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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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bis ein leeres Klick ertönte. Jetzt wusste der Angreifer, dass Victor keine Munition mehr
hatte. Das war das Startsignal, jetzt würde er seine Chance beim Schopf packen.
    Victor ließ die leere Waffe fallen, nahm das Deospray in die linke Hand und ergriff mit der rechten die Beretta. Dann sprang er auf und schleuderte die Spraydose knapp unterhalb des Türrahmens nach draußen, gerade, als der Lauf der MP sich um die Ecke schob.
    Er gab drei Schüsse aus der Beretta ab.
    Der letzte traf, und die Spraydose explodierte in der Luft.
    Noch bevor er den Schrei hörte, stürmte Victor los, jagte geduckt nach draußen, obwohl sein Gegner in höchster Panik das Feuer eröffnete.
    Doch die Kugeln flogen alle weit über seinen Kopf hinweg. Der Kerl stolperte rückwärts, sank gegen die Wand, die ihn als Einziges noch auf den Beinen hielt. Die MP immer noch in Schulterhöhe, so ballerte er wild und verzweifelt durch die Gegend.
    Aus seinem verbrannten Gesicht und seinen Augen ragten zahlreiche zierliche Metallsplitter hervor. Seine Haare standen in Flammen.
    Die Maschinenpistole klickte leer, und für einen kurzen Moment stellte der Mann sein Stöhnen ein. Sein Atem wurde schneller, abgehackter. Mit blinden Augen suchte er das Zimmer ab, die Waffe immer noch zu einer letzten, jämmerlichen Verteidigungspose erhoben. Es roch nach gegrilltem Schweinefleisch.
    Victor erhob sich, richtete die Beretta auf den Brustkorb des Mannes und jagte ihm zwei Kugeln ins Herz.

Kapitel 5
08:38 MEZ
    Mit schnellen Schritten ging Victor durch das Hotel, die Hand mit der Beretta unter dem Jackett verborgen. Die leere FN steckte in seiner Tasche. Schon am ersten Abend hatte er sich die Grundrisse des Hotels sorgfältig eingeprägt, und so arbeitete er sich jetzt zielsicher durch die Flure im Erdgeschoss, bis er vor einer Tür landete mit der Aufschrift: Nur für Personal .
    Überall im Erdgeschoss waren die lauten, entsetzten Stimmen von Polizisten zu hören. Das waren vermutlich Streifenbeamte, die durch den Notruf alarmiert worden waren. Verstärkung war mit Sicherheit bereits unterwegs. Wenn Victor sich nicht schnell aus dem Staub machte, dann würde das Hotel abgeriegelt werden, genau wie die gesamte Straße und vermutlich sogar der ganze Häuserblock. Aber bis es so weit war, wollte Victor eigentlich schon längst über alle Berge sein.
    Er holte die Beretta unter seinem Jackett hervor und stieß mit der linken Hand die Küchentür auf. Obwohl er seine Fingerspitzen mit Silikonlösung behandelt hatte, benutzte er nur die Knöchel, aus reiner Gewohnheit.
    In der Küche war es erstaunlich kühl. Die Hintertür stand sperrangelweit offen, vermutlich durch die Flucht verängstigter Gäste und Angestellter. Eine erfrischende Brise war zu spüren. Erst jetzt stellte Victor fest, dass er schwitzte. Kein Küchenpersonal war zu sehen. Alle hatten sie weise die Flucht angetreten. Victor sog den frischen Frühstücksduft ein. Eier verbrannten in den Pfannen auf dem Herd. Brot und Croissants in den Backöfen.
    Er atmete tief ein und aus, um seinen Puls möglichst niedrig zu halten, und packte die Beretta mit beiden Händen, während er sich langsam vorantastete. Der Raum war sehr groß und besaß durch die vielen Regale mit Küchengeräten und die Vorratsschränke
zahlreiche blinde Stellen. Er ließ die Augen ununterbrochen wandern, während er sich Zentimeter für Zentimeter der Tür näherte, im vollen Bewusstsein, dass noch drei Attentäter am Leben waren. Er musste davon ausgehen, dass er weiterhin auf der Abschussliste stand, ob nun mit Anführer oder ohne. Und wenn das so war, dann war dieser Ausgang bewacht.
    Er ging auf die Tür zu, hielt sich immer in der Nähe von Schränken und Arbeitsflächen, um schnell Deckung zu finden, falls irgendjemand von draußen hereingestürmt kommen sollte. Eine rasch näher kommende Sirene zwang ihn zu einer etwas schnelleren Gangart, aber trotzdem war er sich der drohenden Gefahr bewusst und bewegte sich nur langsam und kontrolliert vorwärts.
    Wenn da draußen in der Gasse noch ein Attentäter lauerte und die Tür anvisierte, dann brauchte Victor, wenn er eine Chance haben wollte, lebend hier herauszukommen, unbedingt das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Jede Hast würde es seinen Widersachern nur leichter machen. Heute bekamen sie ihr Geld jedenfalls nicht geschenkt.
    Er machte noch einen Schritt, dann blieb er stehen.
    Etwas hatte sich bewegt.
    Eine Spiegelung in dem Edelstahlschrank zu seiner Linken.

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