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Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth

Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth

Titel: Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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war. Er hat seine Rolle ziemlich großmäulig gespielt – und ein wirklich hübsches Spektakel inszeniert …«
    »Seine Rolle?«
    »Die Rolle des typischen Xenoarchäologen, der sich um die natürlichen Ressourcen des Planeten sorgt. Als ich jedoch spezielle Funde erwähnte – die nicht direkt mit der marsianischen Tafel zu tun hatten –, wurden seine Antworten sehr vage.«
    »Sie glauben, er war gar kein Archäologe?«
    »Das schon. Aber sein Interesse an der Kultur X war nur oberflächlicher Natur. So kam es mir zumindest vor.«
    »Vielleicht war es für ihn ein neues Gebiet?«
    »Schon möglich«, sagte Khalid. »Wissen Sie, wie er umgekommen ist?«
    »Sicher, das weiß doch jeder. Er wurde erschossen.«
    »Und zwar mit …?«
    »Einer Übungspistole, einer 22er.«
    »Wußten Sie auch, daß Morland damit angegeben hatte, er sei ein ausgezeichneter Pistolenschütze?«
    »Interessant. Weiß Ellen das?«
    »Unser Gespräch wurde unterbrochen …« Khalid hielt inne und wechselte abrupt das Thema. »Wie weit sind wir noch vom Zielgebiet entfernt?« fragte er Lydia.
    »Noch ungefähr 50 Kilometer«, sagte sie. »Sie können es hier auf dem Monitor ablesen.«
    »Sie ist schon seit zwei Tagen da draußen«, sagte Blake.
    »Es geht ihr bestimmt gut«, sagte Khalid.
    »Ich wünschte, ich wäre auch so ein Optimist wie Sie.«
    »Wenn sie das Bewußtsein wiedererlangt hat, geht es ihr auch gut.«
     
    Vielleicht ging es ihr tatsächlich gut. So schnell sollten sie das nicht erfahren.
    Blake und Khalid standen im Mondlicht auf dem Sattel zwischen den Lavazapfen. Der Wind hatte den ganzen Tag über nur schwach geweht. Man konnte Spartas Fußspuren in der Asche ebensogut erkennen wie die Vertiefung, in denen Rumpf und Flügel gelegen hatten.
    »Sie ist ziemlich erfinderisch«, sagte Khalid.
    »Und sie hat Glück«, sagte Blake.
    »Ich bin sicher, daß sie es schaffen wird.«
    Sie vermieden es, sich anzusehen, als sie zum Traktor zurückstapften. Lydia hatte die Turbinen laufen lassen.

TEIL
4
PROTTS LETZTER CHIP

14
    Mittag in Labyrinth City. Die Sonne stand hoch, und der Wind blies stark aus dem Westen.
    Der verlorengeglaubte Marsgleiter segelte elegant herein und setzte sanft auf der sandigen Landebahn auf. Er rollte ein paar Meter und blieb dann vor dem Hangar des Terraformingprojekts stehen. Wenige Augenblicke später war er von Bodenpersonal in Druckanzügen umschwärmt. Sparta deutete auf ihren Helm und schüttelte den Kopf, um anzuzeigen, daß sie keinerlei Funkverbindung hatte. Langsam öffneten sich die Außentore des Hangars, und die Leute zogen den Gleiter aus dem Wind.
    Als sie drinnen war, kletterte Sparta aus dem Cockpit und lief in großen Sprüngen durch den weitläufigen Hangar. Noch in der Schleuse der Einsatzzentrale riß sie ihre Sichtscheibe auf. »Khalid ist irgendwo mitten in der Wüste«, sagte sie zur überraschten Einsatzleiterin hinter der Barriere. »Wir müssen ihn sofort suchen – er ist schon seit mehr als drei Tagen dort draußen. Ich zeige Ihnen, wo er den Gleiter verlassen hat.«
    »Dr. Sayeed ist in Sicherheit, Inspektor«, antwortete die Einsatzleiterin und wurde etwas ruhiger. »Er ist von einem Marslaster aufgelesen worden, der auf dem Weg zum Pipelinekopf war. Er hat uns erzählt, was passiert ist.«
    »Er hat also Hilfe gefunden«, murmelte Sparta.
    »Die Besatzung des Lasters hat sofort nach Ihnen gesucht, mußte aber feststellen, daß sie bereits abgeflogen waren.«
    Sparta brauchte einen Augenblick, bis sie sich ganz von ihrem Helm befreit hatte. »Ich hatte wirklich nicht geglaubt, daß er es schafft.«
    »Sie haben genau das Richtige getan. Aber wenn jemand eine Medaille verdient hat, dann ist es Khalid. Auf jeden Fall werden wir eine riesige Party feiern, wenn er wieder hier ist.« Die Frau lächelte Sparta an. »Sie sind auch eingeladen.«
    »Danke. Ich komme gern.«
    Die Beamtin hatte Sparta aufmerksam betrachtet. »Wir haben schon von Ihrem Glück gehört, Inspektor Troy. Was Sie getan haben, hätten die meisten von uns für schlicht unmöglich gehalten – mehr als 2 000 Kilometer ohne Holo, Funkverbindung und sogar ohne Kompaß – und dabei hatten Sie diese Dinger noch nicht einmal unter normalen Umständen geflogen.«
    Sparta zuckte mit den Schultern. »Mit Maschinen habe ich den Dreh raus«, sagte sie mit rauher Stimme.
    »Dreh nennen Sie das! Und beim Navigieren offenbar auch.«
    »Nein, ich habe einfach ein gutes Gedächtnis. Ich habe die Marskarten zwei Wochen lang

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