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Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth

Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth

Titel: Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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gleichzeitig ausgeschaltet. Er machte sich wieder bereit, loszurennen …
    … aber das war nicht nötig. Er hatte alles beim erstenmal richtig angeschlossen.
    Die Videokameras funktionierten noch.
    Die Füllstation stand nicht unter Druck, daher ließ sich die Tür ohne Mühe bewegen. Er ging hinein und befand sich in einem erbsengrünen Halbdunkel, das vom Widerschein der Flutlichter von oben erhellt wurde.
    Die Leitröhren und Ventile waren in einer Reihe an der Wand angebracht, riesige Leitungskrümmer, ein Durcheinander aus Röhren, so unübersichtlich wie eine Krakenorgie.
    Auf dem Mars blieben Flüssigwasserstoff und -sauerstoff nur in geschlossenen Behältern flüssig, Blake mußte sie also für sein Vorhaben in den Röhren mischen. Sein kürzlich errungenes Bücherwissen über Leitungssysteme in Raumstationen reichte zwar nicht ganz bis zu Treibstoffmischleitungen, aber bei genauem Hinsehen ließen sich die nötigen Schlüsse leicht ziehen. Außerdem waren einige der Handräder rot lackiert.
    Er mußte seine ganze Kraft aufbieten, um die rotlackierten Räder zu drehen; offenbar wurden gerade diese Ventile nicht oft umgestellt. Dann drehte er sie zurück. Wieder draußen, wartete er im Türschatten ab, bis die Kamera in die andere Richtung sah … und kroch auf allen vieren zum Drahtverschlag am Umfüllventil. Wieder mußte er sich durch einen Zaun arbeiten, denn die Diebe, die vor ihm hier eingestiegen waren, hatten keinen Grund gehabt, ausgerechnet diesen Zaun zu durchtrennen. Als er drinnen war, drehte er ein Rad in diese, ein anderes in jene Richtung … sie ließen sich viel leichter bewegen. Er hatte schnell Erfolg. Als er seinen Helm gegen die Leitung hielt, hörte er, wie die Gase sich zischend mischten.
    Er kletterte durch das Loch im Zaun zurück und betrachtete das lose Koaxialkabel der Videokamera. Bei der niedrigen Schwerkraft war es keine Schwierigkeit, die rauhe Wand bis zum Dach hochzuklettern und sich dabei dicht genug unter der schwenkenden Kamera zu halten, so daß er unsichtbar blieb.
    Er hatte nicht die Absicht, seine Bombe mit dem fallenden Kabel auszulösen, während er noch am Gebäude direkt daneben hing. Er mußte es also bis auf wenige, dünne Fasern durchschneiden, die erst durchscheuern würden, wenn er weit genug entfernt war. Und bevor jemand auftauchte, der den Fehler bemerkte.
    Der Schnitt mußte sehr genau berechnet werden. Er benutzte sein schwarzes Messer. Dann schimmerten drei blanke Fasern in der Nacht.
    Er ließ sich an der Wand herab. Der Abstieg war alles andere als elegant, aber jetzt kannte er das Gelände und wußte, wo er sich ducken oder springen mußte. Jede halbwegs vernünftige Starlight-Sicherheitskamera hätte sein seltsames Ballettsolo zwischen den Schatten der Laster und Crummies aufgezeichnet.
     
    Auf dem Pult leuchtete ein einzelnes rotes Licht auf.
    »Er ist da!« schrie Yevgeny. »Welcher Abschnitt ist das? Schicken Sie sofort eine Wache hin.«
    »Immer mit der Ruhe, Yev, sie sind schon unterwegs. Er ist noch nicht drinnen, noch lange nicht. Wir erwischen ihn noch, während er durch den Zaun klettert.«
    Auf den Überwachungsschirmen waren zwei bewaffnete Wächter zu sehen, die mit langen Schritten auf die Ecke des äußeren Schutzzaunes zurannten.
    »Das hätte ich Ihnen vorher sagen können, daß er es dort versucht«, sagte der Sicherheitschef.
    »Ja? Wie kommen Sie ausgerechnet darauf?« donnerte Yevgeny.
    »Sie würden es wahrscheinlich Instinkt nennen.« Der Dicke fläzte sich in seinen Sessel und grinste. »Genau, Instinkt. Dazu noch meine jahrelange Erfah …«
    In diesem Augenblick erlosch einer der Videomonitore, und gleichzeitig verwandelte sich der Nachthimmel draußen vor den Fenstern in ein grellweißes Orange. Der Sicherheitschef war so gelassen, daß er beim Versuch, sich aufzurichten, rücklings aus dem Sessel kippte. Yevgeny sprang zu seiner Tasche mit dem Druckanzug, als sich die Doppelglasscheiben nach innen wölbten.
    Um ein Haar hätten die Druckwelle und das Beben die Druckschleuse des Gebäudes zerstört, aber sie hielt. Das gleiche galt für die Fenster, zum Glück für den Sicherheitschef und Yevgeny Rostov.
     
    Ein grellorangener Feuerball stieg wie ein japanisches Feuerwerk in den Nachthimmel über dem Wagenpark. Wie aus einem Springbrunnen wurde weißes Feuer hinterhergespien, eine riesige Fackel, die heller brannte als einst die Gasfackeln über den texanischen Ölfeldern.
    Blake saß im Schutz einer der großen

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