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Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók

Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók

Titel: Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnaldur Indriðason
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Sie nichts davon wüssten.«
    »Tut mir leid, aber wie ich sagte, ich kann mich nicht an Sie erinnern«, sagte Färber. »Sie müssen entschuldigen. Gegen Ende des Kriegs und danach ging hier in der Stadt alles drunter und drüber, das können Sie sich bestimmt vorstellen. Alle möglichen Leute haben nach allen möglichen Dingen gesucht.«
    »Zuletzt hatte meines Wissens ein Mann namens Erich von Orlepp das Buch in seinem Besitz. Sie kennen ihn doch?« »Selbstverständlich. Alle im Kunsthandel kennen von Orlepp. Ist er nicht zum Schluss nach Südamerika gegangen?«
    »Ja, dorthin ist er geflohen«, sagte der Professor.
    »Ich habe ihn seit Kriegsende nicht mehr gesehen«, erklärte Färber.
    »Er hat sich aber erst abgesetzt, nachdem er unschätzbare Kunstobjekte zu Geld gemacht hatte, die ihm, wie soll man es ausdrücken, während des Krieges zugefallen waren. Eines davon war das Buch, nach dem wir suchen, der Codex Regius mit den Edda-Liedern. Soweit wir wissen, hatten Sie geschäftliche Kontakte zu ihm.«
    »Hat Victor Berg Ihnen das gesagt?«
    Der Professor nickte.
    »Ich hatte keine geschäftlichen Verbindungen zu ihm«, sagte Färber. »Wie gesagt, jeder kannte von Orlepp, er war Sammler und handelte mit Kunstgegenständen. Victor Berg hat ihn ebenfalls gekannt.«
    In seiner Stimme schwang ein rechtfertigender Ton mit; es hatte den Anschein, als wolle er keine zu enge Verbindung zu von Orlepp zugeben, als sei es anrüchig oder gar kriminell gewesen, geschäftliche Kontakte zu ihm gehabt zu haben.
    »Hat er Ihnen den Codex Regius zum Kauf angeboten?«, fragte der Professor.
    »Ich habe es mir zur Regel gemacht, meine geschäftlichen Transaktionen mit niemandem zu diskutieren – und schon gar nicht mit Leuten, die ich nie zuvor getroffen habe und überhaupt nicht kenne. Ich möchte ja nicht unhöflich sein, aber ich bin mir sicher, dass ich Ihnen nicht weiterhelfen kann. Klaus wird Sie zur Tür begleiten. Auf Wiedersehen.«
    Für Färber war das Treffen offensichtlich beendet.
    »Wir brauchen Ihre Hilfe«, sagte der Professor und machte keine Anstalten zu gehen.
    »Weshalb kommen Sie dann hier in mein Haus und beleidigen mich?«, erwiderte Färber scharf. »Ich handele nicht mit gestohlenen Objekten.«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich etwas Beleidigendes gesagt habe, das war keineswegs meine Absicht. Wir sind von weit her gekommen wegen dieses Buchs, und wir möchten nur eines wissen, nämlich ob Sie das Buch hier in Berlin gesehen haben. Mehr nicht.«
    »Ich habe es nicht gesehen«, sagte Färber.
    Der Diener tauchte hinter seinem Herrn auf.
    »Begleite die Herren hinaus«, sagte Färber.
    »Ich habe nicht gesagt, dass der Codex Regius gestohlen wurde«, sagte der Professor.
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Als ich den Codex Regius erwähnte, haben Sie gesagt, Sie würden nicht mit gestohlenen Objekten handeln. Ich habe aber nie erwähnt, dass der Codex Regius gestohlen worden ist, sondern nur gesagt, dass er im Krieg wahrscheinlich hierher gebracht worden ist. Ich könnte allerdings angedeutet haben, dass von Orlepp gestohlene Objekte zu Geld gemacht hat.«
    Färbers Blicke wanderten zwischen uns hin und her. Diener Klaus war bereit, uns hinauszubegleiten, aber der Professor hatte keine Eile.
    »Ich würde nicht zögern, unverzüglich die Polizei einzuschalten, wenn ich nur den leisesten Verdacht hätte, dass sich das Buch hier befindet«, sagte der Professor.
    »Die Polizei?«
    »Das Buch wurde seinerzeit gestohlen, insofern haben Sie Recht, es ist gestohlene Ware. Wer es hat, ist ein Hehler. Ich hoffe, dass ich die Polizei nicht einzuschalten brauche.«
    Der Professor brachte diesen Satz so kalt und drohend vor, dass selbst mir ganz anders wurde. Ich hatte keine Ahnung, ob das, was er sagte, stimmte, aber ich sah, dass Färber unschlüssig war. Auf so einen Überfall auf sein Haus und sein Privatleben war er nicht gefasst gewesen.
    »Was hat Victor Berg genau gesagt?«, fragte er.
    »Nichts«, sagte der Professor. »Er hat nicht mehr lange zu leben.«
    »Es hat ganz den Anschein, als wären Sie mit vorgefassten Meinungen über mich und das, womit ich mich beschäftige, hierhergekommen.«
    »Das ist nicht korrekt«, entgegnete der Professor. »Ich weiß nichts über Sie. Aber Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass es uns ernst ist.«
    »Sie haben seine Tochter Katharina Berg getroffen?«
    »Ja.«
    »Eine liebenswürdige Frau.«
    »Ja.«
    »Wegen Dingen, die sich bei Kriegsende zugetragen haben, geht

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