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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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und platzierte das Knie auf der Höhe von Reeds Brustbein.
    Victor tauchte ins Wasser ein, ertrug den Schmerz. Das Wasser dämpfte zwar die Landung, doch das steinige Flussbett sorgte für einen umso abrupteren Aufprall. Diese Kraft wurde durch Victors Knie direkt auf Reeds Solarplexus geleitet.
    Als Reeds Zwerchfell kollabierte und die Luft aus seinen
Lungen gepresst wurde, stieß er einen lauten Schrei aus. Im selben Augenblick wich sämtliche Kraft aus seinem Körper.
    Victor reagierte sofort. Er hob den linken Arm aus dem Wasser und stieß die Messerspitze, die immer noch aus seinem Unterarm ragte, in Reeds ungeschützten Hals. Die zweieinhalb Zentimeter lange Spitze verschwand vollständig im Fleisch des Engländers.
    Reed riss die Augen weit auf.
    Victor, den Kopf immer noch unter Wasser, drehte die Klinge hin und her, brüllte angesichts der Schmerzen in seinem Arm, während er den Hals seines Widersachers zerfetzte. Reed röchelte. Da traf die Klinge auf einen Widerstand. Die dicken Wände der Halsschlagader.
    Reed warf sich zur Seite, drückte die Hände an den Hals, doch es war zu spät.
    Ein Blutschwall ergoss sich aus der Wunde.
    Victors wässeriger Himmel färbte sich rot. Reed sank in den Fluss, wurde vom Wasser überspült.
    Victor stemmte sich irgendwie in die Höhe und saugte kostbare Luft in die Lungen. Mühsam kam er auf die Beine, hielt seinen durchstochenen Arm fest. Reed trieb vor seinen Augen im Wasser. Die dunkelrote Wolke, die ihn umgab, wurde schnell größer. Beide Hände fest an den Hals gedrückt, so versuchte er verzweifelt, den Blutstrom zu stoppen und das Unmögliche zu schaffen … nämlich, am Leben zu bleiben.
    Victor achtete nicht auf ihn. Das Messer steckte bis zum Schaft in seinem Arm, und zu beiden Seiten, überall, floss Blut heraus.
    Nur mithilfe der rechten Hand zog Victor seinen Gürtel aus der Hose und wickelte ihn, so fest es nur ging, um den linken Bizeps. Dann drückte er den Metalldorn der Schnalle mit aller Macht in das Leder, um ein neues, passendes Loch zu stanzen.
    Das Messer herauszuziehen wäre Selbstmord gewesen, also ließ er es an Ort und Stelle. Der Gürtel brachte schon eine gewisse
Erleichterung, wenn auch nur vorübergehend. So, wie er blutete, waren vermutlich die meisten, wenn nicht alle wichtigen Gefäße ernsthaft verletzt. Bei seinem Gewicht und mit dem Gürtel als einziger Gegenmaßnahme, blieb ihm schätzungsweise keine halbe Stunde mehr, dann war er verblutet. Und in fünfzehn, maximal zwanzig Minuten, wenn er Glück hatte, war er wahrscheinlich nicht mehr in der Lage zu gehen.
    Reed stieß ein heiseres Krächzen aus, und aus seinem Mund blubberte Blut. Er war weiß im Gesicht, ein starker Kontrast zu dem fast schon schwarzen Blut auf seiner Haut. Aus reglosen Augen starrte er zu Victor herüber. Keine Angst lag in seinem Blick, kein Hass, lediglich kühle Akzeptanz seines Schicksals. Victor fragte sich, was in seinen eigenen Augen wohl zu lesen sein würde, wenn es schließlich so weit war. Zum letzten Mal wandte er sich von Reed ab und dachte an Rebecca.
    Er watete mit unsicheren Schritten durch das Wasser und zum Ufer hinauf, arbeitete sich durch den Baumbestand, folgte der Schneise, die der Jeep geschlagen hatte, bis er den Pick-up der Russen am Straßenrand entdeckte. Er taumelte darauf zu. Der Schlüssel steckte noch.
    Auf dem Weg in die Stadt ging sein Blick ständig zwischen der Uhr am Armaturenbrett und der Straße hin und her. Am liebsten wäre er weit weggefahren, wenn irgend möglich sogar in ein anderes Land, bevor er ein Krankenhaus ansteuerte. Aber dafür reichte die Zeit nicht. Er wäre einfach am Steuer verblutet.
    Also fuhr er in die Stadt, während seine Augenlider schwerer und schwerer wurden und er sich kälter und kälter fühlte. Gähnend hielt er schließlich vor einem Krankenhaus in Tanga an. Er merkte noch, wie er einen Fuß vor den anderen setzte und in die Notaufnahme stolperte. Dann ertönte ein Aufschrei.
    Eine Krankenschwester nahm ihn am Arm und zog ihn einen Flur entlang. Er sank immer wieder in die Knie, versuchte verzweifelt, mit ihr Schritt zu halten. Sie schrie irgendetwas und stellte ihm Fragen. Er verstand kein Wort. Dann hörte er englische
Worte und schaffte es irgendwie, seinen Mund zu benutzen und so laut er nur konnte seine Blutgruppe zu brüllen. Um ein Haar wäre er danach zu Boden gestürzt, doch unsichtbare Hände fingen ihn auf und zogen ihn wieder auf die Beine. Seine Augen versagten ihren Dienst,

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