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Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth

Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth

Titel: Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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sagte Lydia. »Einige Fahrzeuge sind zu Bruch gegangen.«
    »Ja?«
    Blake sah, wie Khalid ihm hinter seiner Sichtscheibe einen wissenden Blick zuwarf. Blake räusperte sich. »Seltsamerweise scheint man zu glauben, ich hätte etwas damit zu tun.«
    Die Kabinentür an Blakes Seite sprang auf, und Khalid kletterte hinein. »Wissen Sie noch, wieviel Spaß wir damals im Sommer in Arizona hatten? Als wir uns die Gesichter mit schwarzer Schuhcreme eingeschmiert und so allerhand in die Luft gesprengt haben?«
    »Wir wollen Lydia nicht mit Geschichten aus unserer Schulzeit langweilen«, sagte Blake.
    »Ich langweile mich überhaupt nicht«, sagte sie.
    »Wir werden Ihnen die schauerlichen Einzelheiten später erzählen.« Blake war vor Verlegenheit rot geworden.
    Keiner der drei wußte noch etwas zu sagen. Lydia ließ die großen Turbinen aufheulen und legte den ersten Gang ein. Der Laster rollte an.
    Khalid hüstelte und sagte: »Ich wollte euch nicht unterbrechen …«
    »Ja, erzählen Sie doch weiter, Lydia«, begann Blake. »Was passierte an dem Abend, als …« Ihm gingen die Worte aus. Khalid sah ihn fragend an. »… als die marsianische Tafel gestohlen wurde.«
    Lydia warf Khalid einen Blick zu. »Ich sagte gerade, daß Dare und ich ineinander verliebt waren. Das konnte jeder sehen, nicht wahr, Khalid?«
    Er nickte verständnisvoll.
    Aber ihr entging nicht sein Zögern, seine Zurückhaltung. »Also gut, vielleicht auch nicht. Die Wahrheit ist, ich habe ihn immer mehr geliebt als er mich«, sagte sie. »Er war unabhängig, einsam, und ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, daß ich ihm bei all seinen Problemen nur wenig helfen konnte.« Sie wurde still und überlegte, was sie sagen wollte. »Und solange er mich wirklich gebraucht hat, habe ich das auch getan. Aber in der letzten Woche oder so, bevor er … ermordet wurde … war alles anders. Er begann, allen aus dem Weg zu gehen. Er war ständig gereizt. Ich dachte, es wäre meinetwegen. Wahrscheinlich, weil ich selber unsicher war. Wie auch immer, ich wußte, daß er bis spät abends arbeiten wollte – wie jeden Abend, seit dieser Schleimer Morland aufgetaucht war –, also bin ich noch einmal zu ihm ins Büro gegangen. Wahrscheinlich hatte ich so eine blöde Idee im Kopf, ich müßte ihm ein Ultimatum stellen. Als wenn einer von uns wirklich die Wahl hätte …«
    Diesmal schwieg sie länger. Inzwischen war der Luftdruck in der Kabine wieder normal, so daß sie ihre Sichtscheibe öffnen konnten. Als sie keine Anstalten machte, weiterzuerzählen, brach Blake schließlich das Schweigen. »Und was geschah dann?«
    »Dare wollte nicht mit mir sprechen. Er entschuldigte sich für sein Benehmen und sagte, er wollte später mit mir reden, aber im Augenblick ginge es nicht. Es ging um diesen Morland. Er hörte sich an, als stimmte etwas nicht mit ihm. Jedenfalls hat er mich praktisch rausgeschmissen.«
    »Und Sie sind gegangen?«
    »Klar, was hätte ich tun sollen? Ich habe meinen Anzug versiegelt und bin nach draußen gegangen. Eine Weile blieb ich in der Nähe des Rathauses, aber ich konnte Dare nirgendwo drinnen entdecken.« Sie sah Khalid an und hätte beinahe etwas gesagt, überlegte es sich aber noch anders. Wußte er, daß sie ihn in jener Nacht gesehen hatte?
    Lydia seufzte. »Ich bin dann also zum Shuttleport rausgegangen und habe im Pine eine Menge Bier getrunken. Ich war ungefähr eine halbe Stunde dort, als mir jemand die Neuigkeiten überbrachte.«
    »Erinnern Sie sich noch, was Dare Chin gegen Morland hatte?«
    »Nein, er wollte es mir nicht verraten.« Sie starrte hinaus auf die Dünen, die im schrägen Licht der untergehenden Sonne standen. »Ich konzentriere mich jetzt besser auf das Fahren.«
    Blake nickte. Das Geheul der Turbinen steigerte sich um eine weitere Oktave, und der Traktor machte einen Satz nach vorn.
    Khalid wandte sich nachdenklich an Blake. »Wissen Sie überhaupt nichts über diesen Morland?«
    »Kein bißchen. Nur das, was offiziell bekannt ist. Ich weiß nicht einmal, wie er aussieht.«
    »Eine ziemlich unansehnliche Erscheinung. Arrogant und linkisch. Stand auf das schnelle, teure Leben. Trank zuviel.«
    »Klingt ziemlich voreingenommen, Khalid.«
    »Sie sollten mich besser kennen. Ich habe nichts gegen etwas Alkohol von Zeit zu Zeit, auch wenn ich selbst nicht trinke. Morland dagegen war Alkoholiker. Und noch etwas, mein Freund …«
    »Ja?«
    »Ich bin nicht überzeugt, daß Morland der große Experte auf dem Gebiet der Kultur X

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