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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Nur ein verwischtes Huschen, aber er wusste, was das bedeutete, wirbelte herum und sah die Tür einer Vorratskammer wuchtig aufschwingen. Eine dunkelhaarige Frau mit einer Pistole in der Hand sprang heraus, zielte auf ihn.
    Victor reagierte schneller, schoss zuerst, zweimal, und traf genau ins Zentrum. Der Einschlag riss sie von den Beinen und schleuderte sie zurück in die Kammer, aus der sie gekommen war.
    Sofort war er bei ihr, sah, dass sie auf dem Rücken gelandet war. Sie lebte noch, doch waren die Augen geschlossen. Rund um die Brandlöcher in ihrer Bluse hatten sich kreisförmige Blutflecken gebildet. Sie keuchte. Ein Lungenflügel war
kollabiert. Die Waffe lag direkt neben ihr, aber sie machte keine Anstalten, danach zu greifen. Sie hatte zu große Angst.
    Da fiel Victors Schatten auf sie, und sie hob den Blick. Sie war verblüffend attraktiv, Ende zwanzig. In ihrem zierlichen Gesicht war Schmerz, in ihren stechenden Augen Todesangst zu erkennen. Sie starrte ihn flehend an,Tränen rannen ihr über die Wangen, Lippen, die er gerne geküsst hätte, formten tonlose Worte. Nicht mehr genügend Luft in den Lungen, um zu sprechen, um zu betteln. Oder um ihm etwas Hilfreiches zu verraten. Er verharrte einen Augenblick und überlegte, was eine Frau wie sie wohl in dieses Geschäft verschlagen haben mochte. Aber wie auch immer, sie würde gleich ein deprimierendes Ende finden. Ihr Kopf baumelte träge von einer Seite zur anderen.
    Die rauchende Patronenhülse fiel klirrend auf die Bodenfliesen.
    Er durchsuchte sie. Wie die anderen hatte auch sie kein Portemonnaie dabei, keine Papiere, nichts dergleichen. Das war eindeutig eine schlaue Auftragskillertruppe, auch wenn sie so dämlich gewesen waren, diesen Auftrag anzunehmen. Dann musste Victor eben bei einem der Verbliebenen noch etwas finden, was ihm weiterhelfen konnte. Mit der Frage, was wäre, wenn nicht, wollte er sich gar nicht erst beschäftigen.
    Er ließ die Beretta fallen und griff nach der Pistole der Toten. Eine gute Waffe, eine Heckler & Koch USP in der Kompaktversion, Kaliber 45, mit einem kurzen, dicken Schalldämpfer. Er holte das achtschüssige Magazin heraus, sah die präzisionsgefertigten Hohlspitzgeschosse und rammte das Magazin zurück in den Schaft. Eine Mörderin, die offensichtlich Wert auf gutes Handwerkszeug legte. Na ja, jetzt nicht mehr.
    Er schnappte sich noch ein Ersatzmagazin aus ihrer Jackentasche, dann lief er zum Hinterausgang hinaus in die schmale Gasse, geduckt, Blick nach links, Blick nach rechts. Die HK begleitete jeden seiner Blicke. Niemand. Er steckte die Pistole in den Hosenbund und ging in Richtung Hauptstraße. Endlich
mal eine vernünftige Waffe. Attentäter hatten manchmal einen fürchterlichen Geschmack.
    Mit der Frau hatte er insgesamt fünf erledigt.
    Blieben noch zwei.
     
    Vor dem Hotel hatte sich eine große Menschenmenge versammelt. Gäste und Angestellte waren gleichermaßen geschockt, überwältigt und verängstigt und suchten gemeinsam nach Trost. Nur eine Handvoll Menschen wusste wirklich genau, wie es dort oben im Flur des dritten Stockwerks aussah, aber die Gerüchte von Blut und Leichen hatten sich schnell verbreitet. Ein einzelner Polizist tat sein Möglichstes, um die Menge zurückzudrängen. Ständig kamen neue Passanten hinzu und wollten wissen, was los war.
    Victor verließ die Seitengasse und mischte sich unter die Menge. Sooft es ging, bewegte er sich seitwärts, um etwaigen Scharfschützen kein allzu leichtes Ziel zu bieten. Es war zwar unwahrscheinlich, dass jemand einen solchen Schuss riskierte, aber sein Leben würde er nicht darauf wetten. Dann entdeckte er den blauen Van. Er stand ungefähr fünfzig Meter entfernt neben einer Telefonzelle am Straßenrand. Victor sah nur die Hecktüren, aber nicht, ob jemand am Steuer saß.
    Wenn der Van noch da war, dann bestand eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass mindestens ein Attentäter immer noch irgendwo unterwegs war. Victor kam näher und sah die Auspuffgase. Gut. Dann saß also jemand im Wagen, während der Motor im Leerlauf lief. Victor wusste, dass er in dem ganzen Durcheinander bis direkt neben den Van gelangen konnte, bevor der Fahrer etwas von seiner Anwesenheit ahnte. Er wollte gerade die Straße überqueren, da blieb er wie angewurzelt stehen.
    Auf der anderen Straßenseite, direkt gegenüber dem Hotel, hastete ein stämmiger Kerl die Eingangstreppe eines weiß getünchten Wohnblocks herunter. Er hatte sich eine große schwarze Sporttasche über die

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