligen ein Exempel zu statuieren. Doch wenigstens hatten die Zebediahner eine anständige Regierung erhalten, seit sie zu

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