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Coins - Die Spur des Zorns

Coins - Die Spur des Zorns

Titel: Coins - Die Spur des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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muss dein Problem gelöst sein.“
    „Was soll der Scheiß?“ Kustow schüttelte erbost den Kopf. „Was für ein Problem soll ich haben?“
    „Noch ‘nen Bier?“ Kreuzer hatte sich auf der anderen Seite des Tresens aufgebaut. Es war offensichtlich, dass weniger das Wohlergehen der Gäste, als vielmehr seine Neugier ihn hierzu veranlasst hatte. Da bahnte sich Wichtiges an, das war unübersehbar! Zu gern hätte er gewusst, was der Fremde im Ärmel hatte. Bot sich da möglicherweise eine weitere Geschäftsgelegenheit?
    „Jetzt nicht, Kreuzer!“
    Der Wirt hob bedauernd die Schultern. Dann machte er sich widerwillig auf den Weg in seine Ecke. Pohl grinste still in sich hinein. Wenn Kustow den Wirt ‚Kreuzer‘, nicht ‚Jupp‘ nannte, hatte er verdammt schlechte Laune. Und verdammt schlechte Laune hatte er stets dann, wenn er sich einer Sache nicht gewachsen fühlte. Darüber vermochte auch die trotzige Miene des Russen nicht hinweg zu täuschen, als er Pohl provozierend ansah. „Also – was für ein Problem soll ich haben?“
    „Meinst du, ich hätte kein Hirn im Schädel, keine Augen im Kopf? Deine Truppe wird mit beängstigender Geschwindigkeit kleiner. Da liegt es doch nahe, dass du dir in Kürze ebenfalls die Radieschen von unten ansiehst, sollte es dir nicht bald gelingen, dieses Problem zu lösen!“
    „Verdammte Scheiße, von welchem Problem redest du?“
    „Den Killer endlich ausfindig zu machen und in die ewigen Jagdgründe zu schicken, bevor er das mit dir tut!“
    Kustow starrte Pohl erschrocken an. Nun war offenkundig, dass der Fremde mehr wusste, als dem Russen recht sein konnte. Wie sollte er reagieren? „Welcher Killer?“ Er wusste, dass das eine wenig hilfreiche Gegenfrage war, ihm das Gespräch zunehmend entglitt, aber Besseres wollte ihm unter den gegebenen Umständen nicht einfallen.
    „Halt‘ mich nicht für dämlich! Du brauchst doch nur in der Zeitung zu lesen, wie sehr euch der Münzenmörder auf den Fersen ist. Da Mecit und Kevin geschäftlich unterwegs sind, wie du so schön sagtest, würde ich an deiner Stelle schon ‘mal mit dem Bestatter meines Vertrauens die Kosten aushandeln. Es sei denn, du kommst ihm zuvor. Den Killer mein‘ ich, nicht den Bestatter!“
    Kustow war bei Pohls zynischem Vortrag bewusst geworden, dass weiteres Leugnen kaum hilfreich war. Der Fremde war im Bilde, zumindest so weit, wie die Medien dies durch ihre Berichterstattung ermöglicht hatten. Aber konnte der Typ ihm etwas anhaben? Selbst die Bullen hatten dies nicht vermocht! Also galt es zunächst einmal herauszufinden, was der Fremde im Schilde führte. Dann sähe er weiter. „Und dabei, glaubst du, kannst du mir helfen?“
    „Bei dem Gespräch mit dem Bestatter?“ Pohl grinste schelmisch.
    „Arsch! Ich mein‘, den angeblichen Killer auszuschalten …“
    Kustow verzichtete spontan darauf, den Gedanken zu Ende zu spinnen, als er Pohls energisches Kopfschütteln sah. „So weit sind wir noch lange nicht, Russe. Aber ich könnte dir vielleicht einen Tipp geben. Es hängt dann von dir ab, was du daraus machst.“
    „Einen Tipp? Warum solltest du mir einen Tipp geben?“
    „Ich sagte es doch eben: Ich will sicher gehen, dass du noch lebst, sollte es zu dem Geschäft zwischen uns kommen.“
    „Du meinst die Zigaretten?“
    „Sag‘ mal, bist du so dämlich? Dafür wäre ich noch nicht einmal hierher gekommen. Das war doch telefonisch längst geklärt.“
    „Ein großes Geschäft? Größer als der Zigarettendeal?“
    „Wesentlich größer.“
    „Und du sagst mir nicht, worum es geht?“
    „Auf gar keinen Fall.“
    Hinter Kustows Stirn arbeitete es mit ungewohnter Heftigkeit. Pohl spürte, dass die nächsten Sekunden darüber entschieden, ob seine Strategie aufginge. Äußerlich betont gelangweilt beobachtete er das Mienenspiel des Russen, doch innerlich wuchs die Anspannung bis zum Zerreißen.
    „Was für einen Tipp gibst du mir?“ Kustow sah mit einem Male recht entspannt aus. Er schien zu einem nach seinem Empfinden günstigen Resultat gekommen zu sein. Das war aus Pohls Sicht durchaus wünschenswert, allerdings war ihm bewusst, dass der alles entscheidende Schritt erst bevorstand. Er durfte ihn nicht versieben!
    „Hast du mal darüber nachgedacht, woher der Killer seine Informationen bezieht?“
    „Welche Informationen?“
    „Mann, verarsch mich nicht! Die Fünfmarkstücke müssen eine besondere Rolle spielen, die der Mörder offensichtlich kennt. Er bringt sie mit deiner Truppe in

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