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Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Titel: Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Ausweg.«
    »Wie willst du das wissen?«
    Er flüsterte erregt auf sie ein, als wollte er sie für eine Verschwörung gewinnen. »Ich behaupte ja gar nicht, daß hier keine unglaublich weit entwickelte Technologie am Werk ist. Vielleicht ist es eine außerirdische Technologie. Vielleicht auch nicht. Vielleicht handelt es sich um etwas viel weniger Geheimnisvolles.«
    Ihre Überraschung war so groß, daß ihr Lachen diesmal beinahe fröhlich klang. »Willkommen im Disney-Kosmos. Zur Welt der Außerirdischen bitte hier entlang.«
    »Und warum nicht?« Seine Stimme hörte sich so belegt an, so emotionsgeladen, daß einem angst und bange werden konnte. »Es geht um irgendeine gewaltige Auseinandersetzung, um irgendeinen Machtkampf – Forster, der für die Raumkontrollbehörde arbeitet, Mays …«
    »Nemo.«
    »Er ist nicht Niemand, ganz gleich, wie wir ihn nennen.«
    »Nach allem, was er getan hat, hätten wir ihn töten sollen.« Sie meinte es ernst. »Er hatte den Tod verdient.«
    »Hätte ich es tun sollen?«
    »Nein. Das sagst du nur wegen mir. Was ich für ihn getan habe, war ganz allein meine Sache, Bill. Das kannst du nicht wieder geraderücken.« Dann wurde es still, und ich habe ganz ehrlich versucht, nicht zu lauschen. Trotzdem hörte ich, wie sie zu ihm sagte: »Ich erwarte nicht, daß du mich nach Hause bringst. Aber wenn du es schaffst, liebe ich dich um so mehr.«
    In diesem Augenblick rief Walsh mich auf das Steuerdeck, und die willkommene Unterbrechung ersparte mir weitere Intimitäten der beiden …
    Hawkins’ Verschwörungstheorien beschränkten sich nicht auf Gespräche mit Marianne. Auch anderen gegenüber machte er Andeutungen. Als wir uns jetzt trafen, um über unsere Zukunft zu sprechen, war der Zeitpunkt gekommen, sich mit seiner extremen Form der Verweigerung auseinanderzusetzen.
    »Mr. Hawkins, Ihrer Ansicht nach sind wir Opfer einer Farce, die aus unbekannten Gründen vielleicht von mir, vielleicht auch von den Amaltheanern in Szene gesetzt wurde.«
    »Was? Wie kommen Sie denn darauf?« Sind es immer nur junge Menschen, denen eine solch exquisite Mischung aus Ärger und Schuldbewußtsein gelingt?
    »Jetzt haben Sie die Gelegenheit, die Wahrheit zu erfahren. Auf der Oberfläche dieses Planeten können wir vollkommen unbeaufsichtigt sämtliche Untersuchungen durchführen, zu denen wir in der Lage sind. Ich garantiere Ihnen völlige Freizügigkeit.«
    Er wankte sichtlich und fuhr sich mit der Hand durch sein dünnes, blondes Haar, schien dann aber gefaßt. »Wie können wir so tun, als hätten wir freie Hand, wenn alles danach aussieht, daß wir auf die Hilfe der Außerirdischen angewiesen sind?«
    Und so ging es noch einige Minuten hin und her. Am Ende ließ Hawkins sich überreden. Die natürliche Neugier des Wissenschaftlers ging ihm nicht völlig ab – die Aussicht, persönlich Zeuge einer Umwandlung werden zu können, die ihren Höhepunkt, wie ich vermutet hatte, in der Beschriftung der marsianischen Platte fand, jenes glitzernden Bruchstücks, dessen Bedeutung er, wenn ich so sagen darf, zu meinen Knien erlernt hatte. Das reizte ihn gewaltig.
    Marianne Mitchell sagte die ganze Zeit überhaupt nichts. Ihr Gesichtsausdruck war der einer Sphinx.
     
    Am nächsten Morgen meldeten wir uns bei Thowintha über die offenen Kanäle und erklärten unser Vorhaben mit Hilfe des Übersetzungsgeräts. Einige Stunden später kam eine Antwort – von Inspektor Troy. »Wir sind mit Ihrem Vorhaben in jedem Punkt einverstanden, Professor. Hier sind die günstigsten Daten für Ihre Landung …«
    Obwohl sie uns genaue Instruktionen mit den entsprechenden Koordinaten übermittelte, fanden einige von uns ihr Interesse eher beiläufig.
    Kurz darauf wurde die Ventris, die die halb lebendigen Maschinen von ihren Tanks befreit hatten, in eine äquatoriale Umlaufbahn entlassen und begann ihren sanften Abstieg in die dichte Kohlendioxidatmosphäre des urzeitlichen Mars.
    Unser Ziel war der Strand einer Meereswüste, deren Umrisse sich stündlich ausweiteten. Immer noch strömten Flutwellen schlammigen Wassers hinein, die sich auf ihrem Weg von den Hochebenen, wo die nächsten Eispartikel eingeschlagen waren, breite Kanäle durch Sand und Gestein fraßen.
    Der Schlepper ging auf einer günstig gelegenen Felskuppe in einem Chaos aus Rauch, Feuer und Sand nieder – er landete mit seinem Hinterteil zuerst auf zweien seiner drei Beine, um dann in einer Art kontrolliertem Absturz nach vorne zu kippen, bis er auf seinem

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